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Ninragon - Homunkulus

Ninragon - Homunkulus

Titel: Ninragon - Homunkulus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horus W. Odenthal
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sanken um sie weg.
    Konnten sie nicht einfach fort von hier?
    Sandros lag auf dem Rücken neben ihr, lauschte ihrem Atem und dachte an das, was sie nicht wusste, was sie auch niemals erfahren durfte, wollte er sie weiterhin sehen.
    Ihr Leben in seiner Hand.
    Und er hoffte nur aus tiefstem Herzen, dass Banátrass Recht hatte, wenn er sagte, dass der Kinphaure, von dem er über ihre Treffen wusste, darüber Stillschweigen bewahren würde. Aufgrund von Kinphaurenränke, wie Banátrass sagte. Damit kannte der Ordensmann sich ja anscheinend aus. Und nicht nur bei Kinphauren.
    Hatte ihr neuer Hauptmann geahnt, dass der Karriereanreiz als Motiv für ihn gerade zerbröckelte und unter nagenden Zweifeln mürbe wurde, als er dieses neue Druckmittel bei ihm zur Anwendung gebracht hatte? So oder so hatte ihn die Drohung, was passieren würde, wenn die Kinphauren erführen, dass er ein Verhältnis mit einer von ihnen hatte, ihn wieder in die Spur gebracht.
    Mieser Intrigant.
    Um sich selber hatte er keine Angst. Er würde schon irgendwie durchkommen. Er fürchtete allein um Ranaiks Wohlergehen und Leben.
    Wenn es doch nur einen Weg aus all dem raus gäbe.
    Manche von ihnen reisten doch direkt aus ihrem Land hinter dem Saikranon hierher. Die Wesen, die das ermöglichten, sie waren nicht menschlich, so wie er gehört hatte. Es war ein verrückter Gedanke.
    Er wandte den Kopf zur Seite, sah sie neben sich liegen. Ihre Augen trafen sich.
    »Bist du jemals mit einem Kyprophraigen gereist?«, fragte er. Er selber hatte niemals eines dieser monströsen Geschöpfe gesehen; er hatte nur von ihnen gehört. Und dass sie auf unsichtbaren Pfaden augenblicklich von einem Ort zum anderen Reisen und dabei Dinge und Personen mitnehmen konnten.
    Ihre Augen verengten sich ein wenig, die Brauen darüber zogen sich schräg zusammen. Etwas Dunkles, Hartes lag in ihrem Blick.
    »Ja, das bin ich«, sagte sie. »Und wünsche dir nicht, es auch einmal zu tun.«
    Ihr Blick wurde noch eine Spur ernster.
    »Woran denkst du?«, fragte sie.
    »Vielleicht kann eines dieser Wesen gewonnen werden. Sie sind nicht menschlich. Sie sind keine Kinphauren. Hast du nicht einmal gesagt, man weiß eigentlich gar nichts über die Motive, warum sie überhaupt mit den Kinphauren zusammenarbeiten. Wenn nun …«
    »Man kann mit Kyprophraigen nicht verhandeln«, unterbrach sie ihn. »Du weißt nicht, worüber du sprichst. Ihnen gegenüberzutreten, ohne Schutz, ist vermessen genug.«
    Sie nickte noch einmal kurz und hart, sah ihn ernst an. Dann legte sie sich auf die Seite, platzierte die Hand auf seine Brust.
    »Hast du noch welche von deinen Kräuterstengeln?«, fragte sie.
    Er drehte sich herum zur Bettkante, tastete in dem Kleiderwust nach seiner Weste, nach dem Etui darin.
    Du weißt nicht worüber du sprichst, hatte sie gesagt. So war es wohl.
    Anscheinend wusste er noch immer kaum etwas, von der Welt, in der sie lebte, wenn sie nicht bei ihm war.
    Als sie hinüberging, um sich ein Pferd für den Nachhauseweg zu satteln, traf sie Choraik in den Ställen.
    Zunächst hatte sie ihn gar nicht bemerkt. Erst nach einer Weile nahm sie eine Bewegung im Dunkel des Hintergrundes wahr. Sie nickte ihm zu und beobachtete eine Weile, wie er die Pferde striegelte.
    »Sie mögen die Tiere«, sagte sie schließlich.
    Er sah kaum von seiner Arbeit auf. »Sie sind so anders als die Kinphaurenpferde.«
    Ja, sie hatte auch schon von diesen unheimlichen Reittieren der Kinphauren gehört, von denen man nicht wusste, waren es wirklich Pferde oder entstammten sie einer anderen Rasse, die nur mit Pferden zufällig große Ähnlichkeit hatte. Hier in der Stadt hatte sie allerdings noch keins von ihnen von Nahem gesehen. Hier benutzten die Spitzohren für ihre Wagen und zum Reiten herkömmliche Menschenpferde. Ihre eigene Reittierrasse wurde wohl für das Feld nötiger gebraucht.
    »Sie sind … milder, sanftmütiger«, sprach jetzt Choraik fast selbstverloren weiter. »Obwohl sie stark sind.«
    Er blickte jetzt auf, bemerkte, was sie tat, sah kurz dabei zu, wie sie das Pferd sattelte.
    »Sie wollen fort, wollen nach Hause«, sagte er dann.
    »Ja. Jetzt wo der Weg frei ist.«
    »Ist er das? Wissen Sie, ob nicht welche von den Firnwölfen überlebt haben? Die Ihnen jetzt umso mehr nach dem Leben trachten. Oder Vasallen von ihnen. Oder eine andere Meute.«
    »Feinde hatte ich schon immer. Das ist nichts Neues. Und ich bin trotzdem jeden Abend nach Hause zurückgekehrt.«
    Er gab dem Pferd, das er

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