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Ninragon – Band 1: Die standhafte Feste (German Edition)

Ninragon – Band 1: Die standhafte Feste (German Edition)

Titel: Ninragon – Band 1: Die standhafte Feste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horus W. Odenthal
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Vellinium spüren.“
    „Heißt das, Sie können die Nachricht an General Kelams Senphoren absetzen?“
    Der Senphora öffnete den Mund, setzte zu einer Antwort an, doch seine Worte wurden abgeschnitten. Mit ohrenbetäubenden Donnern wurden große Trümmerstücke des eingebrochenen Gebäudes nach außen geschleudert, und aus dem Dom umherfliegender Steinbrocken und Baufragmente brach ein einziger gewaltiger Strahl von Licht hervor, wurde zu einer grell brodelnden Säule, die für einen Moment nicht mehr weiter zu wachsen, auf der Stelle zu verharren schien.  
    „Was ist das?“
    „Heilige Scheiße!“
    Der Korporal wandte sich wieder an den Senphoren. „Ist es das, was den Block verursacht hat? Ist es diese Kraft?“
    „Es war der Kyprophraig“, erwiederte der Senphora, ohne den Blick von dem Schauspiel zu nehmen.  
    „Kyprophraig?“, fragte der Korporal und blickte in die Runde. Niemand antwortete ihm, nur der Senphora fuhr, noch immer mit starrem Blick auf den Felssattel, fort.  
    „Er hatte ähnlich gelagerte Fähigkeiten wie ein Senphora. Ich habe ihn auf dieser Ebene gespürt, wie ein Druck, der ständig auf mich einpresste.  
    „Warum sollte sich so ein Wesen wie das dort unten in den Höhlen mit den Spitzohren zusammentun, um eine Senphorenbotschaft zu blockieren?“ Kudai blickte zunächst den Senphoren, danach sie alle fragend an.
    Vielleicht hatte es das auch gar nicht, dachte Auric. Vielleicht war das Blockieren von Geistesbotschaften nur ein Nebeneffekt dessen, was immer dieser Kyprophraig dort unten getrieben hatte, was immer dort unten mit diesen Leuten, die wie Gelehrte aussahen, vorgegangen war. Wahrscheinlich hatte das alles auch gar nichts mit der Nichtmenschen-Invasion zu tun, und dies war nur ein zufälliges Zusammentreffen, das Blockieren von Senphorenbotschaften war gar nicht bezweckt. Warum sollte sich auch ein aus grauen Vorzeiten übrig gebliebener Kyprophraig mit den Kinphauren verbünden? Von so etwas hatte man bei all den zyklischen Versuchen der Nichtmenschen über den Saikranon vorzudringen noch nie gehört. Das alles, was dort unten vorgegangen war, blieb ein ungelöstes Geheimnis.
    Der Senphora schien Kudai gar nicht gehört zu haben oder ignorierte ihn einfach. „Um so einen Block zu schaffen“, sagte er, „muss dieses Wesen auf größere Energien zurückgegriffen haben.“
    Die Säule von Licht rumorte wie tief über dem Land liegender Donner, weitete sich in der Mitte zu einem sich ausdehnenden Lichtring, und plötzlich wie ein Blitz schoss eine schlanke, hellglühende Flammenlanze in den Himmel, blieb für einige Sekunden deutlich sichtbar stehen, und war dann verschwunden, ohne eine Spur zu hinterlassen, außer dem Nachglühen in ihren Augen. Zurück blieb ein einstürzendes Gebäude, das jetzt ganz den Gesetzen der Statik und der Gravitation folgte und weit sich blähende Fahnen von dunklem Staub in die Luft schickte.  
    „Ich denke, das, was da gerade frei wurde, werden diese größeren Energien gewesen sein.“
    „Es ist ein Wesen.“ Alle Blicke wandten sich Auric zu.
    „Was ist das?“
    „Ein gefangenes, versklavtes Wesen.“
    „Was redest du da, Wahnhammer? Woher willst du das wissen? Das ist doch nie und nimmer …, ich meine …“
    Auric zuckte die Schultern. Wie sollte er es erklären? Er verstand es ja selber nicht.
    „Ist auch egal“, sagte er schließlich. „Wenn der Senphora seine Nachricht an General Kelam schicken kann, sollten wir den Phosphorpfeil in den Himmel schießen, damit unsere Korporationsbrüder vom Haus Trevante nicht länger gegen die Armee der Nichtmenschen aushalten müssen.“
    „Wenn diese Flammensäule ihnen nicht schon Zeichen genug war.“
    „Für Kelam und unseren Hauptmann. Und für die verdammten Spitzohren.“
    Auric dachte an eine Kreatur aus finsterster Vergangenheit, und hoffte aus tiefstem Herzen, dass General Kelam gegen das Heer der Nichtmenschen-Allianz nicht nur Wunder wirken sondern auch sein eigenes, starkes Zeichen setzen konnte.

Webungen

    Ein starkes Zeichen.
    Er hatte den ursprünglichen Grund der Schicksalsverwebung zwischen sich und Auric Torarea Morante nicht sehen dürfen, ja, jeder Blick auf das ganze Zeitalter der Späten Feuerkriege, in der diese wahrscheinlich entstanden war, blieb ihm verwehrt.  
    Aber stattdessen war der Drache vor Darachel erschienen.
    Alles war an dem von Bogenfall des Lichts geschaffenen temporären Ort der Vision nur weit entferntes Glühen im tiefen Dunkel geblieben,

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