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nmp12

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Titel: nmp12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Simone Blanchet. Hab ich
sofort gemerkt! Nur... jetzt kann ich ihr schlecht irgendwelche Würmer aus der
Nase ziehen... übrigens eine unglückliche Formulierung, geschmacklos unter den
gegebenen Umständen.
    Bevor ich mich aus dem Staub
mache, werfe ich noch einen letzten Blick auf das Arrangement. In einer Ecke
entdecke ich einen Bettvorleger. Da gehört er aber wirklich nicht hin. Sollte
mich wundern, wenn der nicht auch voller Blut wär. Brauche ich mir gar nicht
näher anzusehen. Unter dem Waschbecken liegt ein schwerer Aschenbecher. Bronze.
Nicht nötig, ihn zu untersuchen. Die Waffe, mit der dem unglücklichen Opfer das
Gesicht bearbeitet wurde. Ich rühre nichts an.
    Ich knipse das Licht aus, gehe
hinaus und schließe die Tür hinter mir. Jetzt stehe ich wieder im Schlafzimmer.
Sieht gar nicht mehr so kuschelig aus. Höchstwahrscheinlich hat sich hier das
Drama abgespielt, in dem Liebesnest. Das Bett ist zerwühlt. Die Ursache ist
aber eine andere als die, die ich eben angenommen habe. Ich hebe Decke und
Laken hoch. Beides ist voller Blut. Dem zerwühlten Knäuel hat man das nicht
angesehen. Ich leg alles wieder an seinen Platz. Dann schnüffle ich noch ein
wenig hier und da rum.
    In einem Schrank finde ich
einen Koffer mit Herrenunterwäsche. Sie trägt das Zeichen eines Ladens in
Marseille. Bestimmt Lecanuts Gepäck. Das wär dann alles für den Moment. Nichts
wie weg hier. Wenn ich will, kann ich jederzeit wiederkommen. Hab ja die
Schlüssel. Bevor ich den tragischen Ort verlasse, verwische ich sorgfältig
meine Spuren.
    Im Garten sehe ich die Plane.
Ich gehe hin und hebe sie etwas an. Sie verdeckt ein Loch, das noch in Arbeit
ist. Darin liegen Steine und die komplette Ausrüstung des
Freizeit-Totengräbers. Der Mörder muß ein komischer Kauz sein. Gräbt
ausgerechnet hier Simones Grab, wo der steinige Boden jede Menge
Schwierigkeiten macht. Muß wohl ein leicht verwirrter Geist sein. Na ja, Mörder
sind seltsame Leute. Nur, der hier ist besonders bescheuert.

14
     
     

Die Nacht von Saint-Mandé
     
     
    Ich geh zum Taxi zurück und laß
mich wieder in mein Büro bringen. Grainard wird fürstlich entlohnt. Dann
verschwindet er aus meinem Leben, ein komplizenhaftes Lächeln auf den Lippen,
das Diskretion signalisieren soll.
    Ich setze mich ans Steuer
meines Dugat und fahre zurück nach Saint-Mandé. Was ich jetzt zu tun habe, ist
kein Kunststück: mich über den Mörder zu informieren oder zu warten, bis er an
den heimischen Herd zurückkommt. Arbeit für einen Anfänger.
    Ich halte vor dem Totenhaus und
hupe. Kann sein, daß jemand in der Zwischenzeit eingetrudelt ist. Wär einfacher
und schneller. Aber nein. Keine Reaktion.
    Ich spreche in dem Nachbarhaus
vor. Die Hausfrau, die ich über ihren Nachbarn ausfrage, hat kein wahnsinniges
Talent für Personenbeschreibungen. Kann mir nicht sagen, wie er aussieht, der
Herr Nachbar. Weiß nicht mal seinen Namen. Hat ihn auch sozusagen nie zu
Gesicht bekommen. Außerdem wohnt sie erst seit kurzem hier. Sie meint, er komme
vor allem nachts, und das unregelmäßig. Was die Gartenarbeit zu bedeuten hat,
weiß sie nicht. Muß wohl nachts buddeln, der Kerl. Der einzige interessante Tip
ist die Information, daß möglicherweise das Immobilienbüro Bonchamps, Rue
Ledru-Rollin, die Villa verwaltet, genauso wie die Villa meiner
Interviewpartnerin. Je mehr ich vor unserer unvermeidlichen Begegnung über den
Kerl rauskriege, desto besser. Also fahre ich zum Büro Bonchamps.
     
    * * *
     
    „Monsieur Bonchamps?“
    „Mein Name ist Triaire“, antwortet
ein schmächtiges Kerlchen, das wie ein Gerichtsvollzieher aussieht.
    Bonchamps ist also nicht da
oder existiert überhaupt nicht. Egal. Triaire ist mir genauso lieb. So verschlüsselt wie möglich erkläre ich den Grund meines
Besuches. Das Kerlchen kommt mir mit dem Berufsgeheimnis. Haben Makler so was
auch?
    „Eine Villa? In Saint-Mandé.
Rue Louis-Lenormand? Mit zwei Kastanien im Garten? Ja, wir verwalten das
Objekt... Nein, über den Mieter kann ich Ihnen nichts sagen. Das Haus gehört
Madame Parmentier. Wenn sie Ihnen mehr sagt... obwohl...“ Er sieht mich
mißbilligend an. „...wir jedoch...“
    Soll ich ihm sagen, was im
Badezimmer des „Objektes“ rumliegt? Wie würde er mich dann wohl ansehen? Den
Spaß verwahr ich mir für später.
    „Und wo finde ich diese Madame
Parmentier?“
    Er muß erst nachsehen.
    „Boulevard Poniatowski.“
    Der Name des napoleonischen
Marschalls kommt ihm nur schwer über die

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