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Ninragon – Band 1: Die standhafte Feste (German Edition)

Ninragon – Band 1: Die standhafte Feste (German Edition)

Titel: Ninragon – Band 1: Die standhafte Feste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horus W. Odenthal
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Truppen zu verscharren, weil wir nicht in der Lage waren, unseren Auftrag ohne Aufsicht auf die Reihe zu kriegen?“ Er fühlte sich seltsam weggetreten und wie in einem Taumel. Was machte er da? Woher kamen die Worte? Das war nicht seine Rolle; das hier war Verkehrte Welt. „Wir – sind – verantwortlich“, hörte er sich sagen. „Wir müssen dieses Tal nehmen. Es ist unsere Aufgabe im großen Ganzen des Feldzugs, und man verlässt sich auf uns.“
    Die anderen standen im Kreis um sie herum. Sie hatten die Arena ihnen beiden überlassen.
    Vanna knirschte mit den Zähnen. Er kaute auf der unerbittlichen Vernunft der aufgezeigten Wahrheiten herum, wollte sie ihm aber weder vor die Füße speien noch schlussendlich herunterschlucken. Da war noch etwas, da arbeitete noch etwas; er wollte es noch nicht aufgeben.
    „Okay, es ist unsere Aufgabe im großen Plan. Aber man verlässt sich auch darauf, dass wir das angehen wie echte Valgaren. Und nur so kriegen wir das hin: Indem wir ihnen in einer geschlossenen Schlachtreihe entgegentreten. So wie es sich gehört.“ Vancrist Schulter hoben und senkten sich heftig in seiner Erregung. Sein Kinn ruckte hoch, und er sah Auric gerade und herausfordernd in die Augen. „Und nicht mit dem gequirlten Blödsinn, den du da ausgebrütet hast.“
    Auric begegnete Vannas Blick und erkannte das unstete Zucken des Trotzes. Er versuchte seinen eigenen Atem zu beruhigen, seine Erregung zu kontrollieren. Dies durfte nicht zu einem Hahnenkampf werden.
    „Wer was ausbrütet, ist hier vollkommen egal. Es geht nur um eines: wie wir es schaffen, unsere Aufgabe zu erfüllen und mit unserer jetzigen Kampfstärke die Vraigassen zu schlagen. Dieses Problem gemeinsam zu lösen, ist unsere Pflicht.
    Die Vraigassen werden uns in der Gewissheit erwarten, dass sie uns besiegen. Sie werden da in ihren gestaffelten Schlachtreihen stehen und erwarten, dass wir der Tradition folgend in gleicher Art auf sie treffen und so – damit wir nicht von ihren Flanken eingekesselt werden – unsere Stoßkraft auf die Breite der Front ausdünnen werden. Und wir können nur hoffen, dass die Kampfstärke unserer Linie dann noch stark genug bleibt. So ist es doch. Darauf läuft unsere übliche Strategie doch hinaus.“
    „Und was soll daran falsch sein?“, schoss Vancrist zurück.
    Auric sagte es ruhig und sagte es klar. „So eine Taktik ist überholt und uneffektiv, wenn man gegen einen beinahe gleich starken Gegner antreten will. Das ergibt die Logik, und alle Beispiele aus der Geschichte belegen ….“ Er erkannte seinen Fehler schon während er noch sprach.
    „Und damit willst du uns ins Feld führen?“, fuhr ihm Vancrist ins Wort. „Mit irgendeinem verweichlichten, verdrehten Südländerzeug, irgendeiner entarteten ‚Logik‘ . Scheiße, Rik: Wir sind Valgaren! In der Schlacht geht es um Kampfgeist und die uns von Thyrin geschenkte Stärke. Darum, dass wir so kämpfen, dass er mit Wohlwollen auf uns blickt und uns den Sieg schenkt. Und nicht um irgendwas, was du aus irgendwelchen verstaubten, fremdländischen Büchern hast.“
    „Es ist doch egal, woher ich das habe. Hauptsache, es bringt uns den Sieg. Kleinkampfgruppen, Keile von wenigen eingespielten Männern sind stärker und flexibler als eine starre Schlachtreihe. Sie können feindliche Frontlinien effektiv durchbrechen.“
    „Vielleicht können Sie das, Rik. Aber wenn sie durch sind, können solche kleinen Gruppen auch umzingelt und aufgerieben werden.“
    „Nicht wenn wir‘s richtig angehen, Vanna. Die Mitte der Feindlinien wird wie gehabt von einer gestaffelten Schlachtreihe angegriffen. Die bindet die gegnerischen Kräfte und hindert sie dadurch daran, auf das zu reagieren, was an den Flanken passiert. Denn genau dort setzen wir die Kleingruppen ein. Damit sie durchbrechen und den Feind von hinten in die Zange nehmen können.“  
    „Dann hängt also alles von den Flanken ab. Von Kleingruppen, Keilaufstellung und so einem Zeug. – Auric, unsere Jungs sind überhaupt nicht für eine solche Art von Kampf trainiert. Du kriegst mit ihnen keine Keile von wenigen eingespielten Männern hin. Das haben sie nicht drauf. Das hat ihnen niemand beigebracht. In so einem Keil zu kämpfen, davon sind sie überfordert.“
    Da hatte Vancrist Recht.
    Auric schluckte.
    „Gut, Vanna, dann müssen wir uns etwas anderes überlegen. Etwas das funktioniert.“

Wahnhammer

    Wochen später. Sie standen kurz vor dem Hauptsitz der Vraigassen und der entscheidenden

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