Ninis - Die Wiege der Baeume

Schulter: „Siehst du! So schnell kannst du zeigen, was in dir steckt.”
    Kiris war selbst noch sichtlich überrascht über seine erste Verwandlung, er schaute nur ungläubig auf seine pelzige Pranke, von der noch das Blut seines Opfers tropfte.
    „Kannst du sie retten?” Levinie schaute zu Karlema, die Verlia zur Hilfe geeilt kam.
    „Sie ist schwer verletzt. Es wird dauern, aber ich denke, sie schafft es.” Sie verteilte die krabbelnden Kräuterlinge auf ihrem Rücken.
    „Wir werden die nächste Welle nicht zurückschlagen können.” „Niavia wird uns befreien! Halte durch.” Karlema versuchte allen Mut zuzusprechen und Levinie wollte ihr nicht widersprechen. Nur Kiris und Jahanae wachten jetzt noch an den Treppen.
    Ein junges Mädchen kam zu ihnen. „Oben kämpft keiner mehr, die fremden Krieger beraten sich.” Die Kleine hatte offenbar gelauscht.
    Levinie dachte an Yirmesa und an den Kampf, der ihnen bevorstand. Bilder aus dem Steinkrieg kamen ihr in den Sinn, sie wollte eigentlich ni e wieder in einen Krieg ziehen, nur dieser kam zu ihr!
     
    „Mein Prinz, das sind alles Bestien! Keiner von uns kommt da wieder lebend raus.” So etwas hatte Kalson noch nicht erlebt, die Späher hatten ihm von den Eingeborenen anderes berichtet. Sein Prinz schüttelte nur den Kopf.
    „Diese Wilden leben auf Bäumen … die haben keine Schwerter … die lassen Frauen für sich kämpfen … und jetzt sind das alles Bestien?” Manoos war zornig. „Schaut euch um, wir haben mehr Verluste als sie! Und ich musste mich auch noch von einem beleidigen lassen.” Er spuckte auf den Leichnam des Mannes, den er eben geköpft hatte.
    „Männer, wir sind nicht zum Vergnügen hier. Ihr wollt doch nicht, dass diese Tiere mal den Ausgang aus diesem Vulkan finden, oder?”
    Kalson ärgerte sich über die Nachlässigkeiten, die Menge der Soldaten schaute schweigend zu Boden.
    Manoos forderte alle: „Seid ihr die Krieger der Renelaten?”
    „HAUHH!” Seine Männer hatten sich im Halbkreis um ihn versammelt oder schauten von den Plateaus herunter. Weitere besetzten die Maschinenarmbrüste auf den Luftschiffen, die zwischen den Bäumen hingen.
    „Seid ihr das Schlimmste, was man sich zum Feind wünschen kann?”
    „HAUHH!”
    „Seid ihr die Wut, die zerquetscht, was im Weg steht?”
    „HAUHH!”
    „Seid ihr bereit, alles dafür zu geben?”
    „HAUHH!”
    „DANN SEID IHR UNSTERBLICH!”
    „HAUHH, HAUHH!”
    Kalson und seine Männer bezogen erneut ihre Positionen, sie würden jetzt dieses verfluchte Erdloch stürmen. Er spürte, wie Manoos den Männern das Feuer der Kriegslust wiedergab. Für seinen Prinzen wäre Kalson durch die Verdammnis marschiert, er kannte keinen besseren Feldherrn im Dienste des Ordens.
    Manoos schaute nach oben ins Laub der Bäume. „Dalor Kalson?”
    „Ja, mein Prinz?”
    „Haben deine Krieger die anderen Weiber gefunden? Ich mag nicht glauben, dass die Späher so schlecht zählen konnten.”
    „Wir haben Wachen aufgestellt. Alles ist ruhig.”
    „Dalor Kalson, sind alle Schiffe gelandet? Wie viele Verluste haben wir bisher?”
    „Ja, mein Prinz. Wir haben bei der Landung kein Schiff verloren. In der zentralen Landezone ist unser Kampfverband mit fünfzehn Trupps in voller Stärke mit jeweils vierzig Renelaten gelandet. Nach Prüfung bei den Gruppenführern haben wir bisher einhundertdreiundfünfzig unserer Waffenbrüder verloren.” Die hohe Anzahl der Verluste hatte Kalson selbst nicht erwartet.
    „Dalor, ich sehe da oben eine Gondel, deren Maschinenarmbrust nicht besetzt ist. Sorge dafür, dass deine Männer wachsam bleiben!”, rief Manoos einem anderen Offizier zu, der sofort hoch schaute und zwei Renelaten zur Gondel schickte.
     
    „LADAJONEE!” Niavia und die anderen Wächterinnen waren über die Baumkronen nach Menisis eingedrungen. Sie überwältigten die Schützen an den Maschinenarmbrüsten und warfen sie von den Gondeln. Die Schützen, die ihre Schwestern niedergestreckt hatten, lagen nun mit zerschmetterten Leibern auf dem Waldboden. Dort gehörten sie auch hin!
    Die Wächterinnen kappten die Seile und hielten sich an den Ästen fest. Alle hölzernen Luftboote zerschellten in der Tiefe. Niavia befriedigte es, dass die Trümmer mehrere ihrer Widersacher am Boden unter sich begruben.
    Eine andere Gruppe der Wächterinnen sprang auf die oberen Plattformen. Sie töteten die Schützen, die sich dort positioniert hatten. Niavia gab einer Rudelführerin, die sich auf einem Baum