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Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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derartige Entdeckung verbergen zu wollen.
     
    Yirmesa überquerte kurz darauf die Brücke und erkannte in der Felsensäule weitere Treppen, die nach unten führten. In der Wendeltreppe berührte sie versehentlich mit dem Ende ihres Kampfstabs, der mit Metall beschlagen war, ihre Wade.
    „Aua.” Sie war überrascht, denn es bildete sich eine rote Stelle an ihrem Bein, die wie nach einer Verbrennung schmerzte. Sie berührte mit den Fingerspitzen ein Ende des Kampfstabes.
    „Das Mistding ist ja so heiß wie eine Kochsteinplatte … wie geht das denn?” Sie zog die Hand zurück.
    Yirmesa ging weiter, sie hoffte jemanden zu finden, mit dem sie reden konnte. Von oben konnte sie in der Stadt viele Passanten ausmachen, allerdings ohne Genaueres zu erkennen. Sie folgte vielen Treppenstufen abwärts, bis sie erneut einen Torbogen durchlief. Sie rannte über eine kleine Brücke, die zu den ersten Häusern führte. Die Hitze wurde immer schlimmer, denn unter der Brücke floss wirklich flüssiges Metall hindurch. Sie rang nach Luft und lief weiter, wobei instinktiv ihr gesamter Körperpanzer tiefschwarz aus ihrer Haut ragte.
    Starr vor Schreck schaute sie in die Straße vor ihr. „In Ordnung! Hier leben eindeutig keine Lamenis!” Sie sah in die ebenfalls überraschten Augen einer Feuerkatze, die zwar gesünder aussah, als die aus der Brandgrube – aber, ihre Nana hatte sie immer vor ihnen gewarnt, jetzt unmittelbar vor ihr stand. Halte Abstand und bring' sie nie mit Blut in Berührung, guter Ratschlag - und jetzt?
    Die Feuerkatze vor ihr sah allerdings völlig anders aus, aber es war eindeutig eine Feuerkatze. Ihr prächtiges Fell glänzte seidig und sie trug ein reich verziertes Metallgehänge auf ihren Schultern. Sie war schlank, hatte kraftvolle Beine und strahlend weiße Zähne.
    Die Feuerkatze sagte etwas Unverständliches und zeigte fletschend ihre beachtlichen Reißer, drehte sich dann aber einfach um und lief davon. Das Tier hatte augenfällig mehr Angst vor ihr als umgekehrt, was ihr nur recht war. Sie atmete durch, da die Feuerkatze sie nicht angefallen hatte.
    Yirmesa ging weiter, diese Stadt wirkte unglaublich auf sie. Hunderte weitere Feuerkatzen liefen an ihr vorbei, sie trugen glänzende Metallschmuckstücke und Gehänge voller Juwelen. Alle waren friedlich, sie konnte kaum glauben, was sie sah. Weitere Feuerkatzen schauten die junge Lamenis überrascht an und sprachen für sie abstruse Worte. Einige folgten ihr ein paar Schritte, andere drehten sich um und rannten weg.
    Eine verschwenderische Pracht an Torbögen, Treppen und Erkern zierte die Bauten. Die Bauherren liebten anscheinend kunstvolle Häuser, denn jedes Haus sah anders aus, wobei alle Steine dieselben Runen verzierten, die sie aus den oberen Korridoren kannte. Yirmesa erblickte seltsame Bräuche, denn einige Häuser hatten breite offene Türen. Von außen konnte sie steinerne Tische erkennen, auf denen Juwelen, Schmuck und andere, ihr unbekannte Gegenstände lagen. Die Feuerkatzen von der Straße gingen hinein, sprachen kurz mit dem Bewohner, gaben ihm kleine Metallstücke und nahmen etwas von den Tischen mit. In anderen Häusern lagen die Feuerkatzen schnurrend auf erhöhten Steinplatten und ließen sich Mahlzeiten bringen. Jüngere Feuerkatzen pflegten dabei ihr Fell und umsorgten sie demütig. Die Sprache der Feuerkatzen war klar und deutlich, sie verstand zwar kein Wort, aber die Zisch- und Gurgellaute, die sie von den gefangenen Feuerkatzen in Menisis kannte, hörten sich völlig anders an.
    Es kam Unruhe in den Straßen auf, sie hörte laute Stimmen, die in einiger Entfernung etwas riefen. Einige Feuerkatzen in ihrer Nähe gaben eine Antwort, ihr war klar, dass die Suche ihr galt. Die Lamenis blieb ruhig, in dieser Situation erschien ihr weder eine Flucht noch ein Kampf sinnvoll. In ihrer Euphorie für die neue Welt dachte sie das erste Mal an die Gefahr, in der sie sich befand, denn nur bei dem bloßen Gedanken, dass sie auf die Gnade von Feuerkatzen angewiesen war, bekam Yirmesa Angst. Sie hoffte hier wieder lebend herauszukommen!
    „Dea lera te? Di sullen te kar?” Die Feuerkatze, die sie ansprach trug eine schlichte Metallkleidung.
    Yirmesa blickte sie an und zuckte mit den Schultern. „Tut mir leid, ich verstehe eure Sprache nicht. Ich habe mich verlaufen.” Eine zweite Feuerkatze, die eine ähnliche Kleidung trug, kam hinzu. Die beiden sprachen miteinander und schauten wieder zu ihr. Sie hörte eine weitere Feuerkatze sprechen

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