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Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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lautlos das Wort Nein formten. Amone befand nun, dass es für ihre Position fatal gewesen wäre, sich einzumischen.
    Manoos litt sichtbar unter den Peitschenhieben seiner Schande. „Vater”, rief er heiser, seine Beine konnten ihn nicht mehr halten. Der Kronprinz der Renelaten brach zusammen. Hasis blickte regungslos auf seinen Sohn und schwieg.
     
    Am nächsten Tag um die Mittagszeit saß Siria abseits der anderen im Speisesaal der Seherinnen. Sie hatte sich einen Platz in einer Nische gesucht, um in Ruhe essen zu können. Bei einer Schale Salzfleisch und scharfer Tunke, dachte sie die ganze Zeit an tote Frösche und Fliegenschwärme. Der Geruch ihrer Salbe verfolgte sie bereits den ganzen Morgen.
    „Oh … Schattenseherin Siria, wie schön, dass ich Euch gefunden habe. Darf ich mich zu Euch setzen?” Dabei hätte der Tag schön werden können.
    „Meine liebe Feriosi, sicherlich … nimm Platz.”
    „Ist das nicht eine Tragödie mit dem Prinzen?” Tote Frösche stinken! Ihr Rücken war eine Tragödie! Hasis hatte noch einundzwanzig weitere erwachsene Söhne, da kam es auf einen mehr oder weniger nicht an.
    „Ja, es ist wirklich ein Jammer, er war ein stattlicher Mann voller Kraft und Ehre.”
    „Und die vielen toten Soldaten, meine Tante erzählte, dass das Heer gegen Riesen und böse Erdschlangen kämpfen musste … im Jabarital wohnt das Böse persönlich. Amone soll gesagt haben, dass dieser verfluchte Vulkan Schlimmeres nährt als wir uns vorstellen können. Meine Cousine hat mitbekommen, wie Amone meiner Schwägerin erzählte, dass diese Wesen sogar schlimmer seien als die Hulunen.” Die hätten lieber Feriosi statt der fünftausend Soldaten an diese Erdschlangen verfüttern sollen.
    „Du musst unbedingt das Salzfleisch probieren … das ist köstlich.” Vielleicht redete sie nicht mit vollem Mund.
    „Und stellt Euch vor, der König soll die ganze Nacht getobt haben. Meine Nichte dient als Kindermädchen bei einer seiner Ehefrauen. Der König sagte, nein, er schrie, dass er keinen Sohn namens Manoos mehr habe, und dass er lieber hätte dort verbrennen sollen, anstatt ihm noch einmal unter die Augen zu treten. Die Schwester vom Cousin meiner Tante ist eine seiner Konkubinen. Sie soll erzählt haben, dass der König die halbe Nacht nackt in seiner Kammer auf und ab gelaufen sei und Manoos einen Feigling genannt habe, der lieber seine Soldaten für sich habe sterben lassen und … und die Tochter meiner Großtante hat eine gute Freundin, die den Enkel von Amones Patenkind …”
    Siria blickte nach unten, dass wäre auch zu schön gewesen.
    „Ja, mein Kind. Sieh, da vorne sammeln sich Schwestern, die für Prinz Manoos beten wollen.” Sie zeigte auf eine Gruppe Seherinnen, die gerade andächtig den Speisesaal verließen.
    „Oh, entschuldigt, da muss ich natürlich mit!”
    Feriosi machte sich hastig auf und lief durch den Saal. Endlich Ruhe. Und Salzfleisch mit Tunke.
     
    „Schattenseherin Siria, die Obere bittet Euch, an einer Sondersitzung des Senats teilzunehmen. Die vierte und sechste Luftflotte machen mobil und laufen in drei Tagen aus. König Hasis hat den Kriegszustand ausgerufen.” Für den Krieg gegen Deasu brauchte Amone sie nicht mehr, was wollte sie von ihr?
    „Ja, ich komme.”
    Die Wege machten Siria immer mehr Mühe. Sie brauchte lange, um die zahlreichen Treppen und Gänge zu passieren. Die beiden Soldaten der königlichen Leibgarde eskortierten sie bis zur alten Senatshalle im steinernen Teil von Saladan. Warum machte eigentlich Hasis seine Schönwetterpolitik im hellen Eis und wenn es ernst wurde, saßen alle im Keller?
    Die Halle des Senats bot über zweihundert Vertretern aller Völker Platz, die an dieser Stelle früher einmal über das Wohl von Ninis diskutiert hatten. Die Renelaten nutzten inzwischen nur noch den großen runden Holztisch in der Mitte. Neben Hasis, Amone und Lorias, saßen auch Serpent und Dalor Hessilin bereits am Tisch. Zudem nahm auch dieser Kalson teil, vermutlich weil Manoos noch im Fieberschlaf lag. Siria entdeckte den einzigen Holzstuhl mit einem dicken Kissen, zog erfreut einen Mundwinkel nach oben und nahm Platz. Ihren Stab lehnte sie gegen die Stuhllehne und schaute Kalson misstrauisch an. Der war seltsam, sie mochte ihn nicht.
    „Schön, wir sind jetzt komplett. Wachen, lasst uns allein!” Amone wartete bis sich die schweren Türen geschlossen hatten. Was sollte dieses merkwürdige Getue?
    Lorias ging mit einer kleinen Truhe zu Amone und

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