Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
Vom Netzwerk:
seitlich von diesem Kampfszenario befand, ein Zeichen. Ihre Wächterinnen katapultierten mit Lederschleudern kleine gelbe Schlammklumpen gegen ihre Feinde. Die getroffenen Soldaten schrien wie verrückt, der gelbe Schlamm klebte an ihrer Kleidung und entlud dort seine tückische Fracht: Mehrere fingerlange Insekten schnitten sich rasch durch die Lederharnische in ihr Fleisch. Die Schreie verrieten Niavia, dass die Schnitterkäfer hungrig waren, und ein Teil von ihr hoffe, sie ließen sich Zeit!
     
    Genau das hatte Manoos befürchtet: Bei einem Angriff dieser Eingeborenen, selbst in einen Hinterhalt zu geraten. Der Kampf zwischen den Bäumen war nicht die Domäne der Renelaten, das offene Feld beherrschten sie hingegen wie keine andere Macht auf Ninis.
    Seine Leibgarde bildete einen Schutzschild um ihn. Einen seiner Männer traf der gelbe Schleim am Kopf, er brach zusammen und hielt sich schreiend die Hände vor das Gesicht. Einen Moment später fraß sich bereits ein Insekt durch sein linkes Auge ins Freie.
    Manoos drehte angewidert seinen Kopf weg. Die Schattenseherin Lorias hatte ihm zu diesem Überraschungsangriff geraten, warum musste er dieses gewissenlose Aas nur mitnehmen? Er hätte Lorias dafür am liebsten erwürgt! Oder sich besser beim König durchgesetzt, diese Mission alleine zu leiten? Nur, wer konnte sich schon seinen Vater aussuchen.
    Manoos' Männer ließen sich vorführen. „Dalor, deine Schützen sollen die Weiber erledigen!” Er blickte zu den Männern über ihm, doch dort antwortete niemand mehr. Er konnte nur noch beobachten, wie sie schreiend auf den Waldboden aufschlugen – die Ordnung seiner Streitmacht war gebrochen. Die Eingeborenen hatte die Kontrolle über die meisten Plattformen zurückerlangt und auf allen Plateaus verwickelten sie seine Kämpfer in verlustreiche Nahkämpfe. Die verdammten Weiber waren einfach zu flink.
     
    Freudig nahm Niavia die metallverstärkten Lederrüstungen ihrer Gegner wahr. Auch deren Armschienen und Helme bestanden aus Metall. Mit ihren langen Metallstöcken konnten sie sich auf engem Raum nicht gegen ihre Wächterinnen behaupten. Karlema hatte sie deswegen oft angegriffen, aber die harte Ausbildung der Wächterinnen zahlte sich heute aus.
    Niavia fauchte, sie zeigte die Zähne und drosch mit ihrem Stab einen Krieger von der Plattform, der haltlos in die Tiefe stürzte. Diese Narren! „Lernt fliegen und brecht euch nicht das Genick.” Sie hätten es nicht wagen sollen, ihr Volk anzugreifen. Menisis war ihre Heimat!
    Auch wenn die Insektenattacken nur wenige töteten, sah sie, dass die Furcht vor diesem Tod für die Moral ihrer Feinde fatale Folgen hatte. Die Bodentruppen ihrer Feinde konnten keine Front mehr bilden, die fremden Kämpfer versuchten nur noch Schutz hinter den brennenden Wrackteilen der Flugmaschinen zu finden.
    Niavia hatte noch nie eine Waffe gesehen, die Stöcke wegschleudern konnte, aber sie begriff ihre Funktionsweise schnell. Von den hohen Plattformen aus beschossen sie und ihre Wächterinnen die Angreifer mit deren eigenen Mordwerkzeugen.
    Einer der Fremden brüllte, er zeigte seinen Kriegern, wo sie sich sammeln sollten. Drei Stöcke trafen ihn gleichzeitig an Bein, Bauch und Hals, er brach zusammen und verblutete am Boden. Die Stockwerfer waren wirklich praktisch.
    Es gab zwischen Niavia und ihren Rudelführerinnen keine lauten Kommandos, die Wächterinnen verständigten sich im Gefecht mit Handzeichen. Sie vermieden den Kampf auf freiem Feld und boten den verbliebenen Schützen der Angreifer kaum ein Ziel.
    Im weiteren Verlauf der Schlacht kämpfte Niavia eine Plattform nach der anderen frei. Die zahlenmäßige Überlegenheit nutzte den Angreifern wenig und die Verluste waren für die Fremden verheerend.
    Überall loderten kleinere Feuer am Boden und nur der einsetzende Regen verhinderte ein Flammenmeer.
    „Dalor Kalson, sichere unseren Rückzug in die zweite Landezone”, hörte sie einen rufen.
    „ Ja, mein Prinz!” Ein Prinz? Was wollte der nur von ihnen? „Alle Mann zu mir. Kämpft den Weg frei! Verdammt, wieso ist der Eisbär noch nicht da?” Dieser Rudelführer Kalson war hörbar verärgert. Die Schützen der Angreifer gaben ihre Stellungen auf und rannten davon.
    Niavia gab den Befehl nachzurücken. Einige der Angreifer stolperten und verfingen sich am Boden. Befriedigt sah sie, dass jetzt endlich auch die Wurzeln der Bäume nach ihnen griffen und sie in die Erde zogen. Andere wurden durch peitschenartige Schläge

Weitere Kostenlose Bücher