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No Sex in the City

Titel: No Sex in the City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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wenig mehr Dankbarkeit erwartet.«
    Die Frauen drehten sich um. Ein großer, stämmiger Mann mit rosigem Gesicht stand in einer alten verlotterten Tweedjacke vor ihnen.
    »Tatsächlich?«, sagte Louise. »Oder ist das die übelste Anmache, die sich je einer ausgedacht hat?«
    Der Mann blinzelte zweimal, dann lächelte er. »Die ist von der Stute von Fitz. Natürlich können Sie meine Behauptung gerne einem empirischen Test unterziehen. Lachlan, bring uns ein paar Gläser.«
    »Aber sofort doch«, sagte Lachlan und machte sich hinten an der Bar zu schaffen.
    »Ich möchte ja nicht wie eine Gesundheitsinspektorin auftreten«, erklärte Katie. »Aber warum wird in einer Bar Pferdepisse ausgeschenkt? Ist das eine Art Beneblungsri-tual?«
    »Ich bin mir sicher, dass Lachlan es nur vergessen hat«, sagte der Mann. »Oder ich habe vergessen, sie mitzunehmen.« Er griff nach der Flasche, steckte sie in seine Aktentasche und streckte dann die Hand aus. Beide verweigerten den Handschlag.
    »Craig MacPhee. Ich bin der Tierarzt hier.«
    »Tatsächlich? Oder sind Sie nur für die Pisse zuständig?«, fragte Louise. »Haha huhu.«
    Er lächelte. »Darf ich Ihnen einen richtigen Drink ausgeben?«
    »Ja«, sagte Louise schnell.
    »Danke«, sagte Katie. Der ursprüngliche Tumult erfüllte mittlerweile wieder den Pub, als Katie und Louise jetzt zwei Wodka Tonic bestellten (Lachlan hatte eine Trittleiter hinter der Bar und also keinerlei Probleme damit).
    Es war Viertel nach acht und von Iain immer noch keine Spur. Katie nippte an ihrem Drink, und Louise plagte Craig mit der Frage, was Tierärzte anderes zu tun hätten, als Pferdepisse durch die Gegend zu schleppen und Kühen den Arm hinten reinzuschieben.
    Endlich ging die Tür auf und deutete auf die Ankunft eines weiteren Gastes hin. Es war Iain, er hatte den Kragen wegen der Kälte hochgestellt. Seine wunderschönen grünen Augen wanderten durch den Raum, als er seinen Mantel aufhängte und in alle Richtungen grüßte.
    »Beide schönen Mädels sind gekommen«, sagte er, als er auf die Bar zukam und sie anschaute, als hätte er nie etwas Schöneres gesehen.
    »Hey!«, sagte Katie.
    »Ich hoffe, das ist Wodka oder Gin oder so«, sagte er. »Ich wollte euch noch warnen - das hier ist nicht gerade eine Weingegend. Keine Ahnung, was ihr anspruchsvollen Ladys aus London so trinkt.«
    »Oh, gute alte Pferdepisse tut es schon«, sagte Louise.
    »Mmh«, sagte Iain. »Noch eine gefällig?«
    Katie merkte irgendwann beim dritten Wodka Tonic, dass sie sich unterschwellig schuldig fühlte, wusste aber nicht, wieso. Da beugte sich Iain plötzlich herüber. Sie konnte sein Aftershave riechen (sehr fein, gentlemanlike, wie Penhaligon’s, was eine große Erleichterung war - sie konnte diese Trottel, die in Egoiste badeten, nicht ausstehen) und fühlte sich ein wenig schwach. Was würde er flüstern? Sie schloss erwartungsvoll die Augen.
    »Also wirst du für mich im Büro der Forstverwaltung ein wenig herumspionieren?«, flüsterte er. »Komm schon, das wird ein großer Spaß.«
    Sie machte ein Auge wieder auf. »Nein, natürlich nicht!«, sagte sie. »Spionieren ist niemals ein Spaß. Guck dir David Shayler an. Er hat im Knast über dreißig Kilo zugenommen.«
    »Ja«, sagte Iain. »Aber denk doch an die gute Sache.«
    »Du bist Journalist! Die kennen keine gute Sache!«
    »Vielleicht bin ich eine Ausnahme.«
    »Ich kenne dich seit fünf Minuten, und schon bestichst du mich mit Wodka, damit ich meinen Arbeitgeber ausspioniere.«
    »Oh«, sagte Iain. »Schon klar. Aus einer bestimmten Perspektive muss das in der Tat verdächtig aussehen. Noch einen Wodka?«
    »Ja bitte. Außerdem«, sagte sie forsch, »will ich vielleicht einfach nur Geschäft und Vergnügen auseinanderhalten.«
    Seine Augen funkelten. »Darauf trink ich.«
    »Ich bin mir sicher, dass es runter nicht so viele Stufen waren«, sagte Louise, als sie sich auf dem Rückweg in die Water Lane befanden.
    »Es ist auch gar nicht mehr kalt«, sagte Katie, der die Wodkas und die ungewohnte männliche Aufmerksamkeit ordentlich eingeheizt hatten.
    »Stimmt«, sagte Louise. »Prima, mir gefällt es hier.« Sie trat in eine Pfütze. »Ich hasse den Ort.«
    »Komm schon«, sagte Katie und legte ihr den Arm um die Schulter.
    »Dieser Iain ist ein verdammt ... verdammt ... verdammt attraktiver Mann«, sagte Louise, als sie in die abgedunkelte Einfahrt traten.
    »Ist er«, sagte Katie. »Klaro.«
    Ein riesiger Busen ragte ihnen aus der Dunkelheit

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