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Nixenjagd

Nixenjagd

Titel: Nixenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Mischke
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au s dem Zimmer ihres Bruders Musik gehört. « »›Musik gehört‹ ist kein besonders gutes Alibi. « »Nein«, bestätigte Daniel . »Wir werden alle noch mal ausquetschen, der Reihe nach«, sagte Petra kämpferisch. Dann fiel ihr etwas ein: »Nur so zu m Spaß: Schau doch mal nach, ob die Braunschweiger Kollege n das mit der Körperverletzung auch in den Akten haben. « »Haben Sie«, sagte Daniel prompt . »Schön. Wenigstens hat man es mit Profis zu tun«, stellte si e fest und griff sich den Obduktionsbericht von Solveig Koller .

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    Die nächsten zwei Tage verbrachte Franziska lesend i m Garten oder sie ging mit dem Hund spazieren. Die Lust auf s Schwimmbad war ihr vergangen. Auch die notwendige Unterhaltung mit Oliver schob sie vor sich her. In gut einer Woch e waren die Ferien vorbei, dann würde sie Paul wiedersehen. Wi e würde das Wiedersehen wohl ausfallen? Würde er ihr erklären , was mit dem Mädchen geschehen war? Hatte sie einen Fehle r gemacht, indem sie Paul vor der Polizei gewarnt hatte? Glaubt e er nun, sie würde ihn verdächtigen ? Mindestens zehn Mal am Tag ging Franziska zu ihrem Rechne r und rief die E-Mails ab. Keine Nachricht von Paul. Franzisk a schwankte zwischen Verärgerung und Verzweiflung. Stattdessen entschuldigte sich Oliver dafür, dass er vor der Polizistin z u viel gequatscht habe, wie er es ausdrückte . Franziska antwortet nur: Schon gut. Wieso entschuldigte sic h Oliver bei ihr? Sollte er sich nicht besser bei Paul entschuldigen ?
    Am Freitag kamen zwei neue E-Mails. Die eine war von Tant e Lydia, die ihre Rückkehr aus dem Urlaub für den Samstag ankündigte. Als Dank für die Betreuung Brunos wollte sie ihr e Nichte gern am Sonntag in den Eissalon einladen . Franziska musste schmunzeln. Eissalon. Als wäre sie zwölf . Aber was zählte, war die Geste. Franziska mochte ihre Tante . Sie war Staatsanwältin am Landgericht Hannover, und wen n man sie ein bisschen anspitzte, wusste sie jede Menge krass e Geschichten zu erzählen. Franziska mailte zurück, dass sie sic h auf das Eis freute . Die nächste E-Mail hatte als Absender [email protected] . Sicher Spam .
    Schlampe . Zähl deine Tage .
    Kein Name darunter, nichts. Unwillkürlich bekam Franziska Herzklopfen. Was war das? Eine Drohung? Ein dummer Scherz? Erst die SMS vor drei Tagen, und jetzt das! Sie überlegte. Ihre Handy-Nummer und ihre E-Mail-Adresse kannten doch gar nicht so viele Leute: ihre Eltern, Tante Lydia, ein paar Klassenkameraden...und Paul. Aber der würde ihr doch nie im Leben so etwas schreiben. Wer steckte hinter diesem Mist? Sollte sie auf die E-Mail antworten? Besser nicht, beschloss sie. Solche Leute wurde man am ehesten los, indem man sie ignorierte. Das hatte Tante Lydia neulich gesagt, als sie über einen Fall von Stalking gesprochen hatten, in dem Tante Lydia die Anklage vertreten hatte. Stalking? Franziska wies den Gedanken von sich. Ein dummer Streich, nichts weiter. Man hat eben nicht nur Freunde, dachte sie und nahm sich vor, die Sache zu vergessen. Was ihr aber nicht so richtig gelang.

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    Petra Gerres parkte den Dienstwagen vor dem Reihenhaus mit der Nummer 7. Es war ein schmaler Bau aus den frühen Sechzigerjahren, und wie es aussah, war seither nicht allzu viel renoviert worden. Während die Nachbarhäuschen rechts und links einen frischen Anstrich und neue Fenster erhalten hatten, war das Haus, das die Römers gemietet hatten, mit Eternitplatten verkleidet. Das Dach war moosig und von den Fensterrahmen blätterte die Farbe. Doch die neuen Besitzer schienen den Kampf gegen die Tristesse aufgenommen zu haben: Neben der Haustür standen Eimer mit weißer Lackfarbe, im Vorgarten waren Rosen gepflanzt worden, die Schildchen hingen noch in den Zweigen. Ein neu angebrachtes Spalier an der Hausfassade wartete als Rankhilfe auf eine noch klägliche Staude wilden Weins. Offenbar wollte hier jemand krampfhaft gewisse Standards aufrechterhalten. Allerdings würde auch die liebevollste Renovierung nichts am Anblick des mit Satellitenschüsseln gespickten Wohnblocks ändern, der gegenüber auf der anderen Straßenseite stand. Von Hauptkommissar Baumann wusste Petra inzwischen, dass die Römers in Braunschweig in einer respektablen Gegend gewohnt hatten. Doch der frühe Tod von Jost Römer hatte wohl auch finanziell einiges in der Familie zum Schlechten verändert. Petra drückte die Klingel. Ein Rasseln tönte durch das Haus und augenblicklich wurde ihr geöffnet. Juliane Römer hatte ein Tuch

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