No more heartbreak
hören!«
»Du siehst toll aus! Kann ich dich mal anrufen?«
»Sorry! Zu laut!«, lächelt sie achselzuckend. Dann setzt sie die Kopfhörer wieder auf, beißt sich konzentriert auf die Zungenspitze und wechselt zum nächsten Lied.
Taylor nickt, winkt ihr halbherzig zu und zieht sich in die Menge zurück. Er wird von den Leuten angerempelt, die selbstvergessen zu der Musik tanzen, die seine Exfreundin gerade auflegt. Er versucht zu verbergen, wie schrecklich er sich fühlt, nicht weil sein Hemd nach Salat riecht und aussieht wie ein abstraktes Gemälde, sondern weil das Mädchen, das ihm seit der ersten Klasse immer ihre volle Aufmerksamkeit geschenkt hat, ihn plötzlich nicht mehr groß zu beachten scheint. Und er versteht nicht, warum ihm das so viel ausmacht.
Max reckt die Faust in die Luft, als sie den geknickten Taylor zu der Couch zurückkehren sieht, wo seine Kumpel stehen und im Takt der Musik mit dem Kopf wippen. Dann fällt ihm offenbar wieder ein, dass er auf die Toilette wollte, und er irrt weiter. Max erlaubt sich einen Blick auf Ben, der ein schwarzes Hemd und enge Jeans trägt. Sein Haar ist kunstvoll verwuschelt. Er sieht gelangweilt aus , denkt sie erleichtert und ist von sich selbst überrascht. Sie stellt sich auf die Zehenspitzen und beobachtet, wie er sich auf die Couch fallen lässt und sein Handy aus der Tasche zieht. Er tippt etwas, und Max schaut – mit einem Hauch Eifersucht – die Mädchen in seiner Nähe an. Hat er jemanden kennengelernt, während sie sich auf Bridget konzentriert hat? Ben starrt einen Augenblick lang auf das Display und drückt dann eine Taste. Das Handy in Max’ Tasche piept.
»Bär vermisst dich. PS : Zwingt mich, dies zu schreiben. PPS : Hat üblen Mundgeruch.«
Max lächelt und tippt, ohne nachzudenken: »Bär sollte Babyzahnbürste benutzen.« Sie schaut nach dem Senden zu Ben und freut sich, als er beim Lesen lachen muss.
Ihr Handy piept wieder. »Bär hält nichts von Hygiene – nichts zu machen.«
»Bär weiß eben nicht, wie toll ein Schaumbad sein kann.« Max drückt SENDEN und beobachtet Ben, der grinst und dann eine Augenbraue hebt. Er verzieht den Mund und schreibt schnell. Dann sieht er sich um und zögert. Und zögert.
Drück SENDEN , denkt Max. Schick es mir. Ben beißt sich auf die Lippe und drückt.
Piep. »Dann solltest du mit ihm baden.«
Max starrt auf ihr Display, während die Musik um sie herum dröhnt. Sie schaut zu Ben und merkt, dass ihr Herz schneller klopft. Dass dieser Junge ihr Herzklopfen macht.
»Max?«, sagt Phoebe in ihrem Ohr, und Max merkt, dass sie ohne es zu merken nach vorne gerückt ist. »Bridgets Set ist gleich zu Ende. Kommst du runter zur Auswertung?«
»Ja, ich bin gleich da!«
»Oh mein Gott!« Bridget schlingt Max, die mit einer offenen Flasche Gatorade im Lagerraum wartet, die Arme um den Hals. »Du bist ein Genie! Ich meine, du hast es beschrieben und beschrieben und umrissen und detailliert dargestellt, aber ich hab’s erst kapiert, als ich dastand und er so niedergeschlagen aussah. Und ich war so …«
»Cool«, beendet Zach, der hinter ihr den Raum betreten hat, den Satz. Er schließt die Tür. »Das warst du wirklich. Und jetzt erkennst du, dass er so …«, gibt er das Stichwort für die unvermeidliche zweite Phase des Moments. Wenn die beschlagene Brille der Ablehnung endlich abgenommen wird und die Kundin ihren Ex wieder klar sieht. Sich daran erinnert, dass sein Atem nach Zwiebeln roch, er zu ihren Freundinnen ätzend war und Die Tribute von Panem doof fand. Sie ist über ihn hinweg.
»So …?«, wiederholt Bridget. Offenbar weiß sie nicht, worauf Zach hinauswill.
»Doof, egoistisch, klein?«, bietet er beliebte Adjektive an.
»Oh.« Bridget legt den Kopf schief und vergegenwärtigt sich den Moment noch mal. »Nein. Er tat mir nur leid.«
»Sah er nicht plötzlich ganz anders aus? Nicht mehr wie ein Star, sondern wie ein ganz normaler Mensch?«
»Er ist immer noch mein Quatschkopf Taylor«, sagt Bridget achselzuckend. Dann schlägt sie sich die Hand vor den Mund. »Nicht meiner!«
»Egal«, sagt Zach abschließend. »Aber ich schwöre dir eins: Fortan wird er bis zu seinem letzten Atemzug nur noch mit Hochachtung von dir sprechen.«
Bridget reicht Max die leere Flasche. »Als er mit mir Schluss gemacht hat, habe ich so geheult, dass ich …«
»Dass du ihm versehentlich das Hemd vollgerotzt hast«, beenden die drei anderen den Satz für sie.
»Wie aus einer Kanone. Ich dachte, ich
Weitere Kostenlose Bücher