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Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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Lass die alten Geschichten ruhen.” Karlema mochte dieses Thema scheinbar nicht. „Esst etwas und ruht euch aus. Unser Kampf ist noch lange nicht vorbei.”
    „Warum flüchten wir nicht?”, fragte Niavia. „Das alte Steintor ist nicht weit. Und wir haben einen Vorsprung!”
    Levinie lächelte sie an: „Schau dich um, schau, wie wir aussehen. Sogar wenn wir schneller laufen könnten, würden wir in den Bergen erfrieren. Wir sind für einen Marsch durch das Gebirge nicht vorbereitet.”
    „Wir leben oder wir sterben unter dem Halion!” Berlienies blickte in sein mächtiges Blätterwerk über ihnen – der Halion schwieg beharrlich.
    Der Glaube an den Baum vermochte Levinie nicht mehr zu beruhigen. „Im dichten Wald können wir uns wehren, aber unter dem Halion ist alles frei! Die erschießen uns, bevor wir nur in die Nähe ihrer Kämpfer kommen.”
    „Der Wald im Westen liegt hinter dem Morgensumpf, der Wald im Norden wird durch die Renelaten versperrt und im Osten sind die Bäume zu klein, um uns wirklichen Schutz zu geben”, sagte Berlienies. „Nur der Halion vermag uns zu retten!”
    Levinie vermochte dieser Aussage nichts hinzuzufügen, sie fühlte sich müde.
     
    Der Morgen graute, die ersten Sonnenstrahlen passierten den Vulkanrand und feuchter Dunst lag noch schwer auf der Erde. Lorias konnte keine Vögel hören. Das Flaggschiff der dritten Flotte senkte sich langsam zu Boden. Ein penetrant süßlicher Geruch beleidigte ihre Nase, während sie auf die Soldaten des Königs blickte. Inzwischen hatten alle den Weg zu diesem riesigen Baum gefunden. Was sich die Eingeborenen von diesem Ort versprachen, blieb ihr ein Rätsel.
    Sie ärgerte sich eher über die Idioten, die sich in diesem verdammten Sumpf verrannt hatten. Die Männer taugten wirklich nur fürs Grobe. Warum hatte sie nicht Kämpferinnen der Seherinnen mitnehmen dürfen? Die Lamenis hätten schon längst alle tot sein können. Jeder Tag auf dem Berg, war einer zu viel. Sie wollte es zu Ende bringen.
    Mehrere Lagerfeuer brannten unter ihr. Sie blickte erneut zu dem großen Baum, weder ihre Männer noch die Lamenis bemühten sich, ihre Anwesenheit zu verschleiern.
    „Unsere Späher zählen keine hundert Kämpferinnen und bei dem Baum haben sie keinen Schutz. Der Kampf wird schnell vorbei sein”, meldete Kalson. Das hätte ihr gefallen, aber das Bild war für sie nicht rund.
    „Ich verstehe nicht, wieso sich die Lamenis auf offenem Feld stellen!” Lorias zerbrach sich den Kopf, welcher Hinterhalt auf sie warten könnte. „Dalor Kalson, bleibt wachsam. Deckt unsere Flanken! Lass die Männer vorrücken, um genug Abstand zu den Bäumen zu haben.”
    „Ja, Schattenseherin.” Kalson nickte und gab seinen Gruppenführern Anweisungen.
    „Es wird der Untergang dieser Wilden sein! Ich werde heimkehren, Amone und Hasis werden sich vor mir verbeugen!” Sie genoss den Tagtraum ihres Triumphes. Die Glorie des Einzugs nach Saladan würde noch Hundert Winter lang alles andere in den Schatten stellen.
    Kalson horchte auf: „Bitte, ich habe Euch nicht verstanden?”
    Doch Lorias nickte nur und wandte sich ab, dieser Trottel würde das nie verstehen.
    Sie registrierte zufrieden, dass die Renelaten dreihundert Fuß vor dem Waldrand ihre Stellungen bezogen hatten. Der größere Teil der Kräfte sicherte die Flanken. Es wurden Pfeile auf die Eisbären verladen und die Schützen an den Maschinenarmbrüsten glühten ihre Geschosse vor. Die Schwertkämpfer bildeten einen Schildwall und postierten sich vor den Schützen.
    Über den Kampf gegen die Lamenis machte sie sich keine Sorgen mehr, sie fürchtete nur einen erneuten Angriff der Feuerkatzen. Diese Feinde stellten alles in den Schatten, was sie bisher in den Kriegen des Ordens erlebt hatte.
    Nur noch vier kleinere Schützenschiffe schwebten neben ihrem Flaggschiff in der Luft. Im gestrigen Gefecht waren die meisten der am Boden festgemachten Luftschiffe verbrannt. Sie freute sich schon darauf, dass die Soldaten des Königs dafür mit einem langen Fußmarsch belohnt würden. Auf dem Weg nach Deasu hätten sie genug Zeit, um über ihre Unfähigkeit nachzudenken. Sie war sich sicher, dass die, die den Marsch durch die Berge überlebten, im nächsten Gefecht besser auf die Flotte achten würden.
     
    In den Gesichtern der Wächterinnen, die ihren Feinden völlig ungeordnet gegenüber standen, las Berlienies deren Angst und Stolz. So hatte sie sich ihren Abschied nicht vorgestellt. Der Halion schwieg

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