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Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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sie nicht schwer zu erlernen, junger Freund.” Er saß unter einem Baum und bemalte ein Pergament.
    „Was sagte der kleine Krieger?”
    „Nun, der Jäger der Sene nannte euch einen Bärenkrieger der Lamenis. Er wünschte euch zudem, dass eure Kraft euch einen guten Weg bereiten soll.”
    „Danke. Schreibt Ihr ihre Sprache auf?”
    „Nein, ich zeichne die Pflanzen des Moresene. Ihr müsst wissen, ich liebe Pflanzen. Zudem ist die alte Sprache schon oft niedergeschrieben worden.”
    „Die Welt hier übertrifft alles, was wir bisher kannten. Diese Vielfalt, unglaublich!”
    „Ja, das ist wirklich schlimm! Vermutlich werden mir meine Pergamentrollen ausgehen. Aber diese Farben!” Der Hulune schaute fasziniert zu einer Wasserpflanze, die sich kurze Zeit später zu einem bunten Fisch wandelte.
    „Lass uns zurück zu Levinie, ich möchte ihr das alles zeigen.” Verlia zog ihn hinter sich her.
     
    Levinie blickte zu Helowen: „Hier ist es wunderschön! War das alles Amun'ral?”
    „Ja, ehrwürdige Levinie. Sie hat uns aufgetragen, dich besonders zuvorkommend zu behandeln.” Helowen lächelte sie an. Sie saßen auf einer glatten runden Steinplatte inmitten eines kleinen Teichs. Neben ihm saßen zwei weitere Sene, die den Worten folgten. Verlia, Kiris und sie waren zuvor den halben Tag durch die verschiedenen Höhlen gelaufen, hatten mit vielen anderen Flüchtlingen geredet und die frische Luft genossen.
    „Hat sie mich geheilt?”
    „Sie hat besondere Kräfte, von denen auch mir nur ein Teil bekannt ist.”
    „Ist sie eine Göttin?”
    „Nein, dafür ist ihr Herz mit zu vielen irdischen Dingen beladen. Sie ist euch ähnlicher, als ihr denkt!”
    „Ich habe in den Höhlen Hunderte oder besser Tausende gesehen, wo kommen die alle her?” Levinie hatte höchstens ein Zeltlager und ein Wasserloch erwartet. Dieser Ort war für sie unbegreiflich.
    „Wir geben allen einen Hort, die uns wirklich finden wollen!”
    „Was bedeutet das?”
    „Euch brachten die Jel'nan, Eisvögel, die durch den Raum wandern können. Sie sind wie der Wind, überall und nirgendwo. Sie haben euch beobachtet, eure Schritte, Worte und Träume. Sie finden niemanden, der uns schaden will.”
    „Die vielen Gerüchte über Moresene? Überall, an jedem Ort von Ninis! Sie sind alle wahr?”
    „Ist das nicht eine feine Ironie! Uns schützt das Offensichtliche besser als jedes Geheimnis. Leider können die Jel'nan nur wenige aufgreifen.”
    „Warum, liegt Moresene so wenigen am Herzen?”, das konnte sie sich kaum vorstellen.
    „Eher zu vielen, die Herrschaft des Tyrannen im Eis treibt unzählige Flüchtlinge in unseren Hort. Aber von den Jel'nan gibt es nur noch wenige.”
    „Wie alt sind die Jel'nan?”
    „Das weiß ich nicht. Vermutlich sind sie älter als alles, was wir kennen.”
    „Und euer Volk, Helowen?”
    „Wir sind nicht wichtig. Wir leben im Salz und meiden die große Welt. Amun'ral hat auch uns gerettet.”
    „Was bedeutet dieser Name?”
    „Die weiße Königin, ihre Tränen schenken uns Leben.”
    „Können wir sie sehen?”
    „Ja, auch sie möchte euch sehen!”
    Seine Worte klangen mehrwürdig. „Bitte, Helowen, ich verstehe nicht.” So nah und trotzdem mit einem Schleier behangen. Drei Jäger der Sene kamen hektisch auf ihn zu und berichteten aufgeregt, während sie mit ihren Armen nach oben zeigten.
    „Oh! Die Jel'nan singen. Sie bringen in den letzten Tagen sehr viele neue Flüchtlinge. Bitte entschuldige mich kurz.” Helowen ging mit seinen Kriegern fort.
    Verlia hielt sich mit den Händen den Bauch. „Was meinte er damit, dass auch sie uns sehen möchte?” Kiris blickte, ebenfalls nervös, zu Levinie.
    „Fühlt ihr das?” Levinie konnte sich nicht dagegen wehren. Sie dachte an Yiri, als ob sie sich in der Nähe befand und wie sie lachend im See untertauchte. Instinktiv hatte sie das Wasser geliebt, das Wasser, das dem Dämon schadete. Levinie zitterte, hatte sie den Tod aufgezogen? „Du hättest sie töten sollen!”, fauchte eine Stimme in ihrem Innern. Sie sah Yiri in ihren Armen, an jenem Tag, als ihre Tochter Penthe in der Vulkanspalte verschwand. In diesem Augenblick hätte sie mit Yirmesa im Arm ihrer Tochter folgen sollen! „Du feige Verräterin!” Dennoch konnte sie nicht anders, als sich am Bild der kleinen Yiri festzuhalten. Doch auch das Kind in ihrer Erinnerung wandelte sich in einen glühenden Dämon, der sie verhöhnte.
    Verlia blickte sie unsicher an: „Nein, was ist los?”
    „Meine

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