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Ninragon - Homunkulus

Ninragon - Homunkulus

Titel: Ninragon - Homunkulus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horus W. Odenthal
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umfassende Befugnisse, auch jenseits Ihres Bezirks. Ihre Befugnis steht über der anderer Ränge und anderer Schutzorganisationen der Mainchauraik-Selbstverwaltung.
    Der Körper dieses Moloch-2 ist unter allen Umständen sicherzustellen.
    Sie haften mir persönlich dafür, dass dieses Artefakt so schnell wie möglich in Gewahrsam gebracht wird.
    Ich wünsche Ihnen eine guten Abend und viel Erfolg am morgigen Tag.«
    Die Geisterstimme verklang, es herrschte Stille in dem dunklen, verlassenen Schenkenraum.
    Na, großartig. Also nicht nur die Firnwölfe zerschlagen und dafür sorgen, dass in Ost-Rhun Ruhe herrschte. Auch noch ein weiteres dieser Monster finden. Wie viele davon waren eigentlich im Spiel?
    Sie atmete tief aus und ein.
    Es sei davon auszugehen, dass die Firnwölfe ihn aus der Stadt herausschmuggeln wollten. Also hielt Banátrass so etwas mittlerweile nicht mehr für unmöglich. Aus der Stadt heraus? Zu wem anders sollte man ihn da schmuggeln als zu den Rebellen.
    Und damit war es dann offiziell, dass es gegen den Widerstand ging. Ein Milizkader sollte die Sache der Rebellen durchkreuzen. Die Armee der Rebellen gegen die Armee der Kinphauren. Der Krieg dort draußen, in den sie nicht hineingezogen werden wollte.
    Wofür kämpfen wir noch mal? , hatte Histan sie bei der Brandbestattung gefragt.
    Ja, vor allem dafür, dass eine solche Kampfmaschine nicht noch einmal auf Menschen losgelassen wurde. Das solche Waffen nicht in den Straßen von Rhun eingesetzt wurden. Beim Anschlag auf Heereskommandant Vaukhan war es zu einem Massaker unter Zivilisten gekommen. Unschuldige Menschen, die zufällig im Gouverneurspalast gewesen waren.
    Sie sollte das Quartier Ost-Rhun säubern und einen Präzedenzfall dafür schaffen, was ein hart durchgreifender Milizkader erreichen konnte, hatte Banátrass ihr aufgetragen. Ost-Rhun sei durch die Ausbreitung der Firnwölfe zu einer Jauchegrube geworden, genau wie Kaiverstod. Kaiverstod: Diese Drohung hing unausgesprochen über allem.
    Wenn Sie nicht Ordnung schaffen, dann schicken die Kinphauren eine Duergakompanie herein, die das erledigen wird. Und das gibt dann ein Massaker wie in Kaiverstod.
    Nun ja, hart durchgreifen, das konnte sie. Sie war schließlich im Krieg gewesen. An ihren Händen klebte Blut, das sich nie mehr abwaschen ließ. Dann also mit schmutzigen Händen.
    Für die, die es verdienten, geschützt zu werden.

8
    Irgendwo bellte ein Hund.
    Das Komische war, in diesem Viertel bellte immer irgendwo ein Hund. Ein paar Sekunden Pause, vielleicht eine halbe Minute, höchstens, und dann fing wieder einer an zu kläffen. Hohl hallend, irgendwo in einem Hinterhof.
    Martenshof war ein übel wucherndes Geschwür. Es ging bis runter zur Kupfergrube, die sich von Westen nach Osten durch das obere Ost-Rhun schnitt. Das hier war Nachthammer-Territorium gewesen, so lange Danak sich erinnern konnte. Die Nachthammer-Meute bestand größtenteils aus Leuten aus den Ost-Provinzen, viele davon ehemalige Bergleute; daher der Name. Sie hatte sich in diesem Gewirr verbauter Fachwerkhausknäuel, verwinkelter Hinterhöfe, von Bogengängen, überwölbten Gassen und Lattenverschlägen hervorragend eingeigelt. Dass jetzt die Firnwölfe sie von hier verdrängt hatten, konnte nur bedeuten, dass sie bei der Ausweitung ihres Territoriums drastisch durchgegriffen hatten.
    Vielleicht hatte die ansässige Milizgarde davon einiges mitbekommen, an Danak und ihrem Kader war das alles ziemlich vorbeigegangen. Martenshof war der Rand von Ost-Rhun, und was dort geschah, blieb in Martenshof. Jetzt, wo Ost-Rhun offiziell zur Sache ihres Kaders erklärt worden war, würde sich daran einiges ändern.
    Also raus aus den Roschas, bevor sie mit auf dem Kopfsteinpflaster klappernden Rädern noch ganz zum Stehen gekommen waren, durch den gemauerten Torbogen, der die Grenze von Martenshof markierte und dann im Laufschritt durch die verwinkelten Straßen.
    Lange, kühle Morgenschatten fielen auf das Kopfsteinpflaster. Danak wich den Rinnsalpfützen schmutzigen Wassers aus, um sich bei dem Tempo nicht auf die Fresse zu legen. Passanten sprangen vor ihnen zur Seite, in Hauseingänge, in Torwege. Waren es wohl nicht gewohnt, in Martenshof auf solch eine Milizpräsenz zu treffen. Sechzehn Leute mit ihr an der Spitze, ihre fünf aus dem Kader und zehn Gardisten zur Verstärkung in den dunklen Uniformen. Schnell durch, bevor irgendjemand von denen, der sie sah, ihnen zuvorkommen und Alarm schlagen konnte.
    Chik rannte

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