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Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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zwischen ihnen. Zwei Zimmerleute durchsägten unweit von ihnen einen Balken, Holzstücke fielen auf den Boden. Serpent blickte zu ihnen, schmunzelte über den Lärm und ging weiter. Manoos reagierte nicht auf die Geräusche der Handwerker. Serpents Augen verwandelten sich in schmale Schlitze, mit jedem Schritt spannte sich seine Muskulatur stärker an. Seine Schultern fielen leicht nach vorne, sein Schritt verlangsamte sich. Er zog den Kopf ein. Seine linke Hand umschloss fest den Griff des Dolches, dessen Glanz vollständig in der Hand verschwand.
    Noch drei Fuß, sein rechtes Bein berührte lautlos das Holzdeck der Helios. Der Wind wehte Serpent von vorne ins Gesicht, sein Bruder würde ihn noch nicht einmal riechen können. Er benötigte nur einen weiteren Schritt.
    Die Säge der Zimmerleute schrie, Vögel segelten an ihnen vorbei und Manoos befand sich immer noch in den Weiten seiner Gedanken vertieft. Der Dolch glitt geräuschlos aus der Scheide, gleich einer Giftschlange, die sich an ihr schlafendes Opfer heranpirschte. Ihr Maul öffnete sich, ein feiner Gifttropfen perlte von einem Zahn ab und tropfte zu Boden. Sie spannte ihren schlanken Körper, bereit zuzubeißen und blitzschnell den Tod zu bringen.
     
    ***

Ein Gott im Glas
    Über jeden Zweifel an der eigenen Bedeutung erhaben schimmerte das weiße Pergament vor Siria auf dem Boden. Ihr Herz hingegen raste, die Aura des Buches brannte in ihren Sinnen. Eine Flamme loderte in einer Glaskugel, die sich eine Handbreit über dem offenen Buch drehte.
    Siria schluckte, ihr Verstand suchte eine Erklärung : Amun’ral hatte Eterius nicht gerufen, sie hatte sie gebannt! Wie sollte das gehen? Eine Göttin bannen?
    „Warum hast du mich gerufen?” Die Stimme des Mädchens hörte sich leidend an. Siria sollte sich am Riemen reißen! Dabei sollte sie nicht ins Licht sehen, die Wahrheit lag immer in den Schatten verborgen!
    Ehrfürchtig verbeugte sie sich: „Eterius, ich grüße dich!” Sie wollte sie erstmal beschwichtigen.
    „Das ist nicht die richtige Zeit, nicht der richtige Ort, und auf gar keinen Fall der richtige Anlass!”, zeterte das Kind. Sie hatte Eterius noch nie derart verärgert erlebt.
    „Es sind besondere Gründe und es ist ein besonderes Buch. Bitte hab Nachsicht mit uns. Würdest du uns mit deiner Weisheit bei einigen Fragen helfen?”
    „Ja”, antwortete das Kind ruhig. Jede Spur der Verärgerung war verschwunden.
    „Diese kleinen Gläser mögen Elementare überhaupt nicht. Sie sollen dadurch angeblich recht gesprächig sein, nur ob sie die Wahrheit sagen … wer weiß das schon? Ich habe nie verstanden, wie meine Ahnen das fertigbrachten. Das Buch wurde nie beendet, die Worte, einen Gott zu beugen, gehörten zu den letzten, die sie niedergeschrieben hatten!”
    „Feriosi, du verlogene Schlange! Warum erzählst du uns das? Wenn diese Worte zu unserem Tod führen, warum sollte ich sie dann sagen? Und warum lag es nur in meiner Macht?” Amun'ral war wütend.
    „Oh. Die Antwort auf deine zweite Frage kennst du selbst: Eterius hat dich mit ihren Flammen gesegnet; und zu deiner ersten Frage: Du musst nicht sterben! Ich weiß was zu tun ist, bindet mich los! Wir müssen die anderen rufen. Nein, bitte entschuldige, du musst sie rufen!” Feriosi lachte.
    „SCHWEIG!”, brüllte Siria. „Ich schlage dir gleich deinen Kopf ab!”
    „Warte Siria, lass uns Eterius befragen!”
    „Siria, befreie mich! Befreie deinen Glauben und zerschlage die Fesseln! Du musst das Glas brechen!”, flehte das Mädchen Eterius.
    „Nein, nein … noch nicht. Ich will mit Eterius sprechen!”, rief Amun'ral aufgebracht. „ Wer weiß, ob ich noch mal dazu komme.”
    „Keine Sorge, wir lassen uns noch ein wenig Zeit. Auch wenn es ihr nicht passt, steckt sie jetzt in der Glaskugel. Ich möchte ihr selbst ein paar Fragen stellen!”
    „ZERSCHLAGE DAS GLAS!”, kreischte die Kinderstimme hysterisch.
    „NEIN!” Siria sah zu Amun'ral, Schweißperlen rannen ihren Hals hinab. Endlich würden sie erfahren, welche Mächte sie quälten. „Warum befinden sich die Elementare im Krieg?”
    „Das Gleichgewicht der Elemente ist über jeden Zweifel erhaben. Keiner kann ohne den anderen existieren. Erde, Wasser, Luft und Feuer formen und zerstören jedes Staubkorn in der Zeit. Wir bestehen schon ewig und werden auch alle Zeitalter überdauern”, erklärte die kindliche Stimme von Eterius geduldig. Konnte das hohe Buch der Mal’Jaral die Elementare wirklich beugen?
    „Und

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