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Ninragon - Homunkulus

Ninragon - Homunkulus

Titel: Ninragon - Homunkulus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horus W. Odenthal
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einem Typen runter, beide kullern vom Bett.
    Ein Bolzen saust, sie duckt sich, an ihr vorbei.
    Runter! Da ist er! Kam von oben her, die Treppe herab. Da haben wir den Posten.
    Sandros an ihr vorbei. An die Wand. Sucht Deckung im zweiten Türrahmen. Hat jetzt den anderen Winkel abgedeckt.
    Die ganze Zeit wildes Gebrüll von hinten her.
    Sie sieht den Kerl nicht mehr. Wo ist der hin? Ist selber in der Hocke am Boden, auch nicht wirklich Deckung. Wo ist der …
    Ein Schrei. Da ist der Kerl, schubst zwei Mädchen raus, die sich hinter einem Vorhang versteckt haben. Standard-Armbrust, musste nachladen. Kommt jetzt aber mit dem Ding im Anschlag vor, weiß jetzt ja wo sie ist, die Waffe genau in ihre Richtung.
    Ein Twang!, und es reisst ihn nach hinten.
    Blick rüber – da steht Sandros im Türrahmen, seine Sturmarmbrust im Anschlag, lädt durch mit trockenem Klacken des Spannhebels. Cooler Mörder. Der Bolzen ging mitten in die Stirn.
    Jetzt aber durch zu den Hinterzimmern. Da geht es schon ab. Sie, Sandros mit ihr. Mitten rein! Egal.
    Einer kommt aus dem Nebenraum. Kriegt ihre Fechtstange an die Schläfe, sein Kopf ruckt weg, kann nur noch dumm gucken.
    Die Gardisten sind schon drin, Choraik bei ihnen. Ein paar ineinander übergehende Räume. Ein Tisch ist umgekippt, Geld, Spielkarten wild über den Boden verstreut. Es gibt noch einen wüsten Kampf rund um den Tisch herum, einer hat sein Messer raus. Das ist dumm im Kampfgetümmel. Zu nah alles, um ihn mit Fechtstangen auf Abstand zu halten. Einer nutzt das Chaos, ringt sich frei, will raus, zur Tür hin, muss an ihr vorbei. Sie versucht einen Fechtstangenschlag, ist aber schon zu nah ran, er packt den Schaft der Waffe, will mit ihr ringen. Geht kurz zum Schein mit, schießt dann nach vorne vor. Ihr Kopf drischt vor sein Gesicht. Ersticktes Gurgeln, Blut schießt. Voll auf die Nase. Reicht schon! Noch einmal mit der Faust hinterher, er kriegt eins auf’s Maul. Es haut ihn zu Boden, und ein Tritt in die Rippen, Fuß runter auf seine Kehle, das hält ihn unten.
    Schnell den Blick hoch. Sie sieht gerade noch, wie Choraik etwas mit dem Kerl macht, der das Messer draußen hat. Sieht nicht gerade elegant aus, aber effektiv. Eine Sekunde und der Kerl ist am Boden, Choraik aufrecht, sichert ihn mit dem Fuß, schaut zu ihr rüber. Ihre Blicke treffen sich. Es ist ein grimmiges, geschlitztes Lächeln, das er ihr zuwirft. Zwei Tänzer, die sich in der gleichen Haltung erwischt haben.
    »Hinterhof klar?«, wirft sie ihm rüber.
    Er nickt nur, knapp und stumm. – Der Anführer, wo? Wo sind die beiden Typen, von denen der Vastacke gesprochen hatte?
    Da, der mit dem Kopftuch und dem Bart. Mercer hat ihn bei den anderen an die Wand gedrängt und hält ihn mit der Fechtstange in Schach. Mercer hier – dann ist der Nebeneingang also sicher.
    Sie klopft einem der Gardisten auf die Schulter. »Geh in den Schankraum und lös’ Histan ab, wenn da alles klar ist. Schick ihn her.« Der Tote. Ist vielleicht noch zu etwas gut. »Ich komm mit.« Blickwechsel – »Sandros …« – und Nicken zu dem Anführer mit dem Kopftuch hin. »… du machst ihn klar.«
    Im Schankraum war alles unter Kontrolle. Waren tatsächlich nur frühe Gäste und ’ne Nutte gewesen. Das schaffte auch der Gardist locker.
    Sie ging mit Histan durch den Flur zurück und in das Zimmer zu dem Toten, den Posten, der auf sie geschossen hatte. Histan blickte auf den Armbrustbolzen in der Stirn. »Dein Werk?« »Sandros. Ließ sich nicht vermeiden.« »Na ja, hätte er ihm etwa seine Rechte als Bürger des Protektorats Mittelnaugarien vorlesen sollen?« »Gibt’s so was überhaupt?« Histan zuckte die Schultern.
    Sie zog das Kurzschwert, setzte ein paar rasche Schnitte an, ins Gesicht vor allem, so dass es offensichtlich und blutig wurde. Er war noch frisch, das Blut lief gut. Dann schleifte sie ihn am Kragen durch den Flur in das Zimmer, wo sie die Meute zusammengetrieben hatten. Sandros hatte den Kerl isoliert und parat gemacht. Ein paar Stühle, zum Teil umgekippt, ein Lehnstuhl. Der würd’s tun.
    Das blutige Kurzschwert noch in der Hand, den Toten am Kragen gepackt trat sie vor den Anführer, während Sandros ihr Platz machte. Hirak hieß der Kerl, laut dem Vastacken. Von einem Hirak hatte sie auch schon vorher gehört.
    Hirak glotzte auf die blutige Schwertspitze vor seiner Gurgel und ließ sich von ihr zu dem Lehnstuhl hin bugsieren. Sie ließ die Waffe herumwirbeln, versetzte ihm mit dem Knauf einen harten Schlag

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