Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ninragon – Band 1: Die standhafte Feste (German Edition)

Ninragon – Band 1: Die standhafte Feste (German Edition)

Titel: Ninragon – Band 1: Die standhafte Feste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horus W. Odenthal
Vom Netzwerk:
sich abwehrend ausrichtende Dornen eines stachelbewehrten Tieres.
    „Er ist wieder weg! Der verfickte Motherfucker ist in die Schatten geflüchtet!“, brüllte Jag.
    Wie jedes Mal nach einer neuen Überraschungsattacke, mit der er uns durch das Labyrinth der Räume getrieben hat , dachte Auric. Wenn es überhaupt nur einer ist .
    Jag blutete aus einem langen Riss auf der Wange. Am Boden lag ein weiterer toter Söldnerbruder, dessen Namen Auric nicht kannte.
    Der Korporal war bereits zu Anfang so am Bein verwundet worden, dass er weder im Gefecht von Nutzen war, noch sie sinnvoll bei einem Kampf führen konnte, der sich derartig schnell durch die Räume bewegte. So hatten sie ihn auf seine eigene Anordnung, da er glaubte, sie mehr zu behindern als ihnen von Nutzen zu sein, in der Eingangshalle zurückgelassen. Es stand zu hoffen, dass er dort halbwegs sicher war, denn dieses Wesen zeigte das Verhaltensmuster eines Jägers, dem bereits verwundete Beute zunächst einmal gleichgültig war. Wenn der Korporal klug war, so hoffte Auric, hatte er sich ohnehin, so mühsam das mit seiner Verletzung auch war, aus diesem verdammten Gebäude herausgeschleppt und wartete draußen im Schatten der Felsen.
    „Wo ist der Senphora?“
    Die Männer blickten sich an. Auric und Jag blickten sich an.
    Ein Schrei ertönte aus dem eng klaffenden Spalt zwischen Pfeilerreihen, schnell erstickt.
    Auric stieß beinahe mit Jag zusammen, sie waren fast gleichzeitig hindurch und in dem Raum dahinter.
    Erneut eine Kammer grauen Schattendunkels. Erneut halb erahnbare kantige Schemen von Pfeilern und Stürzen. Und eine huschende Bewegung zu einem engen Durchlass hin. Die Bewegungen eines Körpers, zweier Körper. Ein zuckender, bleicher – wie phosphorenzierender Schimmer auf gefleckter, geschmeidiger Haut, leises Klirren von Schnallen.
    Auric spürte Jag neben sich wie den Schatten seines eigenen Körpers reagieren, mit gezücktem Schwert vorstürzen. Stimmen von nachrückenden Söldnerbrüdern hinter ihnen.
    Wie ein Reptil zwängte es sich durch einen Spalt im Boden, den Senphoren dabei fest umklammert, den bleichen Schädel im kurzen Zucken noch einmal fauchend zu ihnen hochgereckt, ein letztes bösartiges Funkeln aus reptiliengelben Augen.  
    Nur einen kurzen Blick erhaschte Auric auf das Kinphaurentier und seinen Gefangenen, nur das letzte aufblitzende Winden. Dann war es zwischen den verkanteten Blöcken der Felsstruktur verschwunden. Ein letzter huschender Schimmer in der Tiefe des Schachts, dann nur Dunkelheit.
    Auric und Jag sahen sich über den Spalt hinweg an.
    Die anderen kamen von hinten herbei gestürmt. „Was jetzt?“, fragte Kudai.
    „Jetzt müssen wir wohl da runter“, sagte Auric. „Er ist unser Senphora. Er ist der einzige, der General Kelam noch rechtzeitig vor dem Nichtmenschenheer warnen kann.“
    „Ich hätte eine beschissene Situation nicht treffender zusammenfassen können“, stimmte Jag ihm zu und grinste Kudai und die anderen an.
    „Da war noch anderes Wesen.“ Crussav, ein Söldner von den Surkenyarenstämmen, blickte sie aus dem Rund der Gesichter mit zerfahrenem Blick an. „Gleich zuh Anfang, als dieses Biest uns angriff zum ersten Mal.“
    „Heißt das du würdest lieber hier oben bleiben? Vielen Dank, aber ich möchte nicht?“ Jag nahm ihn von der Seite aufs Korn.  
    Aber Crussav war so gebannt von dem Schrecken, den die Erinnerung in ihm auslöste, dass der Spott unbemerkt von ihm abprallte. „War etwas ganz Seltsames, Fremdes. Was Fremdes, Abgedrehtes, wie ich noch nie habe gesehen.“
    „Guter Versuch.“ Jag grinste ihn höhnisch an. „Und jetzt sollen wir alle nicht in den dunklen, dunklen Keller gehen sondern möglichst schnell nach Hause?“ Er packte Crussav bei der Schulter und zwinkerte ihm grimmig zu. „Du hast den schwarzen Auric hier gehört. Kneifen gilt nicht. Das Drecksstück hat den Senphoren. Und wir müssen da runter, hinterher.“

Im Geisterland

    Seine Enthravan-Mentorin Viankhuan hatte Darachel zu einem Gespräch eingeladen, was nichts Ungewöhnliches war.  
    Sie hatten sich über den Stand seiner Forschungen und die Fortschritte seiner kleinen literarischen Arbeit unterhalten, was ebenfalls zwischen ihnen nichts Ungewöhnliches war. Ungewöhnlich, wenn auch nicht unerwartet, war lediglich die Wendung, die ihr Gespräch schließlich nahm.
    „Es scheint für dich eine seltsame Faszination von der Zeit der Rückkehr der Uralten Flamme auszugehen. Der Großteil der Arbeiten,

Weitere Kostenlose Bücher