Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen
Tage später in einem Krankenhausbett aufgewacht und konnte mich noch immer an nichts erinnern. Bis jetzt ist es gut gegangen, aber was, wenn mich mein Glück verlässt?
Noah, sieh es doch mal von einer neutralen Position aus. Meine Mutter ist bipolar. Die meisten Menschen mit dieser Veranlagung zeigen die Symptome in ihren späten Teens oder frühen Zwanzigern. Was, wenn der Richter das über mich herausfindet? Wenn er herausfindet, mit was für einem Wrack du zusammen bist?«
Das Atmen kostete mich auf einmal wahnsinnige Mühe. Ihre Mundwinkel sanken nach unten, während sie mir zärtlich über die Wange strich. Normalerweise schmolz ich von dieser Berührung, doch diesmal hatte ich das Gefühl, dass sie mich aufschlitzte.
»Weißt du eigentlich, dass wenn du deine Sturheit mal ablegst und dir eingestehst, dass ich mit etwas recht haben könnte, deine Augen ganz groß werden und du den Kopf ein winziges bisschen zur Seite neigst?«, fragte sie.
Ich richtete meinen Kopf kerzengerade und kniff die Augen ein wenig zusammen. »Ich liebe dich.«
Sie schenkte mir ihr herrliches Lächeln, doch im nächsten Moment verwandelte es sich in das traurigste Lächeln der Welt. »Du liebst deine Brüder noch mehr. Das ist in Ordnung. Das ist sogar eins der Dinge, die ich so an dir liebe. Du hattest recht, als du neulich sagtest, dass ich mich nach einer Familie sehne. Aber ich würde mir niemals verzeihen, wenn ich der Grund dafür wäre, dass du deine nicht zurückbekommst.«
Zu meinem Entsetzen brannten mir auf einmal die Augen, und ich hatte einen Kloß im Hals. »Nein, diese Opfernummer ziehst du mit mir nicht ab. Ich liebe dich, und du liebst mich, und wir gehören zusammen.«
Echo drückte sich an mich und schob die Finger in meine Haare. Ihre Augen glitzerten feucht. »Ich liebe dich so sehr, dass ich dich nicht in die Situation bringen werde, dich entscheiden zu müssen.«
Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, zog mein Gesicht zu sich herunter und küsste mich zärtlich. Nein. Das würde kein Lebewohl werden. Ich würde ihr zeigen, dass sie sich ohne mich immer leer fühlen musste.
Echo gehörte mir. Meine Hände verlangten nach ihrem Haar, ihrem Rücken. Meine Lippen verlangten nach ihrem Mund, ihrer Zunge. Ihr Körper bebte, und ich schmeckte salzige Nässe auf ihrer Haut. Sie riss ihre Lippen los, und ich umklammerte sie noch fester. »Nein, Baby, nein«, flüsterte ich in ihrem Haar.
Sie schob mich weg, verschwamm vor meinen Augen und rannte davon. »Es tut mir leid.«
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Echo
Er liebt mich
.
Noah Hutchins hatte mir gesagt, dass er mich liebte, und das machte die vergangene Woche in der Schule zur absoluten Hölle.
Es klingelte. Alle anderen schlugen ihre Bücher zu, packten ihre Rucksäcke und strömten aus dem Informatikraum in Richtung Cafeteria. Ich rührte mich nicht vom Fleck.
Meine Finger verkrampften sich um meinen Bleistift, als Noah an mir vorbeiging und mit starrem Rücken und hoch erhobenem Kopf das Klassenzimmer verließ. Er behandelte mich wie Luft. Isaiah dagegen ließ sich Zeit und schaute mich einen Moment lang traurig an, bevor er seinem besten Freund folgte.
Seit sieben Tagen ging das jetzt so. Ich wartete, bis er das Klassenzimmer verlassen hatte. Er sprang mit dem Klingeln auf und verschwand zur Tür hinaus. Ich holte tief Luft und wünschte mir verzweifelt, dass dieser Schmerz endlich aufhören würde. Um mich herum leerte sich der Raum. Das heißt, mit Ausnahme meiner besten Freundin.
»Echo.« Lila stand vor meinem Pult, die Bücher vor der Brust. »Ist alles okay?«
Nein. Nichts würde je wieder okay sein. »Ich habe heute Morgen auf dem Klo zufällig gehört, dass Lauren Lewis sich an Noah ranmachen will.« Ich spürte, wie die Tränen in mir nach oben drängten. »Das sollte mir egal sein. Ich meine, ich habe mit ihm Schluss gemacht, und er kann …«
Ins Bett gehen, mit wem er will
… Aber das brachte ich nicht über die Lippen. Ich hatte einen Kloß im Hals.
»Lila«, rief Stephen von der Tür her. »Kommst du jetzt mit essen oder nicht?«
Sie wollte schon den Kopf schütteln, doch ich antwortete an ihrer Stelle: »Sie kommt.«
»Echo«, sagte Lila tadelnd.
»Mir geht’s gut.« Ich schenkte ihr das kläglichste Lächeln der Welt. »Vielleicht schaue ich heute mal in der Cafeteria vorbei.«
Ich meinte das nicht ernst, und sie wusste es. Trotzdem tätschelte sie mir die Hand und sagte: »Dann bis gleich.« Sie fasste Stephen bei der Hand und ging.
Ich warf
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