Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen
die Hände am Kopf. Mein Herzschlag raste, und ich zitterte am ganzen Körper.
Noah kniete mit aufgerissenen Augen vor mir, auf seinem Gesicht ein Ausdruck von Schock. Er strich mir das Haar nach hinten und sprach leise und beruhigend auf mich ein. »Baby, was ist passiert? Tut dir was weh? Ist dir übel?«
Ich blickte mich panisch um, immer noch im Gefühl einer Gefahr. Isaiah und Beth starrten mich an wie eine Verrückte. Noah nahm mein Gesicht in seine Hände und versuchte, zu mir durchzudringen. »Bitte, Baby.«
Ich schluckte mühsam, gegen die Trockenheit in meinem Mund ankämpfend. »Buntglas. Das war das neueste Projekt meiner Mutter.«
Der Schock in seinen Augen wich einem Ausdruck von Verständnis. »Du hast dich an etwas erinnert.«
Ein Blitz zuckte am Himmel, unmittelbar gefolgt von Donnern. Ich schreckte zusammen. Noah zog mich an sich. »Es ist alles okay. Ich halt dich fest.«
Mein Nacken brannte wie Feuer, und meine Zähne klapperten unkontrolliert. Ich schniefte, um die Tränen zu unterdrücken. Wenn es mir schon bei einem kurzen Erinnerungsflash so schlimm erging, wie würde es dann erst sein, wenn ich mich an alles erinnerte? Würde ich das aushalten können?
Tränen standen mir in den Augen, und ich wischte sie mit dem Ärmel ab. »Ich halte diese Albträume nicht mehr aus.«
Ich halte es nicht mehr aus, mich ständig zu fragen, ob ich wahnsinnig werde
.
Noah streichelte mir das Haar und zog mich noch fester an sich. »Wir kriegen das hin, Echo. Ich schwöre dir, wir kriegen das hin.«
[zurück]
Noah
»Ich wünschte, ich könnte mit dir zusammen schlafen.« Echos Stimme drang schläfrig und unwiderstehlich sexy durchs Telefon.
»Jederzeit, Baby, du wirst es nicht bereuen.« Ich war kurz nach Mitternacht von der Arbeit zurückgekommen und hatte beschlossen, noch bei Echo anzurufen. Ich saß auf dem Wäschetrockner, um Beth und Isaiah die Zeit füreinander zu lassen, die sie angeblich nicht brauchten. Isaiah tat so, als wäre neulich auf der Party nichts geschehen, und Beth machte es genauso. Die gute Nachricht war, dass Beth nicht zu ihrer Mutter gerannt oder sich irgendeinem Arschloch an den Hals geworfen hatte. Die schlechte, Isaiah litt wie Hölle. Für den Augenblick versuchte ich, die Probleme meines besten Freundes zu vergessen und mich an Echos köstlichen Zimtduft zu erinnern, anstatt an den muffig-feuchten Geruch des Kellers.
Das Lachen meiner kleinen Nymphe erfüllte mich. »Du bist so was von versaut. Ich rede von Schlaf. Nicht Sex.«
»Wir müssen keinen Sex haben. Ich kann mir andere Sachen vorstellen, um dir zum Schlafen zu verhelfen.«
»Du bist unmöglich«, sagte sie, während ihr Bettzeug raschelte. »Bei dir fühle ich mich sicher, Noah. Und vielleicht könnte ich schlafen, wenn ich mich sicher fühle.«
Konnte Jacob deshalb nicht schlafen? Weil auch er sich nicht sicher fühlte? »Ich werde mich mal heimlich in dein Zimmer schleichen, und wir probieren es aus. Nur schlafen, versprochen.«
»Mein Vater würde dich umbringen und mich in einem Kloster wegsperren.«
»Das Risiko gehe ich ein.«
»Und …«, sagte Echo in betont beiläufigem Ton, »… habe ich dir nicht gesagt, dass die Geschichte mit dem ACT nicht ziehen wird?« Sie kicherte. Offenbar genoss sie es, recht zu behalten.
Zehn Minuten nach dem Beginn von Echos Therapiestunde war ich in Mrs Collins’ Büro spaziert und hatte verkündet, dass ich nun doch aufs College gehen wollte. In einem Punkt hatte ich recht gehabt: Mrs Collins machte sich vor Aufregung fast ins Hemd. Aber anstatt aufzuspringen und die notwendigen Formulare für mich rauszusuchen, redete sie auf einmal ganz schnell und sagte mir, dass sie etwas Zeit bräuchte, um irgendwelchen Krempel zu besorgen. Dann reichte sie mir einen Zettel mit einem Termin für Donnerstag, direkt nach der Schule und unmittelbar vor Echos Hypnose-Termin. »Und du genießt es, recht zu behalten, was?«
»Sch. Mach mir nicht diesen herrlichen Augenblick kaputt.« Sie gähnte. Ihre Albträume hatten dank der Therapiestunden nicht nur an Häufigkeit, sondern auch an Gruseligkeit zugenommen. Ich hatte so eine Ahnung, dass sie nicht mehr als eine Handvoll Stunden pro Nacht schlief und sich den Rest der Zeit aus Angst vor den Träumen wach hielt.
Meine Gedanken schweiften zu Jacob und seinen Albträumen. »Wenn du die Ursache für deine Albträume kennen würdest, würdest du Mrs Collins davon erzählen?«
»Bist du high?« Sie wartete meine Antwort gar
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