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Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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schwarze Lichisrose ist sehr wertvoll, sie wird dir ...”
    „Du weißt wieder mal alles besser!”, unterbrach sie Yirmesa übermütig.
    „Du wirst schon sehen, was daraus wird! Los! Lass uns schnell zurück laufen! Das müssen wir Levinie zeigen.” Verlia sprang auf den Boden.
    Eine schwarze Lichisrose, warum sollte diese Knolle irgendjemand interessieren, fragte sie sich, während sie Verlia hinterher jagte. Sie hätte früher im Unterricht wohl doch besser aufpassen sollen.
     
    Zu dritt saßen Verlia, Levinie und Yirmesa auf dem Boden des Baumhauses und starrten auf die schwarze Lichisrose, die Knolle ähnelte einer Nuss mit schimmernden kleinen Blättern. Die Sonne zeigte sich bereits, schien aber noch verhalten durch die Baumkrone. Yirmesa fragte sich, was sie damit anfangen sollte, denn die schwarze Lichisrose war ungenießbar und zu hässlich für ein Schmuckstück.
    Trotz der frühen Tageszeit dauerte es nicht lange, bis sich alle Plattformen in der Nähe füllten. Sie wunderte sich, wie rasant die Neuigkeit durch die Bäume ging. War das die Magie der schwarzen Lichisrose? Offensichtlich wollten sie alle sehen, und wer nicht auf den Plateaus nebenan Platz fand, suchte sich einfach einen Ast, ein Seil oder stellte sich auf eine der zahlreichen Hängebrücken.
    Das wurden immer mehr, versammelte sich etwa ganz Menisis? Natürlich ließ auch Karlema nicht lange auf sich warten, sie schritt in ihrer unnachahmlich vornehmen Art auf sie zu. Viele verbeugten sich respektvoll vor ihr, als sie sich den Weg durch die Menge bahnte. Mit einer lässigen Bewegung ihrer Linken bedankte sie sich für die Höflichkeiten. Yirmesa hielt sie trotzdem für eine eingebildete Schrulle, aber gut, wegen der Alten war an diesem Morgen niemand aufgestanden, es ging um ihren besonderen Fund.
    Karlema stand nun vor ihr, e twas unsicher streckte Yirmesa ihre Hand aus und offenbarte die kleine Kostbarkeit.
    „Ich habe eine schwarze Lichisrose gefunden.” Ei n Raunen ging durch die Menge. Unter den vielen Blicken fühlte sich Yirmesa zunehmend unwohler.
    „Ja, das hast du. Es ist lange her, dass wir das letzte Ritual zu Ehren der schwarzen Lichisrose feierten. Es ist gut für unser Volk! Es ist gut für deinen Weg!”, antwortete Karlema theatralisch. „In drei Tagen wird deine Rose neben den Sternen leuchten!”
    Yirmesa konnte sich die Schwere in ihrem Bauch nicht erklären, die kleine Nuss lag wie ein Felsbrocken auf ihrem Gemüt. Die Aufmerksamkeit, die ihr entgegenschlug, war ihr zu viel des Guten. Die Lamenis jubelten und fielen sich in die Arme. Verlia stand stolz hinter Yirmesa, direkt neben Levinie, die mit verschränkten Armen ihre Enkelin flankierte. Karlema nickte Verlia zu, die daraufhin tief einatmete.
    Karlema blickte weiter zu Levinie und nickte ihr ebenfalls kaum wahrnehmbar zu, die dies aber mit einem für alle gut sichtbaren Lächeln quittierte, der Streit der beiden würde wohl niemals ein Ende finden.
    „Levinie, es freut mich für dich, dass dein Blut wieder den rechten Weg gefunden hat”, konterte Karlema besonnen. Sofort verschwand der Frohsinn aus Levinies Gesicht und machte einer versteinerten Miene Platz. Yirmesa ärgerte sich, was sollte die Bemerkung von Karlema? Warum nur stritten sich die beiden bei jeder Gelegenheit? Sie fragte sich, inwieweit sie sich Karlema für ein solch seltenes Ritual anvertrauen konnte, sie bezweifelte das Gelingen und ihre Angst breitete sich unaufhaltsam im ganzen Körper aus.
     
    Am nächsten Morgen saßen Yirmesa und Levinie am kleinen See unter dem Wasserfall. Auf einer Steinplatte am Ufer kniete Levinie hinter ihr und kämmte ihre Haare. Die Sonne schien mild durch die Blätter der Bäume, wobei sich das Licht in vielen Facetten auf der Wasseroberfläche spiegelte.
    Unter Yirmesas Haut pulsierten helle Schuppen, sie hatte ihre Augen geschlossen, ihre Hände entspannt auf den Oberschenkeln abgelegt und genoss die Berührungen ihrer Nana.
    Das Ufer war schmal und lediglich an wenigen Stellen zugänglich. Der See war mit Felsen, Steinplatten und zahlreichen Findlingen umgeben, so als ob er nicht gefunden werden wollte. Vom Brausen des nahen Wasserfalls blieb nur ein beruhigendes Rauschen, wie die leise Stimme eines Freundes – Yirmesa konnte dem Wasserfall den ganzen Tag zuhören, seine Geschichten wurden nie langweilig.
    „Nana, was passiert nachher?”
    „Hab keine Angst, das Ritual wird dir gefallen. Soll ich dir ein wenig darüber erzählen?”
    „Ja.” Und sie

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