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Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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leblosen Rest der Feuerkatze schleuderte der Bär auf den Boden – einen Augenblick später glich sie wieder einem seit Wochen toten Kadaver.
    Doch die Gegenwehr kam zu spät: Der riesige Bär verging in den Flammen und auch die fremden Krieger in seiner Nähe waren alle tot.
     
    „Wie viele tote Krieger siehst du?”, fragte Karlema, die mit weiteren Lamenis Niavia zur Hilfe kam.
    „Das müssen über fünfhundert sein.” Levinie half ihr, Niavia zu versorgen.
    Niavia rappelte sich auf, die Stöcke hatten ihren Arm und Oberschenkel nur gestreift. Sie wies die hilfsbereite Geste von Levinie dankbar zurück, sie konnte alleine stehen. „Deren Anführer sagte vorhin, dass sie uns mit sechshundert Kriegern angegriffen haben. Viele können also nicht mehr übrig sein, ich nehme die Schwarzwölfe und schnappe ihn mir. Da w ir ihre Fluggeräte vernichtet haben, werden sie nicht weit kommen.”
    Niavia befahl alle verbliebenen Wächterinnen zu sich, schließlich oblag der Schutz der Lamenis ihr und keiner anderen. Sie humpelte los, auf ganz Ninis gab es nicht so viel Schmerzen, dass sie nicht mehr laufen können würde.
    „Pass auf dich auf”, rief ihr Levinie hinterher.
    Die Schwarzwölfe nahmen die Witterung auf, die in dieser Nacht auch ein Blinder gefunden hätte. Die Wächterinnen rannten los. Die verbliebene Feuerkatze war jetzt handzahm, voll gefressen loderte sie in warmen Farben neben ihrem riesigen Opfer. Sie schnurrte behaglich, was Niavia trotzdem nicht beruhigen konnte. „Packt die Feuerkatze ins Loch, so lange sie satt ist. Morgen früh möchte ich das Vieh nicht mehr ohne Ketten rumlaufen sehen”, ordnete sie an und folgte ihren Schwestern.
    Die Wächterinnen brachen auf und liefen ihren Schwarzwölfen im Nieselregen hinterher. Der Weg glich einer breiten blutigen Schneise, es dauerte nicht lange, bis sie hinter einer Anhöhe Lichter sahen und Geräusche hörten.
     
    Als sie kurze Zeit später auf der Anhöhe waren, blieben die Schwarzwölfe ruhig – die Wächterinnen hingegen waren wie gelähmt. Niavia resignierte: „Oh, nein!” Sie ließ kraftlos ihren Kampfstab fallen. Die Phalanx der Lamenis, die in dieser Nacht bereits gegen eine Übermacht bestanden hatte, verlor schlagartig ihren Mut.
    „Ihr seid ein beachtliches Volk, aber ihr solltet wissen, wann ihr aufzugeben habt.” Der Prinz saß auf einem gepanzerten Bären, neben ihm standen über zwanzig weitere dieser Ungetüme. In der Senke erblickte Niavia unzählige Fluggeräte und vermutlich mehrere tausend ihrer Feinde – sie hatten die zweite Landezone gefunden.
    Niavia und ihre Schwestern ließen sich ohne Widerstand festnehmen. Die Angreifer nahmen ihnen die Waffen ab und fesselten alle.
    „Wer führt euch an?”, wollte der Prinz wissen und schaute Niavia an. Sie nickte. „Nehmt ihre Fesseln ab und bringt sie zu mir.”
    Der Prinz saß auf einem besonders großen Tier, auf seinem Rücken war genug Raum für mehrere Sitzplätze. Ein Soldat saß im Nacken und bändigte diesen Koloss, während der Prinz mit vier Leibwachen weiter hinten thronte. Niavia saß vor ihm und blickte nach unten. Sie hatte versagt, wofür es keine Entschuldigung gab.
    „Kriegerin, ich sehe die Niederlage in deinen Augen. Du hast heute gezeigt, was dein Volk wert ist! Solange du dich gebührlich benimmst, werde ich dich nicht töten.” Er klang beinahe freundschaftlich. „Ich bin Prinz Manoos, Sohn von König Hasis. Herrscher, der Renelaten. Verrate mir deinen Namen!”
    „Niavia, Herr.” Sie schaute ihn em otionslos an. Was wollte er nur von ihnen?
     
    Niavia brannte in ihrer Schmach, der Tross der fremden Krieger bewegte sich langsam auf Menisis zu – die gefangenen Wächterinnen gingen an Händen und Hals gefesselt vorneweg. Dahinter folgte der gepanzerte Eisbär mit Manoos und ihr. Der Einmarsch in Menisis verlief friedlich, sie signalisierte den wenigen Wächterinnen, die zurückgeblieben waren, ihre Waffen zu senken. In dieser Nacht war genug Blut geflossen. Sie war die Anführerin der Wächterinnen, nur sie hatte versagt. In diesem Moment wünschte sie sich tot neben ihren gefallenen Schwestern zu liegen, das war der Ort, an den sie sich jetzt befinden sollte.
    Die ersten Sonnenstrahlen drangen durch die Bäume. Der Regen hatte aufgehört und die letzten Dampfschwaden lösten sich auf – was zuvor in unzähligen Sonnenzyklen nicht geschehen war, war nun passiert. Der Jabari wurde erobert, Niavia und die Lamenis waren besiegt.
     
    ***

In der

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