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Ninragon - Homunkulus

Ninragon - Homunkulus

Titel: Ninragon - Homunkulus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horus W. Odenthal
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mehr Enterhaken hinüberwerfen. Um den Kahn an Land zu kriegen.
    Danak und die anderen konnten das sonst nicht lange durchhalten. Sie brauchten Unterstützung.
    Sandros bemerkte im Durcheinander des Handgemenges vage, dass Histans Trupp am Ufer gehörig Schwierigkeiten hatte, mit den Firnwölfen klarzukommen. Das sah für sie selber dann auch nicht so gut aus. Denn auch sie wurden hier gehörig von den Firnwölfen bedrängt. Diese ganze Homunkulussache war von Eber augenscheinlich unter Daeks Ägide gestellt worden. Und der hatte zum Schutz des Homunkuluskörpers eine zahlenmäßig starke Truppe auf den Kahn mitgenommen. Der Homunkuluskörper, das Objekt seiner Hochwürden Begierde   – der musste wohl unter der Mittelplane sein. Dort, wo auch der Trupp von Firnwölfen herausgekrochen war.
    Fast hätte einer der Kerle Danak erwischt. Wenn er ihr nicht beigesprungen wäre.
    Sie kämpften jetzt Seite an Seite miteinander. Choraik auf ihrer anderen Flanke. Mehr gab die Breite des Kahns auch nicht her, wollte man sich nicht in die Quere kommen. Mercer hinter ihnen als Ausputzer für den Fall, dass einer von ihnen in Bedrängnis geriet.
    Zwei Kerle drangen in diesem Moment auf ihn ein, einer versuchte über die Bordwand an ihn heranzukommen. Das hier ging nicht lange gut, das war klar. Er hörte ein Surren über sich. Armbrustbolzen. Sie standen unter Beschuss. Auch das noch! Dann einen gellenden Schrei. Einer der Firnwölfe, da drüben. Mit einem Armbrustbolzen in der Schulter brach er zusammen.
    »Halt nicht schießen! Wir treffen sonst unsere eigenen Leute!«
    Daek war es, der das brüllte. Hatte es erfasst. Bei dem eng gepackten Getümmel. Wozu brauchten die auch Armbrüste. Die hatten doch die Übermacht auf ihrer Seite.
    Verdammt, Danak, du Heißsporn, hätten wir das nicht vom Ufer aus …
    Er trieb den Gegner, der von außen an ihn herankommen wollte, mit einem ausladenden Schwung zurück – der wäre fast über die Bordwand gegangen. Ein Blitzen durch die Luft. Gerade noch wich er einer herabsausenden Fechtspeerklinge aus, schlug den Schaft von unten mit seiner eigenen Waffe hoch, von sich weg. Musste dadurch zurückweichen. Zack, und ein weiterer direkt in die Lücke; jetzt hatte er’s mit dreien zu tun. Verflucht.
    Ein Schrei. Einen der Schützen vorne warf es getroffen nach hinten.
    Der gute Histan hatte seine Truppe wohl zur Räson gebracht und nahm sich seinerseits die Typen mit den Sturmarmbrüsten vor. Wozu hatten sie die Teile schließlich von den Kinphauren bekommen. War nicht alles schlecht.
    Dann musste Sandros sich auch wieder seiner Gegner heftig erwehren, Danak neben ihm ebenfalls. Es flogen wieder Haken durch die Luft, in hohen Bogen vom Rand des Kais geworfen, keilten sich am Schanzkleid oder an der Brüstung des Lastkahns fest. Die Firnwölfe mussten unter dem gezielten Gegenbeschuss von Histans Trupp zurückweichen, aber der Druck gegen Danaks Trupp erlahmte dadurch keineswegs, wurde eher stärker, da die zum Bug drängenden Firnwölfe durch die Verwirrung des Handgemenges vor Schüssen vom Ufer her geschützt wurden.
    Die Front der Vierergruppe unter Danak wurde in dem immer dichter werdenden Kampfgetümmel schnell durchbrochen; vielleicht war es auch Choraiks mangelndem Training geschuldet sich in dieses eingespielte Team einzufügen. Er trieb Firnwölfe mit kraftvollen Hieben seines Kinphaurenschwerts zurück, wagte sich dabei aber auch weit vor, fast bis zum Rand der Plane hin. Er kämpfte jetzt mit der stramm gezurrten Leine eines Enterhakens im Rücken. Sie drohten durch die Übermacht der Firnwölfe erdrückt zu werden.
    Über mehrere Seile versuchten mittlerweile wieder die Gardisten unter Histan den Lastkahn der Firnwölfe an Land zu ziehen. Wie die Kettfäden eines Webrahmens, straff und dicht, spannten sich die Taue zischen dem Kahn und der Randmauer des Kanals hin.
    Sandros am Bug war derweil umgeben von Gegnern, drehte sich um seine Achse, um niemanden ungedeckt an sich heranzulassen, wirbelte die Fechtstange in seinen Händen, mal hierhin, mal dorthin, brachte die ganze Kenntnis des ihm angediehenen Trainings am scharfen, tödlichen Bruder dieser Waffe, dem idirischen Fechtspeer, zum Tragen. Ein Firnwolf lag tot am Boden von Choraiks zweischneidigem Stahl gefällt. Danak musste sich erbittert zweier Gegner erwehren. Immer wieder in zerhackten Wahrnehmungsfetzen während des hitzigen Gefechts hatte er bemerkt, dass auf Daeks Befehl hin die Firnwölfe zum Bootsrand sprangen und

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