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no_way_out (German Edition)

no_way_out (German Edition)

Titel: no_way_out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Gabathuler
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Eintreten, dann spätestens kurz danach. Ich hätte es Jake zugetraut, diesen Kern zu gründen. Ein auf Verschworenheit getrimmter Trupp wäre für ihn ein Versuchslabor der spannenden Art und gleichzeitig ein sicherer Hort für seine dunklen Machenschaften. Das Wissen um die Taten der anderen machte diese Männer zu einer verschwiegenen Einheit, in der keiner es wagen konnte, sein Schweigen zu brechen, ohne selber auf den Radar der Ermittler zu geraten.
    Jasper glaubte, es ginge um Politik, darum, dem Land eine Philosophie aufzudrücken. Ich sah die Welt anders als er. Diesen Männern ging es um nichts anderes als um Eigeninteressen: Verdrängung von Konkurrenz, Versicherungsbetrug, Loswerden von lästig gewordenen Wegbegleitern, und das alles, ohne auch nur in den Verdacht zu geraten, etwas damit zu tun zu haben. Ihr Bund war eine ziemlich praktische Sache. Sie kehrten ihr schmutziges Geschäft nicht unter einen Teppich, wo man es finden konnte, sondern schoben es anderen in die Schuhe. Die Idee war schon fast zum Erbrechen genial.
    Beim Surfen stolperte ich auch über einen Artikel über den mysteriösen Verkehrsunfall von Yannik, Edys Freund. Ich schaute mir sein Foto an. Er sah aus wie einer, dem man vielleicht trauen konnte. Auf jeden Fall nicht wie ein großkotziger Wichtigtuer oder ein verwöhnter Luxusbubi.
    »Sieht nett aus.«
    Ich zuckte zusammen. Smiley war nicht mehr mit dem Tablet beschäftigt, sondern betrachtete Yanniks Bild. Es war zu spät, die Seite zu schließen.
    »Ja«, sagte ich.
    »Die Eifersucht kannst du dir sparen. Der arme Kerl ist tot.« Smiley schob das Tablet zu mir herüber. »Bevor du wieder in deine Hölle absteigst, guck dir an, was ich gefunden habe.«
    Leichen entdeckt?, las ich. Polizeitaucher scheinen fündig geworden zu sein.
    Das hätte ein Scherz sein können, wenn der Typ, der es getwittert hatte, nicht ein Journalist einer bekannten Tageszeitung gewesen wäre, über dessen Kürzel ich mehrmals gestolpert war.
    »Hast du eine Ahnung, was das soll?«, fragte ich.
    »Nicht die leiseste«, antwortete Smiley, »aber ich denke, das ist kein schlechtes Zeichen.«
    Mir kam ein abwegig verrückter Gedanke. »Das ist es! Die geben uns ein Zeichen!«
    »Seit wann glaubst du an Zeichen?«
    Ich glaubte nicht an Zeichen, aber es musste einen Grund geben, warum die Polizei behauptete, etwas gefunden zu haben, das man nicht finden konnte. Ich hatte nur eine Erklärung dafür. »Sie wollen uns damit was sagen.«
    »Mick! Bullen geben Verbrechern keine Zeichen.«
    »Und wenn doch?«
    »Dann würde ich gerne wissen, was sie uns damit sagen wollen.«
    »Keine Ahnung. Aber denk doch mal nach. Im Krankenhaus hätten die Bullen vor Edys Zimmer sitzen müssen. Was, wenn die uns mit Absicht zu ihr reingelassen haben?«
    »Nein. Da war einfach zu viel los. Die haben kurz nicht aufgepasst.« Smiley kaute nachdenklich auf seiner Unterlippe herum. »Daniel war da. Fragt sich nur, was er ist. Bulle oder Bösewicht.«
    »Bulle.« Ich vermied es, Smiley anzuschauen.
    »Bist du sicher? Er hat uns nicht geholfen.«
    »Er konnte nicht.«
    »Wie? Er konnte nicht?«
    Es war Zeit, Smiley zu erzählen, was im Treppenhaus beim Notausgang passiert war. »Ich habe auf ihn geschossen.«
    Smileys Augen weiteten sich. »Du hast auf Daniel geschossen?« Er holte tief Luft. »Hast du ihn getroffen?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Warum und womit?«, fragte Smiley fassungslos.
    »Weil der Typ mir eine Knarre in die Hand drückte und mir drohte, ein paar Menschen für immer auf seinem Radar zu behalten, wenn ich es nicht tue.« Mehr wollte ich nicht sagen. Deshalb redete ich schnell weiter. »Wir haben stundenlang Artikel über uns gelesen. Aber von einer Schießerei im Krankenhaus hat niemand berichtet. Seltsam, nicht?«
    Smiley legte seine Stirn in Falten. »Vielleicht wollen die Bullen die Stimmung nicht noch mehr anheizen. Es gibt ja genug andere, die das machen.« Er beugte sich vor und schaute mich eindringlich an. »Du hast wirklich auf Daniel geschossen?«
    »Ich habe danebengezielt.«
    »Dann hoffe ich, du bist gut im Danebenzielen.«
    Das hoffte ich auch.
    »Die Typen würden nicht auf ihre eigenen Leute schießen. Daniel könnte also tatsächlich ein Bulle sein, aber er konnte uns weder retten noch verhaften, weil du …«
    »Weil ich auf ihn geschossen habe«, unterbrach ich Smiley.
    »Genau. Und deshalb haben uns die Bullen im Krankenhaus aus den Augen verloren«, sagte er. »So einfach ist das. Sie geben uns

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