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Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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eines Atemzuges in einen Glutofen, aber der Boden hinter ihm schaute aus, als ob er sich die letzten hundert Sonnenwenden nicht verändert hätte.
    „Yeah, wir jetzt reiten Bärenkrieger! Wir groß!”
    Der Sene, der zumindest gebrochen seine Sprache beherrschte, dirigierte ihn mit leichtem Ziehen seiner Nackenhaare. Kiris raste über das Salz, wobei ihr Ziel leichter zu finden war als er annahm. Eine riesige Staubwolke vor ihnen zeigte deutlich, welchen Weg das abtrünnige Heer der Renelaten nahm. Er rannte ihnen mit seinen fünf Sandhaufen auf dem Rücken entgegen. Ständig rieselte Sand an seinem Fell hinab, ihre Umhänge schienen davon mehr als genug zu haben.
    Einen halben Tag später hatten sie die Salzebene verlassen und befanden sich mitten in den Ausläufern großer Sanddünen. „Wir sind gleich da, bleibt ruhig”, flüsterte Kiris erschöpft. Seine Begleiter tauchten ohne ein Wort in den Sand ein, als ob es ein Teich wäre. „In Ordnung, um euch muss ich mir hier keine Sorgen machen. Das ist eure Welt!”
    Hinter der nächsten Düne lag das Feldlager der Renelaten. Kiris schätzte, dass es ungefähr vier- bis fünfhundert waren, nur leicht bewaffnet. Sie führten kein schweres Kriegsgerät mit sich, keine Eisbären, keine Luftschiffe – nichts, was eine besondere Gefahr dargestellt hätte. Sie hatten nur wenige Pferde und die meisten gingen zu Fuß. Die ruhige Stimmung verwunderte ihn, die Soldaten waren nicht sonderlich wachsam, sie saßen beisammen, tranken Wasser und unterhielten sich. Andere versorgten ihre zahlreichen Maultiere, die Nahrung und Wasser transportierten. Er schüttelte den Kopf und rutschte zurück.
    Ein Sene tauchte eine Handbreit neben ihm aus dem Sand auf. „Was denken Bärenkrieger?”
    „Ich weiß es nicht, kleiner Freund. Es bleiben Renelaten, aber um Moresene anzugreifen, sind das zu wenige!”
    „Nordkrieger sehen seltsam aus. So haarig. Sie nicht viel Wasser, Wasser wertvoll, Wasser leben, keine Gefahr, wenig Wasser um lange hier sein!”
    „Stimmt, deren Maultiere können nicht viel Wasser tragen. Dieses kleine Heer ist in der Wüste keine Bedrohung! Lasst uns zurückkehren.”
    Die vier anderen Sandhaufen erhoben sich wie aus dem Nichts und kletterten auf seinen Rücken. Kiris rannte los, mit der Zeit befand er die Szenerie für mehr als merkwürdig. Er blieb auf einem Dünenberg stehen. „Was ist das? Etwa ein Sandsturm?”
    „Nein, kein Sandsturm geben hier. Das alles Große! Wir sehen, Bärenkrieger lauf!”
    Nahezu der gesamte Horizont füllte sich mehr und mehr mit kleineren und größeren Staubwolken. Kiris rannte ihnen entgegen, sie begegneten ersten Flüchtlingsgruppen, die sich durch die Hitze schleppten. Wieso waren sie ihm noch nicht auf dem Hinweg aufgefallen?
    Die Flüchtlinge sahen ihn nicht minder überrascht an. Das konnte er ihnen nicht übel nehmen, einen Bären mit schwarzem Fell und fünf kleinen Sandhaufen auf seinem Rücken sahen sie wohl eher selten. Aber wo kamen die alle her? Kiris rannte an der Stelle vorbei, an der er vorhin die Tiefe verlassen hatte. Um ihn herum scharten sich ständig weitere Flüchtlingsgruppen, das waren Tausende. Die Wüste flirrte vor Hitze. „Wie kann das sein? Ist etwa ganz Ninis hier?”
    „Wir müssen berichten Helowen, schnell, Bärenkrieger!”
    „Und wie kommen wir eigentlich wieder nach unten?” Unter leisem Summen der Sene gab der Boden unter ihnen nach. Sie glitten durch das Salz. „Wieso frag' ich eigentlich!”
    Auch im Moresene füllten sie die Wege mit mehr und mehr Flüchtlingen. Sie standen und saßen überall, müde, durstig, aber mit frischen Wasserschläuchen in den Händen. Respektvoll ließen sie Kiris passieren. Die Jäger der Sene brachten ihn zu Helowen. Neben ihm stand eine schlanke Person in einer weißen Leinenrobe. Er konnte sie nicht erkennen, eine Kapuze verbarg ihr Gesicht. Sie standen in einer Höhle, die nur einen einzigen großen Baum in der Mitte beherbergte, dessen Wurzeln unmittelbar in das Salz griffen.
    „Kiris, ich freue mich, dich zu sehen!” Die Frau berührte sanft seine Wangen. Ihre weiche Hand, völlig weiß, wie das Salz des Moresene. Kiris schluckte, die Situation forderte all seine Sinne. Die Stimme und seine Erinnerung befanden sich für ihn im Widerspruch.
    Der Sene, der Kiris begleitet hatte, stand aufgeregt vor Helowen.
    „Schon gut, es kommen Tausende zu uns. Dafür brauchen wir keine Späher mehr. Wir werden ihnen Wasser und einen Platz bei uns geben. Und,

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