Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

No Sex in the City

Titel: No Sex in the City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
Vom Netzwerk:
hinunter und entdeckten eine winzige Tür mit Licht und Wärme dahinter. Aus einem winzigen offenen Fenster drang Qualm. Das sah unendlich einladend aus, und an der Hauswand stand inmitten eines Muschelmosaiks die Keramikstatue einer Meerjungfrau.
    »Oh«, sagte Louise begeistert.
    Katie schob vorsichtig die Tür zu diesem Hort von Wärme und Licht auf. Zuerst war sie vollkommen orientierungslos. Der Pub war voller Leute, obwohl es nur ein kleiner Raum war. Am anderen Ende knisterte ein Feuer, drum herum gruppierten sich Blasebälge und Messinggerätschaften. Rote Samthocker standen auf dem Holzboden um alte ramponierte Tische herum, ein Dartboard wirkte an diesem beengten Ort durchaus gefährlich, eine altmodische Theke mit glänzenden goldenen Zapfhähnen stand an einer Wand, dahinter hingen alte Navigationsgeräte. Wilde Fiedel- und Pfeifenmusik war zu hören.
    Überall waren Leute, jeder Stuhl war besetzt, man lehnte an der Theke oder stand am Feuer. Hunde dösten friedlich unter den Barhockern.
    Keine einzige Frau war hier.
    Im Raum wurde es allmählich leiser, als Katie und Louise in der Tür standen und sich das Ganze anschauten. Große Männer, kleine Männer, dünne Männer, dicke Männer. Raue Fischer mit Tattoos an den Händen und Salz im Haar. Ingenieurtypen mit forschendem Blick und Brille. Rucksackreisende. Ein paar angestaubte junge Männer, die nach hiesigen Landbesitzern aussahen (und es auch waren) und mit dem hiesigen Tierarzt ein Pint tranken. Begütert aussehende Bauern, heimlich herüberschielende Arbeiter. Glatzköpfige rüde Männer vom Land, verwitterte alte Gestalten. Überall Männer.
    Nach einer langen Pause beugte sich Katie schließlich zu Louise hinüber. »Ist das eine Überraschungsparty für mich? Oder der Himmel?«
    »Kommt endlich rein«, rief eine Stimme. »Und lasst das Wetter draußen.«
    Irgendjemand sagte etwas, das die Frauen nicht verstanden, und schallendes Gelächter brach aus. Steif trat Katie einen Schritt näher.
    Hinter dem Tresen stand ein besonderes Exemplar. Es war exakt so groß wie der Tresen selbst und hatte drei Haarbüschel auf dem Kopf, einen an jeder Seite und einen oben drauf, seine Wangen waren gerötet. Es war der reinste Gartenzwerg.
    An der Theke wurde sofort Platz für sie gemacht, und Katie und Louise genossen das zweifelhafte Vergnügen, sich elegant auf Barhocker setzen zu dürfen, während sie von jeder einzelnen Person im Raum begutachtet wurden. Katie hatte so viele Gesichter angeschaut, wie sie es nur wagen konnte, ohne eine gewisse Verfügbarkeit zu signalisieren, aber von Iain keine Spur. Sicher wäre er auch, wenn er denn da gewesen wäre, sofort aufgesprungen. Sie strich ihren Rock glatt und hoffte, dass ihr der überteuerte Kenzo-Fum-mel im Japanstil ein wenig Sympathien einbringen würde. Alle anderen hier hatten nämlich auch Löcher in der Kleidung, wenngleich nicht aus modischen Gründen.
    »Was darf ich euch Mädels bringen?«, fragte der Miniaturwirt. Katie war nach einem Wodka Tonic, wollte den Mann aber nicht in die Verlegenheit bringen, in der Höhe der Navigationsgeräte herumangeln zu müssen.
    »Weißwein bitte.«
    »Für mich auch«, sagte Louise.
    »Aha, Fremde«, sagte der Mann, wenngleich nicht unfreundlich. Er tauchte hinter der Bar ab und wühlte, den Geräuschen nach zu urteilen, zwischen Flaschen und Fässchen herum. »Also ... Wein, Wein,Wein. Ich bin mir sicher, dass er irgendwo hier unten war.«
    »Ich weiß nicht, ob ich überglücklich sein oder mir in die Hose machen soll«, flüsterte Louise. »Das ist eine Mischung aus Das wunderbare Kästchen und Angeklagt.«
    »Schsch!«, machte Katie, als der Barkeeper wieder auftauchte und eine klebrige, staubige Flasche umklammerte, die so alt war, dass sich bereits das Etikett abgelöst hatte. Es war weniger Weißwein als etwas schmutzig Gelbes darin. Die Flasche war halb leer und hatte einen Schraubverschluss. Um den Deckel herum war der Flaschenhals verkrustet.
    »Sieht köstlich aus«, sagte Katie höflich.
    »Ist das Feathers Probenflasche?«, fragte eine männliche Stimme hinter ihnen. »Die such ich schon verdammt lang e .«
    Die Augen des winzigen Wirts weiteten sich. »Manchmal, glaube ich.«
    Eine große fleischige Hand langte über ihre Köpfe hinweg und schlug Louise aufs Ohr.
    »Autsch«, sagte Louise. »Ich bitte zu verzeihen, dass mein Kopf unsichtbar ist.«
    »Ich habe Sie nur davor bewahrt, Pferdepisse zu trinken«, sagte die Stimme. »Dafür hätte ich ein

Weitere Kostenlose Bücher