Ninis - Die Wiege der Baeume
was mir gehört!”
Die Stimme des Halion klang wie ein Kind, das eine Schere hinter dem Rücken versteckte und auf seine Puppe zuging.
„Noch ist es nicht so weit! Du redest zu viel, Halion!”
„Stimmt, vielleicht sollte ich mir auch noch ein wenig Zeit lassen. Was die Mal'Jaral wohl aus Saladan machen? Ich bin sicher, dass es oben schon hoch hergeht!” Der Halion spielte mit ihnen. Die Glaskugel musste weiter bestehen!
„Es gibt drei Bruchstücke! Was ist mit der dritten Prophezeiung?”, rief Amun’ral dazwischen.
„Oh, du möchtest nicht über die Mal'Jaral sprechen? Na gut. Ja, es gibt drei Steine. Sie sind sehr eigen. Ich gab ihnen nur ihre Kraft – was jetzt daraus erwächst, liegt nicht mehr in meiner Macht. Deine Mutter besaß das dritte Bruchstück, der Stein verschwand mit ihr.”
„Aber du hast doch die Steine benutzt, um deine Waffe zu schaffen!”
„Nein, kleine Yiri! Die Steine haben mit deiner Metamorphose nichts zu tun. Ich habe sie niemals für dich geschaffen”, erklärte Halion gönnerhaft. Er schuf sie für Amone, Siria und Yirmesas Mutter. Dieser Bastard!
„Aber wozu brauchst du Siria? Nach deinen Worten reiche ich dir doch, um Eterius zu beherrschen. Welchen Sinn hatte die Prophezeiung, wenn sie mit dem Verschwinden meiner Mutter nie mehr eintreten konnte?”
„Er wollte uns rennen sehen!”
„Scharfsinnig, Schattenseherin!” Verfluchter Scheißkerl! Sie würde noch einen Weg finden, ihn brennen zu sehen!
„Wie lautet die dritte Prophezeiung?”, hakte Amun'ral nach.
„Oh, ich habe sie wohl vergessen. Wie ungeschickt von mir …”
„Was ist an deinen Worten überhaupt wahr? Du lügst uns die ganze Zeit an!”
„Finde es heraus, junge Lamenis!”
***
Vertraue mir
„Der Bann des Buches schwindet. Die Glaskugeln werden in Kürze brechen. Ich möchte dir helfen … nein, entschuldige, ich möchte mir helfen!”, sagte die Mädchenstimme von Eterius.
„Sei still! Du hast schon verloren.”
„Nein, Halion! Das werde ich nicht!”
Elementare, die sich streiten wie Kinder, Lügen über Lügen, nur was konnte sie ihnen glauben? Die kleine Feuerkugel aus Glas lag in Yirmesas Hand.
„Ich vermag dich weder zu retten, noch zu töten. Aber ich kann dich vor ihm verbergen!”
„Verbergen, was bedeutet das?” Yirmesa konnte ihr nicht folgen.
„Wenn du dich mir anvertraust, kann ich dafür sorgen, dass er dich niemals bekommt. Ich möchte ehrlich zu dir sein, damit rette ich nur mich. Du wirst weder leben noch sterben. Du wirst ewig im Eis eingeschlossen bleiben.”
Ewig im Eis? Sie würde Manoos, Verlia oder ihre Nana nie wieder sehen. Aber der Halion würde nicht gewinnen! Die Worte von Eterius wirkten traurig, betroffen, sie litt.
Siria stand neben ihr: „Nein, das ist zu gefährlich! Der Halion kann dich sicherlich dort herausholen!”
„Siria, ihr habt keine Zeit mehr. Er hat euch betrogen! Er hat uns alle betrogen!”
„Kann mich der Halion aus dem Eis holen?” Yirmesa wurde unsicher.
„Nein! Wir sind hier in meinem Reich. Ich gebiete über Saladan, im Gletscher hat sein Element keine Macht!”
„Eterius, du hast keine Ahnung von meinen Fähigkeiten! Der Gletscher schützt sie nicht vor mir! Das Wasser und die Luft folgen meinen Befehlen!”, rief der Halion zornig dazwischen.
„Er hat doch die anderen besiegt …”, wandte Yirmesa ein. Würde sie sich Eterius anvertrauen können? Die Entscheidung schmerzte in ihrer Seele.
„Ich kann dir nur helfen, wenn du mir vertraust. Die Gewalt über die Elemente ist kompliziert. Ich kann dir nicht begründen, warum, aber weder er noch die Jel’nan können dich gegen meinen Willen von diesem Berg befreien. Ich wache über dich! Ewig! In Saladan herrsche nur ich!”
„Kannst du nicht gegen ihn kämpfen? Verbrenne ihn doch einfach! Er hat es verdient!”
„Ja, das hätte er wirklich. Aber Elementare können sich nicht angreifen. Deshalb benutzt er dich. Sobald du das vierte Element in dir aufnimmst, könnte ich dir nichts mehr entgegensetzen. Mein Feuer würde für alle Zeitalter seelenlos unter fremder Kontrolle brennen.”
Sie wollte schreien, heulen, ihn mit ihren Krallen zerfetzen. Nur würde es nichts ändern. Wenn er sie brach, würde sie ihm dienen müssen. Nein, das wollte sie nicht zulassen. Sie würde ins Eis gehen!
„Was muss ich tun?”
„Breche mein Glas!”
„Sie belügt dich! Eterius versucht nur zu flüchten!”, stichelte die Jungenstimme.
„Amun'ral!?”, rief Siria
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