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Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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hatte Angst! Da würde etwas passieren, sie spürte es.
    „Das Ritual der schwarzen Lichisrose ist wirklich selten. Die letzte hatte Karlema gefunden, als die meisten Lamenis noch nicht geboren waren. Und du siehst ja, was aus ihr geworden ist.”
    „Sie meckert immer an allem rum!” Vor allem an ihr! Und Karlema sollte sie sich anvertrauen?
    „Was wohl andere Gründe hat. Denn den alten Sagen nach gewährt die Lichisrose dem Finder einen Blick in die Zukunft. Es gibt sogar Gerüchte, dass man seine Kinder sehen könne, die erst lange Zeit später geboren werden.” Levinie lachte. „Wobei die Geschichte mit den Kindern nicht von Karlema stammen kann.” Klar, die alte Schachtel hatte keine!
    Was sie wohl über ihre Zukunft erfahren würde? Dabei dachte sie an ihre Vergangenheit, was mit ihrer Mutter geschehen war, das interessierte sie viel mehr.
    Es raschelte leise, was in der Ruhe einem ungeschickten Poltern gleichkam. Levinie drehte ihren Kopf und lächelte: „Oh, wir haben Besuch!”
    „Garmen, du sollst hier nicht herumschleichen und erst recht nicht, wenn ich nichts anhab'!” Yirmesa glitt erbost zurück ins Wasser. „Du bist ohnehin nicht zu überhören! Los, komm raus. Sofort!” Männer und Bären!
    Wie ein auf frischer Tat ertappter Dieb tapste Garmen aus dem Dickicht hervor. Er hatte seinen Blick zu Boden gesenkt, und wenn es Nacht gewesen wäre, hätte man sehen können, dass seine Wangen einer Fackel gleich leuchteten.
    „Hallo Yiri … ich kam gerade zufällig vorbei und wollte mal sehen, wie es dir geht”, stammelte er.
    Yirmesa lächelte ihn schelmisch an. „Sicher …”
    Sie sah wie Levinie ebenfalls schmunzelte und sich aufmachte, die beiden allein zu lassen. Sogar die Bäume beobachteten amüsiert die Szenerie. Nur an diesem Tag war sie sich nicht sicher, ob sie überhaupt mit Garmen allein sein wollte, aber nun war es so gekommen. Etwas Zeit für einen weiteren Denkzettel für ihn wollte sie sich gerne nehmen.
    Nur Yirmesas Kopf ragte aus dem Wasser, das Farbenspiel auf ihrer Haut wechselte rhythmisch zwischen hellen und dunklen Rottönen. Sie schwamm an den Rand und stand forsch vor ihm auf. Nervös versuchte Garmen an ihr vorbeizuschauen. Gucken durfte er, mehr aber nicht!
    „Los! Wenn du es schon nicht lassen kannst, mir zuzusehen, dann kann dir ein Bad auch nicht schaden!” Sie zog ihn an seinem Gürtel in den See. Garmen platschte elegant wie ein Stein ins Wasser und verwandelte sich spontan in einen Bären. Er zappelte recht unbeholfen an der Böschung und wünschte sich anscheinend, lieber woanders zu sein.
    „Keine Angst! Du wirst hier nicht ertrinken!”
    „Sicher?”
    „Nein …” Sie lachte. „Du sitzt in knietiefem Wasser, Großer!”
    Doch während Yirmesa vergnügt im tieferen Wasser schwamm und dabei funkelte wie ein Feuerwerk, blieb Garmen mit hängenden Schultern im seichten Uferwasser sitzen. Die Bäume schüttelten sich und einiges Laub flatterte durch die Luft.
    „Wenn du mich magst … dann lerne schwimmen, es ist wirklich einfach.”
    „Lamenis mögen kein Wasser, ich mag kein Wasser und ich bin nass!”, sagte er betreten. Sie schwamm neben ihn und zerwuselte sein Fell.
    „Dafür riechst du nachher besser!”
    „Toll … wenn mich hier einer von den Jungs sieht, bin ich geliefert!”
    „Ist das deine größte Sorge?”
    „Ähm …”
    „Klar, dass dir darauf keine Antwort einfällt! Los! Mach deine Augen zu! Ich möchte mich anziehen.” Sie wusste, dass er blinzeln würde, aber er sollte ruhig sehen, was er erst mal nicht bekommen würde!
     
    ***

Die schwarze Lichisrose brennt
    Karlema steckte sich noch eine Brosche an ihr Kleid und machte sich auf den Weg. Heute sollte die schwarze Lichisrose leuchten, verdient hatte es die Kleine dieser Verrückten nicht. Aber wer verstand schon die Mächte der Erde?
    Das Getue um Yirmesa hielt sie inzwischen für übertrieben. Ganz Menisis befand sich im Ausnahmezustand, vermutlich würde sich deswegen auch niemand dieses Ritual im Wurzeltempel entgehen lassen.
    „Alles Narren!”, befand sie mit leiser Stimme. Bei ihr hatte die blöde Knolle früher auch nicht das gebracht, was sie sich gewünscht hatte, schließlich hatte sie Jelor, ihre große Liebe, nicht bekommen. Aber wenn es alle glücklich machte, würde sie gerne mitspielen.
    Sie musste wieder an den Wurzeltempel denken, während sie sich auf den Weg machte. Menisis bestand aus vielen großen und sehr großen Bäumen. Zwischen den mächtigen

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