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Ninragon - Homunkulus

Ninragon - Homunkulus

Titel: Ninragon - Homunkulus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horus W. Odenthal
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erwartet. Es holt ihn von den Füßen, und Blut spritzt aus dem Mund, als der Bolzen ihn in die Brust erwischt.
    Sie springt auf, stürzt hinüber, dorthin, wohin er gefallen ist, steht über ihm. Das sich auf dem weißen Gewand ausbreitende Blut löscht beinahe das Rot des Zeichens des Einen Weges aus. Ein Zucken im Gesicht, lässt ihr keine Wahl. Lebend, oder halbtot, mit einem Funken Leben in sich ist ein Magier immer gefährlich. Wie gefährlich hat sie gerade gesehen. Die Fechtspeerklinge saust abwärts, fast hat sie schon Übung. Durchs Auge, das hat sie gelernt, in diesem Winkel ist der sicherste Weg. Damals, zu einer Zeit, als sie solche Sachen gelernt hat.
    Sie dreht sich um, und da steht Sandros, ist wieder auf den Beinen und sieht sie an.
    »Kinphaurenmünze? Oder dein Kader?«
    »Es ist alles nicht so einfach, Danak.«
    »Ist es nie, Sandros. Aber für manches gibt es Lösungen.«
    Später. Da passiert etwas am Rand ihres Blickfelds, das ihre Aufmerksamkeit auf sich zieht.
    Der Schwarzgewappnete. Der in der ungefärbten Drachenhautrüstung. Er ist auf der anderen Seite des Kampfgetümmels. Bei dem Treppenaufgang. Rennt darauf zu. Ein Schwarzer unter all den Rotgewappneten. Und der Magier. Der jetzt tot ist. Der Pate? Könnte er das sein? Derjenige, der hinter all dem steckt? Oder zumindest jemand, der sie zu ihm führen konnte?
    Ein Blick umher. Wie steht es mit dem Rest des Kampfes?
    Diese Kuidanak war vollkommen außer Kontrolle! Wie eine Irre! Wie ein Berserker!
    Eine echte Furie, eine rasende Ordensschwester der Virik-Shon. Hatte sich nichts aus dem Bolzenhagel, hatte sich nichts aus den Magieattacken des Ordensmannes gemacht. Hatte mit ihrer Raserei ihre Leute da durch getrieben, ungeachtet der Verluste, bis sie so nah waren, dass der Ordensmann nichts mehr ausrichten konnte. Hatte ihre Milizionäre gegen die Verschworenen seines Klingenkreises geworfen. Var’n Sipach hatte gesehen, wie der Ordensmann Bek Virdamian fiel. Und was er für unmöglich gehalten hatte, sie hatten mit diesem außer Kontrolle geratenen Dämon an ihrer Spitze seine Verschworenen zurückgeworfen. Var’n Sipach konnte es nicht fassen. Sie gingen nieder, sie wurden bezwungen.
    Der Kampf war gerade dabei, sich gegen sie zu wenden.
    Diese Kuidanak würde ihm natürlich nichts anhaben können; da brauchte er keine Befürchtungen zu haben. Er war Kinphaure, sie Milizionärin in einer Stadt, die den Kinphauren gehörte. Er war das Bevollmächtigte Beil des Heereskommandanten Vaukhan.
    Und das war es gerade: Er war das Bevollmächtigte Beil des Heereskommandanten Vaukhan. Nichts hiervon durfte ruchbar werden. Niemand durfte ihn sehen und erkennen. Nicht einmal um von ihm danach eingeschüchtert und zurück ins Glied gebracht zu werden.
    Es war zu risikoreich. Gerade zu diesem Zeitpunkt. Wo er dem Klan Vhay-Mhrivarn zwei Treffer beibrachte. Die um ihre Wirkung zu entfalten, der Unantastbarkeit seiner Person bedurften.
    Er musste sich dem hier entziehen, musste unerkannt bleiben.
    Er umrundete das Kampfgetümmel, allen miteinander Ringenden weit ausweichend.
    Als er fast an der Treppenflucht angelangt war, die von dem Nebenschiff in den Hauptraum hinabführte, rief var’n Sipach den Befehl. Die kurze Silbenfolge in der Kampfsprache seines Klans. Nur so lange, bis ihr meinen Rückzug gedeckt habt. Zwei zu mir. Die Miliz würden den Rest von ihnen freilassen müssen. Es gab Mittel und Wege für ihn, dass niemand von diesen unwissenden Athran-Mainchauraik herausfand, welchem Klan die Verschworenen überhaupt angehörten. Sie aus dem Gewahrsam zu bringen, bevor die Miliz etwas erfuhr und bevor vor allem die Aufmerksamkeit eines Kinphauren darauf fallen konnte. Nur Choraik, er würde es sofort wissen. Nun, dem konnte er die Order zukommen lassen, er möge mit seinem Wissen hinter dem Berg halten. Choraik war schließlich sein Protegé und stand unter seinem Schutz. Lösbare Probleme. Nur durfte er jetzt nicht identifiziert werden.
    Verfluchter Birgenvetter mit seinem Auftrag an ihn. Ohne ihn wäre er gar nicht hier gewesen. Was er hier für den Birgenvetter durchführen sollte, war nun ohnehin hinfällig, da der Magier die Verwandlung des Jinsai nicht hatte abschließen können und daher auch nichts aufgezeichnet werden konnte, noch der Magier in der Lage war, jemals wieder diese Verwandlung durchzuführen.
    Zwei der Verschworenen waren auf seinen Befehl hin in der Lage, sich aus den Kampfhandlungen zu lösen. Zuerst einer, dann ein

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