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Nixenjagd

Nixenjagd

Titel: Nixenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Mischke
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in das Türkis des Beckens .
    Kaum war die Polizistin außer Hörweite, ging Franziska wie eine Furie auf Oliver los. »Sag mal, bist du völlig bescheuert ? Was war denn das jetzt? Wie kannst du Paul so anschwärzen ? Noch dazu in seiner Abwesenheit. Das finde ich so was von feige! « »Aber wenn es doch wahr ist«, verteidigte sich Oliver . Selbst wenn, dachte Franziska. Musste er das der Polizistin unter die Nase reiben ? »Es wundert mich, dass die Bullen das nicht selbst rausgekrieg t haben«, sagte Robert verächtlich . »Warum sollten sie in Pauls Vergangenheit herumschnüffeln ? Er ist nicht verdächtiger als wir alle«, ergriff Franziska erneut Pauls Partei. Oder suchte sie nur Argumente gegen die wachsende Verunsicherung, die von ihr Besitz ergriff ? »Wenn ich das richtig sehe, dann ist Katrin das zweite Mädche n aus seinem Dunstkreis, das jetzt tot ist«, stellte Oliver fest . »Vielleicht ist er ein Serienkiller«, flüsterte Silke und kichert e nervös . »Du bist doch so was von dämlich!«, herrschte Franziska sie an . »Was ist mit dir los? Bist in Paul verknallt, was?«, keifte Silk e zurück . »Mädels, beruhigt euch«, mahnte Robert großkotzig . Franziska ertrug die Gegenwart der anderen nicht länger. Ohn e ein weiteres Wort stand sie auf und verließ den Tisch. Ihr wa r plötzlich übel, und das lag nicht am Pommes-Geruch, der übe r den Tischen waberte .

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    Petra Gerres schwamm zwanzig Bahnen in rekordverdächtiger Zeit. Sie würde Muskelkater bekommen, aber die Bewegung war geeignet, ihren Ärger abzureagieren. Sie hatt e Kommissar z. A. Daniel Rosenkranz gebeten, die einzelnen Mitschüler von Katrin Pankau zu überprüfen. Bei Paul Römer hatt e er die Sache mit der Körperverletzung herausgefunden, und al s er aus dem Internet zudem noch erfahren hatte, dass Paul Jugend-Landesmeister im Karate gewesen war, hatte ihn die Begeisterung über seine Entdeckungen offenbar davon abgehalten, Paul Römers Vergangenheit noch weiter zu durchleuchten . Ehemalige Mitschüler und Lehrer von Paul hätten sicherlic h von dem Fahrradunfall erzählt. Doch Petras Ärger galt nich t Daniel. Daniel war ein Frischling. Nein, Sie selbst hatte eine n Fehler gemacht: Sie hätte sich nicht blind auf ihn verlasse n dürfen . Badeunfall, Fahrradunfall... dachte Petra und wich einer alte n Dame mit rosa gekrauster Bademütze aus . Tot. Wie Katrin . Gleich morgen früh würde sie der Sache nachgehen. Sie tauchte unter und genoss für Sekunden die Ruhe unter Wasser .

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    Zu Hause fand Franziska eine E-Mail von Paul vor. E r erzählte auf ironische Weise von einem Ausflug mit seiner Tante nach Swinemünde in Polen. So viel Ramsch wie auf diesem Mark t hinter der Grenze habe ich noch nie im Leben gesehen. Es gibt Ding e zwischen Himmel und Erde, die sind von geradezu unbeschreibliche r Geschmacklosigkeit . . . Es folgten noch ein paar Anekdoten übe r launische Hotelgäste und einen cholerischen Koch, aber kau m Persönliches. Kein Ich vermisse dich oder wenigstens Ich den k an dich , worauf Franziska klammheimlich gehofft hatte. Si e überlegte, ob sie ihm den Besuch der Kommissarin im Schwimmbad schildern sollte, aber es war schwierig, die richtigen Wort e zu finden. Überdies war sie sich noch nicht einmal selbst i m Klaren darüber, was von all dem zu halten war. Ein Zufall? Natürlich! Es musste ein Zufall sein, alles andere würde ja bedeu - ten...Sie weigerte sich, solche Gedanken zuzulassen . Gleichzeitig meldete sich eine andere, teuflische innere Stimm e zu Wort: Sei doch froh! Eine tote Freundin ist doch besser al s eine lebendige .
    Ich bin zynisch und egoistisch, dachte sie voller Selbstekel . Schließlich schrieb sie nur: Paul, ruf mich bitte an, es ist wichtig !

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    Als Oberkommissarin Petra Gerres das Büro betrat, war es noch nicht einmal halb acht. Ungewöhnlich früh für ihre Verhältnisse, aber heute strotzte sie vor Tatendrang. Zuerst telefonierte sie mit einem Hauptkommissar Volker Baumann aus Braunschweig. Danach hatte sie eine kurze Unterredung mit ihrem Chef und verbrachte anschließend zusammen mit Frau Kulm, der Sekretärin des Dezernats, eine halbe Stunde am Kopierer. Nebenbei wartete Petra ungeduldig auf Daniel Rosenkranz. Der traf eine halbe Stunde später ein und war erstaunt. »Du? So früh? Leidest du an präseniler Bettflucht oder hat dich einer rausgeschmissen?«, erkundigte er sich fürsorglich. »Ich bin so früh da, um deine Versäumnisse im Fall Katrin Pan-kau

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