No more heartbreak
braucht. Max spürt bereits selbst die Vorboten der Begeisterung. Es ist so toll, mitanzusehen, wie diese Mädchen sich selbst mit der Kraft überraschen, die sie nach der schlimmsten Demütigung ihres jungen Lebens entwickelt haben. Sie grinst vor Freude. Sie ist wieder am Ball. Die letzten paar Wochen waren wirklich nur eine Holperschwelle gewesen …
Plötzlich sieht Max, wie Taylors Kumpel eintrifft und ihm auf die Schulter klopft.
Dann sieht sie, wie Phoebe und Zach sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die Ohren halten. Offenbar hat sie die Worte »Was macht der denn hier?« nicht nur gedacht, sondern laut gebrüllt.
»Wer?«, fragt Zach.
Max zwingt sich, hinter der Säule hervorzutreten und sich davon zu überzeugen, dass sie nicht halluziniert. Nein, da steht wirklich Cooper Baby neben Taylor und Phoebe und hängt sich gerade seine Lederjacke über den Arm.
»Dein Smoking-Typ von Halloween. Cool«, sagt Zach.
»Gar nicht cool«, sagt Max, die versucht, dem Gespräch über Phoebes Mikro zu folgen. Aber es sieht so aus, als habe Ben Phoebe ohne ihre rote Black-Widow-Perücke nicht erkannt. Mist, Mist, Mist! Von allen Babybettenbauern der Stadt muss ausgerechnet ihrer Bridgets Ex kennen? Max starrt die drei an und hofft, dass Ben nicht über den siebten Sinn verfügt, der Menschen merken lässt, wenn sie angestarrt werden. Der Ball ist bereits im Spiel, auch wenn jetzt völlig unpassenderweise Ben auf dem Feld aufgetaucht ist.
»Ich muss kurz aufs Klo«, hört Max Ben sagen. Sie sieht, wie er sich von der Bar wegdreht und sich durch die Menge drängelt. Dann reißt sie die Augen auf. Er kommt direkt auf sie zu.
Ben, der zwischen all den Spiegeln und tanzenden Menschen die Orientierung verloren hat, umrundet die Säule – und landet vor einer Nische, die mit Kisten voller sauberer Gläser zugestellt ist. Verwirrt wendet er sich ab und läuft in die andere Richtung weiter. Ihm ist nicht bewusst, dass das einzige Mädchen der Stadt, das er heute Abend gerne sehen möchte, sich hinter den Gläsern gegen die Wand drückt und versucht, nicht zu atmen.
Max zählt bis zehn, wagt sich dann wieder nach vorne und sieht, wie Bridget die ersten begeisterten Zurufe erhält. Sie beobachtet, wie Taylor sich zu Phoebe neigt, um sie besser zu hören, und Phoebe ihm mit einer geübten Handgelenksdrehung »versehentlich« Tomatensaft übers Hemd kippt.
»Oh nein, das tut mir so leid! Warte, ich helfe dir!«
Max muss grinsen, als Phoebe ihn mit der Cocktailserviette abtupft, die sie in ihrer Hand versteckt hat. Dabei verteilt sie einen Klecks Olivenpaste wie Creme auf seiner Brust. »Oh nein, Tapenade! Das tut mir so leid! Wo kommt die denn her?«, klagt sie, während Taylor voller Entsetzen an sich hinunterblickt. »Ich bin so ein Tollpatsch. Das muss an meinen neuen Medikamenten liegen.«
»Bitte hör auf. Ist schon okay.« Taylor versucht, Phoebe auszuweichen, die dafür gesorgt hat, dass Taylors weißes Hemd aussieht wie ein Jackson-Pollock-Bild.
»Zum Klo geht’s da lang«, sagt sie unschuldig und zeigt auf das DJ -Pult.
Hektisch macht sich Taylor auf den Weg und hält sein nasses, dreckiges Hemd von sich weg.
»Zielperson unterwegs! Zielperson ist da!«, ruft Phoebe in ihr Mikro, und Zach beginnt seine Breakdance-Einlage, das verabredete Zeichen für Bridget. Während Zach den Roboter macht, nickt Bridget, holt tief Luft und konzentriert sich so, wie Max es ihr gezeigt hat.
Max beobachtet, wie Taylor die letzten schwitzenden Tänzer beiseiteschiebt und dann direkt vor …
»Bridget?«, hört Max ihn durch Bridgets Mikro sagen.
»Oh, hi«, sagt Bridget in desinteressiert-freundlichem Ton und konzentriert sich weiter auf ihre Plattenteller.
Taylor versucht, die Flecken auf seinem ruinierten Hemd zuzuhalten. »Du legst auf?«
»M-hm.« Sie hebt den Zeigefinger, um ihn zu unterbrechen, während sie das Lied wechselt.
»Mit mir wolltest du nicht einmal tanzen gehen.«
»Ach, bitte. Du wolltest immer House hören. Ich steh mehr auf Acid Jazz. Hast du die Neue von Pink Shirt schon gehört?«, fragt sie. Das ist der letzte Song, den sich Taylor bei iTunes heruntergeladen hat, wie Zach der Meisterhacker herausgefunden hat.
»Hab sie gerade gekauft.«
Bridget schüttelt den Kopf, als könne sie ihn nicht hören. Dabei versteht sie ihn genau. »Was?«
»Ich … ach, ist auch egal. Wow. Du siehst … und die Beats … und die … Wow.«
Bridget lässt die Kopfhörer sinken. »Sorry! Ich kann dich nicht
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