Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen
bisschen langsamer, als ich es mir ursprünglich vorgestellt hatte. »Es wird perfekt sein. Du kannst in deine Seminare gehen und arbeiten, während die Jungs in der Schule sind. Ich kann sie morgens vor meiner Schicht für die Schule fertig machen, und du bist da, wenn sie nach Hause kommen. Dagegen kann kein Richter was einwenden.«
»Nein.« Echos zarte Stimme traf mich wie eine eiskalte Dusche. Sie rollte sich vom Bett und angelte sich ihre Klamotten. »Nein. Ist das alles, was ich für dich bin?« Sie stieg in ihre Jeans und zog sich ihr T-Shirt über. »Eine Schachfigur, um deine Brüder zurückzubekommen?«
Nein. Sie verdrehte alles. Ich sprang vom Bett. »Nein, Baby. Du weißt doch, wie viel du mir bedeutest.«
Sie zog sich ihre Stiefel an. »Ach ja, Noah? Und woher sollte ich das wissen? Du hast mir nicht ein einziges Mal gesagt, dass du mich liebst, und jetzt willst du mich heiraten? Ich weiß nicht, ob du dir selbst zugehört hast, aber dein Antrag klang ungefähr so: ›Hey, Baby, heirate mich, dann kannst du auf meine Brüder aufpassen‹.«
Ich spürte, wie alles in mir einzustürzen begann. Jetzt hatte ich richtig Scheiße gebaut. »Bitte, du musst doch wissen, was ich für dich empfinde. Bitte, Baby, ich …«
Sie hielt eine Hand in die Höhe. »Stopp. Beleidige nicht meine Gefühle für dich, indem du mich anlügst. Ich bin hier der Idiot. Du hast mir gesagt, dass ich dir gehöre, nichts weiter, wie ein Gegenstand, den man besitzt – ein Körper, mit dem man ins Bett geht. Du hast mir nie etwas versprochen. Und wenigstens hast du dein Wort gehalten und mich zu mehr als den Flittchen auf dem Rücksitz deines Autos gemacht. Insofern danke, Noah, danke dafür, dass du mich nicht gefickt hast.«
Die Kellertür flog auf, und Isaiah rief: »Ich komm runter, zieht euch was an!«
Echo stürmte die Treppe hinauf, während er herunterkam. Isaiah blieb auf der Treppe stehen und sah ihr nach. »Hey, Echo, brennt’s irgendwo?«
»Echo, warte!«, schrie ich. Isaiah verstellte mir den Weg.
»Was zum Teufel …?«, fragte er.
»Lass mich vorbei«, knurrte ich und schob ihn beiseite. Als ich die Haustür erreichte, sah ich nur noch den Auspuff von Echos Auto. Ich schlug mit der Faust gegen die Hauswand, doch meine brennenden Knöchel waren nichts im Vergleich zu dem Schmerz, den ich in meinem Inneren fühlte. Ich hatte Echo verloren.
[zurück]
Echo
Ich lag auf dem Bett, presste mein Tanktop an mich und wünschte mir, das Messer in meinem Herzen würde aufhören wehzutun. Noahs herbsüßer Duft hing in meinem Top. Es hatte wehgetan, als ich mit Luke Schluss machte, aber das war nichts gewesen im Vergleich zu dem hier. Ich liebte Noah. Ich liebte ihn wirklich.
Seine Nachrichten machten Sinn. Alle miteinander. Nach der fünften hatte ich aufgehört mitzuzählen. Ich war ihm wichtig, er wollte mit mir zusammen sein, und er hatte geredet, ohne nachzudenken. Insgeheim hatte er sich die ganze Zeit gefragt, wie es mit uns beiden und seinen Brüdern funktionieren könnte. Wenn ich ihn nur zurückrief, dann würde er einen Weg finden, versprochen. Natürlich würde er mich heiraten wollen, aber nach meinem Zeitplan, nicht seinem.
Gestern früh war ich stinksauer gewesen, aber im Lauf des Tages war mir aufgegangen, dass die Welt sich nicht um mich drehte. Mehr als alles andere wünschte ich mir, Noah zurückzurufen, seine Entschuldigung anzunehmen und mich in seine starken, sicheren Arme zu flüchten, aber er hatte was Besseres verdient als mich mit meinen egoistischen Bedürfnissen.
Ich hatte nie weiter gedacht als bis zu unserem nächsten Treffen und mich dazwischen der Illusion hingegeben, meine verlorenen Erinnerungen wiederzufinden. Ich hatte mir nie wirklich überlegt, was nach dem Schulabschluss passieren sollte oder was es für ihn bedeuten würde, das Sorgerecht für seine Brüder zu bekommen. Ich liebte Noah mehr, als ich je irgendeinen Menschen geliebt hatte. Und ich liebte ihn so sehr, dass ich auch bereit war, das zu tun, was mir am meisten wehtat.
Ich wischte mir schniefend das Gesicht ab, als es an meiner Tür klopfte. »Kann ich reinkommen?« Die Stimme meines Vaters.
Nein, aber hatte ich eine Wahl? Vorher hatte ich mich an ihm und Ashley vorbeigeschlichen, um einem Gespräch aus dem Weg zu gehen. Irgendwann musste die Standpauke ja kommen. Ich schob das Tanktop unter meine Decke, setzte mich auf und umarmte ein Kissen, um nicht ganz auseinanderzufallen. »Ja.«
Mein Vater setzte sich zu
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