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Ninragon – Band 1: Die standhafte Feste (German Edition)

Ninragon – Band 1: Die standhafte Feste (German Edition)

Titel: Ninragon – Band 1: Die standhafte Feste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horus W. Odenthal
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uns nicht. Die haben selber alle Hände voll zu tun.“ Der Senphora warf panische Blicke in die Tiefe der Höhle hinab. Dort flackerte es verdächtig. Ein explosives Knacken und trockenes Dröhnen ließen die Luft erbeben, obwohl die Geräusche durch die Wand von Trümmern doch gedämpft werden mussten.
    „He, ich bin‘s Auric! Ich habe den Senphoren! He, ihr da oben.“
    Er wandte sich von dem Loch in der Decke ab und mustert den Senphoren von oben bis unten. Der schlotterte, und Panik stand in seinen Augen. Konnte er sich mit ihm auf die Möglichkeit einer Räuberleiter auf unstetem Grund, direkt über dem Abgrund einlassen?
    Erneutes raubtierhaftes Kreischen, Zischen. Dann Gebrüll, laut und dröhnend. Etwas geschah da oben. Eine zweite donnernde Welle von Gebrüll.
    „O mein Gott“, sagte der Senphora.
    Drei Sekunden später kam oben der Kopf des kleinen Kudai über dem Rand des Loches zum Vorschein. Er grinste tatsächlich.
    „Verdammte Drecksbiester! Wollen einfach nicht sterben. Wo warst du plötzlich hin?“
    „Pass nächstes Mal auf, wo du deinen Schild hinknallst. Jetzt holt uns hoch. Wir haben Ärger im Schlepptau.“
    „Dann aber mal schnell. Bevor das verdammte Biest wiederkommt.“
    Auric war von Herzen froh, den kleinen Mistkerl zu sehen.

    Auric stemmte sich auf den Knien durch das Loch, zog sich an dem hingestreckten Arm hoch und bekam wieder festen Boden unter die Füße. Direkt vor ihm lag die zerhackte Leiche eines Kinphaurentiers. Daneben stand schon der Senphora und ließ entsetzte Blicke zwischen dem Kadaver und dem von Kopf bis Fuß blutverschmierten Jag hin und her wandern.
    „Gute Arbeit, Jag.“
    Jag grinste Auric an, was bei der grausigen Maske aus rot getrocknetem, verlaufenem Blut und Schmutz auf seinem Gesicht kein Anblick war, der den Senphoren beruhigen konnte.
    „Dem haben wir‘s gegeben. Dein Formationsding ist voll aufgegangen. Der zweite verreckt wahrscheinlich gerade irgendwo in den Gängen, so wie dem alles raushing. Leider hatten wir zwei eigene Verluste.“ Er zeigte auf zwei Leichen, die auf dem Tunnelboden lagen. Auric erkannte Zarger und Bakkat. „Das dritte Biest ist leider noch in einem Stück und pestend wie gehabt. Hat sich aber vorübergehend verzogen, so wie seine Kumpels die Hucke voll bekommen haben.“
    „Dafür haben wir jetzt dickeren Ärger im Nacken als du dir je vorstellen kannst. Wir müssen hier raus, als wäre die Hölle hinter uns her. Vielleicht ist sie das auch. Da unten arbeitet sich dein schlimmster Alptraum gerade durch eine eingestürzte Wand, um uns den Arsch aufzureißen. Aber so was von. Kudai, hol die Karte raus, dann ab.“
    Sie liefen röhrenaufwärts.
    „Wovon redest du?“, rief ihm Jag im Laufen zu. „Was ist so übel …?“
    „Uns hat ein Vieh aus den schlimmsten Alpträumen der Vergangenheit verfolgt. Frag den Senphoren.“
    Auric schaute während er weiterrannte über die Schulter und suchte dessen Blick, aber der Senphora schaute nur in blanker Verständnislosigkeit zurück.
    Sie kamen an eine Abzweigung und mussten anhalten, weil Kudai seine Karte zu Rate zog. Der Senphora fing an etwas zu stammeln von Monstrosität, bizarr und Irrsinn, hatte aber anscheinend noch immer keine Ahnung, wovon Auric sprach.
    „Okay“, sagte Auric, „das muss ein Kyprophraig sein. Er sieht genauso aus, wie ihn Epokrav der Ältere in seiner Diegese des Späten Widerstands beschrieben hat.“
    Zwei Gesichter wandten sich ihm gleichzeitig verdutzt zu, Jags und das des Senphoren.
    „Sie haben die Diegese des Späten Widerstands gelesen?“, fragte der Senphora.
    „Du hast was gelesen?“, fragte Jag.
    „Ja, ich kenne die Diegese “, entgegnete Auric dem Senphoren. „Ist das ein Verbrechen?“
    In diesem Moment wurden plötzlich ihre Schatten grell nach vorne in den Gang geworfen. Mit einem Fauchen brach ein heftiger Stoß verdrängter Luft durch die Röhre über sie herein, so dass ihre Haare und Kleider darin wild aufflatterten. Die Feuer der Lampen verlöschten.
    Ein Ring blauen Feuers loderte weit hinten in der Röhre auf. Er fraß sich kurz entlang der Wände vorwärts, schien dann auf der Stelle zu verharren. In seinem zuckenden Schein kroch ein Schatten die Krümmung der Tunnelwände entlang, streckte sich und dehnte sich grotesk entlang der Wölbung der Wand aus, bis er innerhalb des Feuerrings zum Stehen kam und dort in das, was ihn warf, zusammenschrumpfte und wieder dessen normale Dimensionen annahm. Die normalen Dimensionen

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