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Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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gekommen?”
    „Ja, es war ein Versehen. Auch bei mir half ein Ichilee unfreiwillig.”
    „Nun Yirmesa, ich bin sicher, dass nur du etwas Besonderes bist. Nur du kannst in unserer Hitze bestehen. Wobei es leider sehr wahrscheinlich ist, dass es dir deine Kinder gleichtun können werden. Es ist schlimm, dass uns der Halion die Sonne verwehrt, aber mit dir bekäme er eine neue Waffe!”
    „Eine Waffe?” Yirmesa schüttelte ihren Kopf. Sie verstand nicht, wie sie eine Waffe sein sollte.
    „Du wirst uns nicht wieder verlassen.” Königin Tarals Miene war ernst.
    „Bitte, das könnt ihr nicht tun … ich bin doch nur aus Versehen hier. Ich verrate bestimmt niemandem, dass es euch gibt. Bitte … lasst mich gehen!” Yirmesa bemerkte, wie sehr sie Menisis bereits vermisste, obwohl ihre Flucht kaum einen Tag her war.
    Aber die entschlossene Mimik von Königin Taral zeigte ihr auch, dass sie nicht mehr von ihrer Entscheidung abzubringen war. Samuel trat näher an Königin Taral heran, sie redeten miteinander. Yirmesa konnte nichts verstehen und ihre Gesten waren schwierig zu deuten, anscheinend sagte Samuel etwas, wogegen sich Taral zunächst sträubte, um abschließend zuzustimmen. Über was sprachen sie nur?
    „Yirmesa … verstehe unsere Welt. Der Halion ist sehr mächtig. Wir wissen, dass er uns nicht vergessen hat. Zum Glück ist er aber auch eitel und spielt täglich mit seinen neuen Schöpfungen. Wir treten nicht vor sein Antlitz und vermeiden jegliche Provokation, er soll sich nie an uns erinnern müssen. Keine Macht dieser Welt kann gegen ihn bestehen. Wir wollen nicht nur uns schützen, sondern auch dein Volk. Genießt die Zeit, die ihr auf seiner Welt verweilen dürft.” Königin Taral blickte sie an.
    Yirmesa versuchte ihren Worten zu folgen. „Was bedeutet das?” Sie fühlte sich unwohl.
    „Wir werden dich töten, damit der Zufall dir nie ermöglicht, an die Oberfläche zurückzukehren.” Königin Taral blickte sie regungslos an. Yirmesa war sprachlos – zwar hatte sie Menisis verlassen, aber die Endgültigkeit des Urteils traf sie hart. Ihre Nana, Verlia oder auch Berlienies würden niemals davon erfahren, was ihr tief unter der Erde widerfahren war.
    „Ich mag dich, Kleine, es tut mir weh, so zu handeln. Ich habe über eine lange Zeit gelernt, die Lamenis zu hassen. Ich habe euch seit jenem Tag verflucht, an dem ihr uns aus seiner Gunst vertrieben habt. Heute habe ich dich kennengelernt und verzeihe deinem Volk.” Taral drehte sich um und ging.
    Samuel wandte sich zu ihr: „Wenn der Sand durchgeronnen ist, wirst du sterben.”
     
    Sie nahmen Yirmesa den Kampfstab ab und sperrten sie weit unter dem Palast in ein Kellergewölbe. Mit einem Krachen schlugen sie die schwere Metalltür zu. Befand sie sich nun am Ende ihres Weges? Die Steine in ihrer Zelle rochen verwittert, auch die Runen waren hier ausgeschlagen und matt. Sie kauerte in ihrer verschlissenen Rüstung in einer Ecke und hielt mit beiden Armen die Beine umschlossen. Schmutzig und zerzaust klebten ihre Haare am Körper, an Armen und Beinen schmerzten zudem zahlreiche Schürfwunden und Prellungen. Auch die Schuppen ihres Körperpanzers blieben verborgen – ihr Gesicht war blass.
    „Fantastisch! Ich habe alles im Griff. Ich finde eine schwarze Lichisrose und alles freut sich für mein Glück. Der Rat will mich loswerden, ich töte Garmen und haue ab. Wegen dieser bärtigen Trottel falle ich in ein Loch … einmalig … erst finde ich eine neue Welt und dann werde ich umgebracht!
    Jetzt sitze ich in diesem Backofen und warte, bis ich dran bin! Hätte ich die kleine schwarze Mistknolle bloß gefuttert, hätte ich sie am nächsten Tag einfach ausgeschissen!”
    Sie hatte jedes Gefühl für die Zeit verloren, sie dachte an Verlia, an Levinie und all die anderen in Menisis. Sie erinnerte sich an das Lachen von Garmen und an die rote Nase von Varus. Die Geschichten von früher, die Jelor den Kindern erzählte, vermisste sie besonders. Sie schmunzelte über ihre kindliche Furcht vor schwarzen Bäumen und die Faszination über die Geschichte des Mutsteins ihrer Nana.
     
    Es schien eine Ewigkeit vergangen, bis sich die schwere Tür wieder öffnete. Zwei Feuerkatzen forderten sie auf, ihnen zu folgen. Sollte sie sich noch wehren? Wozu, gegen diese Gegner konnte sie nicht bestehen.
    Sie stiegen tiefer in den Berg hinab, die staubigen Gänge wurden an diesem Tage offenbar seit langer Zeit wieder genutzt. Yirmesa wurde in eine Höhle geführt,

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