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Ninragon – Band 1: Die standhafte Feste (German Edition)

Ninragon – Band 1: Die standhafte Feste (German Edition)

Titel: Ninragon – Band 1: Die standhafte Feste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horus W. Odenthal
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Feindkontakt und lässt sie so lange aufeinander hocken, bis sie sich gegenseitig umbringen. Haha. Nichtmenschenallianz? Ha! Zauberei hin oder her, eine Bedrohung durch die Spitzohren erledigt sich meistens irgendwann von selber. Das war schon immer so.“
    Jag, so wusste Keiler Drei zu berichten, war auch noch immer wohlauf. Er hatte sich bewährt und war befördert worden.
    „Ich seh‘ den Kerl in ein paar Wochen wieder. Wir sind nur ein Vortrupp, der schon mal in die neuen Quartiere geht, um die Drecksarbeit zu erledigen. Jag kommt mit dem Rest der Truppe hinterher.
    Soll ich ihn von dir grüßen?“

    Auric wurde von einer ständig wachsenden unterschwelligen Unzufriedenheit geplagt.
    Immer wieder blieb ihre Truppe in kleineren Schlachten und Scharmützeln siegreich. Kleinere Schlachten und Scharmützel, redliche Siege, bescheidene Erfolge. Der Kommandostab war mit ihren stetigen, allmählichen Fortschritten zufrieden.  
    Belanglos und armselig, so erschien Auric das Ganze. Das, was sie hier taten, hätte auch die Provinz-Garde zustande gebracht. Schließlich gelang es ihnen nicht, den Feind wirklich empfindlich zu treffen. Sie schafften es nicht, seine Hauptstreitmacht zu einer Konfrontation zu zwingen. Nie gelang es ihnen, seine Kräfte nachhaltig zu zerschlagen oder der Anführer des Aufruhrs habhaft zu werden.  
    Sie waren zwar Einheiten der Sechzehnten, kamen daher aus aller Herren Länder außerhalb idirischer Grenzen, hatten vielfältige Kampferfahrung und durch ihre Herkunft und Biografie die unterschiedlichsten taktischen Ansätze kennengelernt, ihre Offiziere aber waren Idirer, die sich traditionell aus der Beamtenkaste rekrutierten, also aus dem Syndikarium oder Vikarium. Sie waren zu zögerlich und zu konventionell in ihrer militärstrategischen Denkweise um das Potential der Barbarenbataillone zu verstehen und so auszuschöpfen, dass es in voller Effektivität genutzt werden konnte. Und dass daher dieser Krieg gegen eine Aufständischenarmee noch nicht längst entschieden war, das frustrierte ihn.
    „Es ist so was von erbärmlich, womit sich diese idirischen Beamtenoffiziere zufriedengeben!“
    Er und Czand hatten sich außerhalb der Kreise des Lagers zurückgezogen und überblickten von einer kleinen Anhöhe aus, die wie an einem Raster ausgerichteten in der Dunkelheit glimmenden Kochfeuer. Ku Zwei hatte sich an Aurics Seite gekuschelt und döste vor sich hin. Der Lärm des Lagerlebens, kameradschaftliche und streitlustige Rufe, vereinzeltes Singen, scharf gebellte Befehle wehten auf der kühlen Abendbrise zu ihnen herauf. Solche stillen gemeinsamen Momente waren auf einem Feldzug aufgrund der vielfältigen Aufgaben, die sie beide als Offiziere noch bis spät in die Nacht in Anspruch nahmen, selten, und sie mussten sie sich regelrecht stehlen.
    „Was kümmert dich das?“, fragte Czand, obwohl sie es besser wissen musste. Er ahnte, das dies die Einleitung zu irgendetwas Beschwichtigendem war, hatte aber keine Lust, sich von ihr abwiegeln zu lassen. „Du machst deinen Dienst, bleibst am Leben, kriegst deine Anerkennung, weil du innerhalb ihrer mittelmäßigen Ziele überdurchschnittliche Arbeit leistest.“ Genau das, das war es ja. Sie musste wissen, dass ihn das nicht beruhigte sondern vielmehr nur noch mehr reizte.
    „Czand, du weisst es besser. Du weisst, dass es mich zum Wahnsinn treibt, zu sehen, dass sie ein Schwert in der Hand halten und es wie ein Obstmesser benutzen. Die Truppen des Roten Sandocj sind eine Freischärlerarmee. Die kämpfen nicht nach Lehrbuch in sauber aufgestellten Phalanxen. Und alles, was diesen Kerlen, die uns kommandieren einfällt, ist, gegen sie in der gleichen alten geschlossenen Schlachtreihe vorzugehen, mit den gleichen alten Standardvorgehensweisen und Prozeduren. Das ist eine sichere Sache, richtig, aber so gewinnt man keinen Krieg gegen diesen Haufen von zu allem entschlossenen Kerlen, die für nichts kämpfen als ihre eigene Sache, ihr eigenes Leben und ihr eigenes Plündergut.“
    „Du bist es, der gesagt hat, dass er sich nicht in einen Job reinhängen will, für den man das Persönlichkeitsprofil eines abgewrackten Psychos braucht. Dass du an dem Tag raus bist, an dem dein Kontrakt abläuft. Also halt den Ball flach und den Kopf unten.“
    Ja ja, sie hatte ja Recht. Verdammt.
    Die Haufen des Roten Sandocj hatten sich mit skarvanyarischen Bergstämmen verbündet und wichen unter dem Druck der idirischen Truppen in die westlichen Höhenzüge des

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