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Ninragon – Band 1: Die standhafte Feste (German Edition)

Ninragon – Band 1: Die standhafte Feste (German Edition)

Titel: Ninragon – Band 1: Die standhafte Feste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horus W. Odenthal
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den Stamm.
    Verdutzte Augen in einem unbehelmten Gesicht starrten ihm entgegen, als er auf der anderen Seite in vollem Lauf hinter dem Stamm wieder hervorkam. Für eine weitere Reaktion hatte der Elf keine Zeit mehr. Aurics Faust traf ihn mit voller Wucht auf den Kehlkopf.  
    Eine weitere Gestalt direkt dahinter. Er registrierte automatisch deren Schwerthaltung, passte seine eigene an und zog den Stahl im Vorbeiziehen durch. Durchwechseln und Treffer der Klinge fühlte sich fast wie gleichzeitig an. Ein erstickter Schrei hinter ihm. Das Geräusch eines Körpers, der im Gras zusammensackt.
    Jetzt kein Zögern! Er stoppte mit einer Drehung, wich rückwärts gehend zurück, kam so im rechten Winkel zur Richtung seiner Verfolger zu stehen, hob das Schwert in die Warte des rechten Pfluges. Zwei der Spitzohren waren schon heran. Andere folgten ihnen dichtauf.
    Er trat einen weiten Schritt zur Seite – heraus aus dem Fokus ihres Angriffs –, dann energisch vorwärts. Riss dabei das Schwert hoch in die Adlerwarte und – bevor sie auf diese Änderung seiner Angriffsoptionen und Blößen reagieren konnten – brüllte ihnen aus voller Kehle seinen Kampfschrei entgegen.
    Der markerschütternde Schrei und sein in Rage verzerrtes Raubtiergesicht verfehlten nicht ihre Wirkung. Zwei, vier, fünf von ihnen – sie stoppten erst einmal, um den Angriff, seine Herausforderung anzunehmen. Sie zogen sich im Halbkreis um ihn auseinander, formierten sich damit so, dass er ihre Attacken nicht im gleichen Verteidigungswinkel annehmen konnte, dass sie ihn von allen Seiten hatten. Aus ihrer Sicht klar die sicherste Taktik. Fünf Gestalten in unterschiedlicher Rüstung, meist Kettenpanzer, bewegten sich erwartungsvoll, mit aggressiver Geschmeidigkeit um ihn herum, richteten ihre Klingen auf ihn aus.
    Nur in deinem Kopf. Kein einzelner Kampf gegen eine Übermacht, sondern eine Kette von Einzelkämpfen. Es ist nur in deinem Kopf. Und dein Kopf muss den Ablauf bestimmen. Dein Wille muss diese Wirklichkeit des Kampfes beherrschen. Dein Wille muss ihnen deinen Kampf aufzwingen. Ihre Reihen auseinandergezogen. Wille ist Entschiedenheit.
    Ohne weiteren Schrei und Vorwarnung drang er rasch auf einen seiner Angreifer ein, schnell, machtvoll, fließend, alles an Kraft und Wille gebündelt in die Bewegung. Die Klinge seines Gegners kam nur halb zu einem tiefen Ansatzstich herab, der die Schwertspitze in seine Blöße treiben wollte. Durch blitzschnellen Abwärtsschwung durchkreuzte er den kaum begonnenen Konter im ablenkenden Klingenkontakt und zog den Rückschwung mit Kraft gegen den Hals des Gegners. Dann war er am Gegner vorbei, drehte sich um die Achse um nachzusetzen, schwang das Schwert in eine Angriffswarte, die ihm gleichzeitig die rechte Flanke deckte.
    Und trat auf etwas, das sich anfühlte wie ein feuchter Fleck von Moos oder Flechten, rutschte mit dem Fuß, spürte wie er das Gleichgewicht verlor.  
    Wie der Geschmack von Kupfer schoss ihm der Adrenalinstoß des Sturzes in die Nasenwurzel, wie eine blitzkurze bleiche Betäubung. Ein Wahrnehmungssplitter – ein schwarzer Panzerstiefel, der in kraftvollem Tritt auf sein Kniegelenk zielte. Der ihm das Bein brechen würde. Die Wucht des Trittes kam, er ging mit ihr. Drehte sich mit ihr, nahm ihr die Kraft. Er flog, stürzte, das Schwert beiseite, um nicht in die eigene Klinge zu fallen. Mit brutaler Gewalt krachte etwas gegen seinen Helm, ließ die Welt von seinem Hinterkopf her in einem weiß-dumpf sich blähenden Sonnenball erblinden. Er prallte hart auf den Boden auf. Ein schwerer Schatten kam über ihn, er sah das Blitzen einer Klinge. Erwartete den Biss in sein Fleisch, den Blitz des Schmerzes und die Dunkelheit.
    Ein weiterer Schatten, der hart in den ersten rammte. Dumpfes Stöhnen und Grunzen. Mehr Schwertergeklirr. Tumult um ihn herum.
    Auric drehte sich, rappelte sich auf.
    Er war von Kampfgewimmel umgeben. Soldaten seiner Truppe kämpften gegen Elfen. Seine Leute waren in klarer Überzahl und die Spitzohren fielen unter den Klingen ihrer Schwerter, die schnell die Schwächen ihrer Panzerung fanden und diese mit Hieben und Stichen attackierten. Kudai war dabei. Also waren es die zur Ablenkung in der Linie Zurückgebliebenen. Sie waren vorgerückt und hatten die Spitzohren angegriffen.
    Was war dann mit der Armbrustbatterie? Auric sah hinüber.
    Auch um den Höcker der Armbrustbatterie herum gab es Kampfgetümmel. Er entdeckte die schwarzhäutige, hünenhafte Gestalt von

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