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Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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Fleisch.
    Erleichtert blickte sie zu Karlema, die eine übelriechende Kräuterpaste auf die Verletzungen schmierte. Sie wusste, dass die Paste die Blutungen stoppte und den Schmerz nahm. Wie eine Armee verteilten sich die in ihr enthaltenen kleinen Helfer, winzige Käfer, die das verbrannte Gewebe fraßen, Gefäße klammerten und wie zierliche Ranken unter die Haut wanderten.
    „Die es hier her geschafft haben, kann ich retten … nur bricht es mir das Herz bei denen, deren Schreie ich von oben gehört habe”, sagte Karlema.
    Levinie stand neben ihr: „Die Nacht ist noch nicht vorbei, möge uns Jaloper beistehen.”
    „Wo sind die anderen, wo bleibt Niavia?”
    „Niavia und die Wächterinnen wissen, was passiert ist. Sie werden diese Unholde in der Luft zerreißen!” Levinie hatte gerade mit einer Späherin gesprochen, die Nachrichten an Niavia übermittelt hatte und mit einer Antwort zurückgekehrt war. „Haltet durch und erschlagt jeden, der die Treppen runterkommt!”
    Die Hoffnung stärkte ihren Mut, Levinie war noch nicht am Ende. An einem Treppenaufgang löschten die Lamenis fortwährend brennende Büsche, an dem anderen kämpften Verlia und Kiris gegen die Eindringlinge.
    Ein Krieger stürmte die Treppe herunter auf Kiris zu, der gerade mit dem Kampfstab zu einem Schlag ausholte und den anstürmenden Krieger hinter sich nicht sah. Levinie packte den Schopf von Kiris und riss ihn nach hinten. Die Waffe des Kriegers schnitt ziellos durch die Luft. Ein zweites Mal schlug er nach Levinie, was er besser nicht getan hätte. Sie fauchte, drehte sich abermals unter dem Hieb und schnitt mit ihren Krallen durch seinen Lederharnisch. Sein Blut ergoss sich auf den Boden, sie spuckte auf ihn, schließlich hatte sie ihn nicht gezwungen, den Wurzeltempel zu stürmen. Die Schuppen in ihrem Nacken leuchteten rot-schwarz, jeder, der einen der ihren angriff, würde ihre Rache zu spüren bekommen.
    Einen anderen Angreifer, der schreiend in den Wurzeltempel vordrang, stieß Levinie an die Wand. Diese Kerle sollte sich noch wundern, wo sie sich hineingewagt hatten. Die Wurzeln umschlangen seinen Körper, wobei ihm sogleich unzählige Ranken die Luft abdrücken. Für jede Ranke, die durch einen Hieb ihrer Waffen fiel, antwortete der Wurzeltempel mit einem tiefen Stöhnen. Die Macht der Erde kämpfte auf ihrer Seite.
    Verlia tobte inmitten der Angreifer, furios ließ sie ihren Kampfstab wirbeln. Sie tötete einen nach dem anderen, aber Levinie musste feststellen, dass das Gefecht auch von ihnen Tribut forderte. Die Wächterinnen waren ihren Feinden im Nahkampf überlegen, aber in ihren Reihen kämpften auch Alte, Junge und Unerfahrene ihres Volkes. Sie bemerkte ohnmächtig, dass die fremden Krieger sich auf die Schwächeren konzentrierten. Ihre Metallstöcke fügten ihnen Wunden zu, die auch Karlema nicht zu heilen vermochte.
    Über fünfzig feindliche Krieger und ähnlich viele Lamenis lagen in ihrem Blut. Mit der Zeit leisteten nur Levinie und Jahanae, eine Wächterin, an dem einen Zugang, und Verlia und Kiris an der anderen Treppe erbitterte Gegenwehr. Berlienies hatte es inzwischen auch heil in den Wurzeltempel geschafft, ob der Halion bereits von dem Angriff wusste?
    Levinie sah, dass drei Angreifer auf Verlia zustürmten, die dem Ersten den Stab mitten ins Gesicht stieß, das dabei mit einem Knacken jede Kontur verlor. Dem Zweiten schlug sie derart in den Nacken, dass dieser gegen die Wand krachte und leblos herunter rutschte. Nur der Dritte hatte es hinter sie geschafft, seine Klinge erfasste sie mit einem Hieb am Rücken. Nein! Levinie spürte den Schlag als ob er sie selbst getroffen hätte.
    Verlia sackte zusammen, sie verharrte bewegungslos auf ihren Knien, wehrlos, der Krieger holte erneut aus, um ihr den Rest zu geben. Nein, Levinie war zu weit weg, um einzugreifen. „Kiris!”
    Er stand nur einige Schritte entfernt und hatte gerade einen Angreifer erledigt. Blitzschnell drehte er sich Verlia zu: „Das lass' ich nicht zu!”
    Levinie flehte innerlich, dass er es noch schaffen würde. Kiris sprang dem Krieger entgegen, in der Luft veränderte er seine Form und zertrümmerte als Bär den Schädel des Angreifers. Der kleine Bruder von Garmen hatte in diesem Moment gezeigt, was er wert war.
    Das Schwert fiel zu Boden, Kiris atmete aufgeregt und blickte Verlia an, die in diesem Moment ihr Bewusstsein verlor. Ohne dass Levinie einen Grund erkennen konnte, folgten keine weiteren Angreifer. Sie klopfte Kiris auf die

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