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Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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junger Bärenkrieger, hast du die Renelaten gesehen? Berichte uns!”
    Kiris schaute zu Helowen und dann zu der Frau neben sich. Er blickte erneut zu dem kleinen Sene. „Es sind Renelaten, vielleicht fünfhundert, sie tragen nur leichte Waffen und führen gerade genug Wasser für den Weg nach Moresene mit sich. Bei den Massen von Flüchtlingen müssen wir die Renelaten eher vor ihnen beschützen.”
    „Ist das eine List, junger Bärenkrieger?”
    „Wenn, dann eine sehr dumme!”
    Helowen wirkte nachdenklich: „Ja, unsere Augen zeigen uns dieses Bild, gerade das vermag die Gefahr sein!”
    Die Frau wandte sich dem Sene zu. „Die Angst steckt uns so tief im Nacken. Wir würden ein Wunder eher zertreten als es geschehen lassen!”
    „Amun'ral, vermögen wir diesen Tag zu bestehen?”
    „Nein, die Nacht kommt mit Sicherheit, genauso wie die Sonne am folgenden Morgen!”
    Sie legte ihre Kapuze nach hinten. Kiris fiel ungläubig auf die Knie und hielt sich die Hände vor den Mund. Tränen rannen seine Wangen hinab. Ihre weißen Haare waren zu unzähligen feinen Zöpfen geflochten, auch ihre Haut war schneeweiß. Sie lächelte.
    „Es gibt so viel zu erzählen, nur wir haben keine Zeit. Kiris, bitte hab' keine Angst vor mir. Wir müssen heute ein Blutbad verhindern, die Renelaten müssen überleben!”
    „Yiri, wie kann das sein?” Ihm steckte ein Kloß im Hals. „Verlia, Levinie, sie werden mir nicht glauben, wenn sie dich nicht sehen!”
    Yirmesas Stimme klang warm, sie bewegte sich voller Anmut. Ihre Aura erstickte ihn förmlich. Nur warum wollte sie Renelaten beschützen? Er kannte diese Person nicht mehr, sollte das die Yirmesa sein, die sie in Deasu zurückließen? Der Dämon hatte sie damals fest im Griff. Er hatte es selbst gesehen, aber jetzt? Was hatte sie nur erlebt?
    „Ja, geh zu ihnen. Ich werde nachher mit Levinie sprechen.”
    Kiris nickte und verließ unter Freudentränen die Höhle.
     
    Yirmesa konnte den Blick von Helowen spüren.
    „Eine so lange Zeit der Sehnsucht und jetzt liegt dir das Leben einiger Renelaten stärker am Herzen als dein eigen Blut?”
    „Bitte, Helowen, es ist schwierig zu erklären. Viele Dinge sind geschehen. Ich habe mich verändert, Ninis hat sich verändert! Ich habe Angst!” Sie fühlte sich ertappt. Der kleine Sene konnte in ihr lesen, wie in einem Buch. Er hatte so viel für sie getan, aber ihren Weg zu Levinie musste sie selbst finden. Auch Garia konnte ihr dabei nicht helfen.
    „Du bist Amun'ral, die weiße Königin von Moresene! Du gibst ihnen Wasser, Leben und vor allem Hoffnung.”
    „Dieser Name, dieser Mythos, ist wie ein Schild. Ich bin Yirmesa, Blut klebt an meinen Händen. Ich fürchte mich vor Amun'ral! Ich habe Garmen getötet.”
    „Und erschaffst ihren Traum. Keiner ist unschuldig. Niemand! Lass es einfach zu! Geh vor die Massen, spüre ihren Dank, glaube einfach an das, was sie aus dir gemacht haben. Es ist gut!”
    „Und die Renelaten, die oben warten? Die Wut, die Rache, der Hass? Sie werden diese Soldaten zerfleischen!”
    „Nein, auch sie wirst du retten!”
    „Du glaubst also nicht mehr, dass es eine List sein könnte?”
    „Ich hoffe es! Aber nein, ich weiß es nicht. Wir sollten in jedem Fall vorsichtig bleiben!”
    „Ich werde die Jel'nan bitten, dass sie mir helfen. Ich werde mit ihren Augen fliegen.”
    „Das ist eine gute Idee, geh zu ihnen. Ich werde versuchen, den neuen Flüchtlingen Ruhe zu schenken. Diese gereizte Stimmung geht mir aufs Gemüt!”
     
    Yirmesa ging in tiefere Höhlenbereiche des Moresene, in denen bisher noch keine Flüchtlinge Zuflucht gesucht hatten. Mit einem dünnen Stab berührte sie den Boden vor sich. Sie wusste, dass das Salz schwach leuchtete, obwohl sie kein Licht brauchte, um den Weg zu finden. Mit Garia war sie schon hier gewesen. Sie mochte die Stille, den kühlen Geruch der Steine und die leise klingenden Kristalle.
    „Darf ich mich zu euch gesellen?” Sie verbeugte sich höflich.
    „Gelsannen Amun'ral, tils.”
    „Moresene ist in Gefahr! Wir müssen besser verstehen, was die vielen Flüchtlingen im Herzen mit sich führen!”
    „Ti cuale, des jällit nirt utta jonen!”
    „Ja, ich weiß. Es ist nicht eure Schuld. Darf ich mit euch kommen und mit euren Augen sehen?”
    Die beiden Jel'nan saßen vor ihr, behutsam bahnte sich Yirmesa den Weg zu ihnen. Sie setzte sich zu ihnen und ließ sich mit ihren Flügeln auf die Reise mitnehmen.
    Wie ein Gewitterblitz sprang sie mit den Jel'nan durch

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