Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen
Typen die Fäuste in den Rücken rammte.
Plötzlich knallte ein Schuss durch die Nacht. Isaiah und ich erstarrten. Ich betete, dass nicht irgendwas Warmes, Flüssiges an meinem Körper runterlief, und dabei dachte ich nicht an Pisse.
»Sky, du verschwindest samt diesem Stück Scheiße augenblicklich von meinem Grundstück!«, rief Dale mit erstaunlich ruhiger Stimme. Er stand vor der Haustür und hielt sein Jagdgewehr in der Hand. »Seid ihr okay, Jungs?«
»Klar«, stieß Isaiah zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
»Alles bestens.« Verdammt, meine Knöchel pochten vor Schmerz.
»Geht ins Haus, bevor Beth völlig durchdreht«, rief Dale.
Ich stieß mich von dem Auto ab und gab mir Mühe, nicht buchstäblich zum Haus zu stolpern. Isaiah tauchte neben mir auf und raunte mir zu: »Sie hätte uns wenigstens sagen können, dass wir gegen die NFL antreten müssen.«
»Hättest du es dann bleiben lassen?«
»Nee.«
»Ich auch nicht.« Und unser Gelächter schallte durch die Nacht.
Beth weinte sich in Isaiahs Armen in den Schlaf.
Ich lag auf der Couch und zog mir im Fernsehen Filme aus den Achtzigern rein. Der Ton war so leise gedreht, dass ich die erste Stunde überhaupt nichts verstand. Meine Rippen schmerzten, meine Knöchel brannten, aber, verdammt, mir ging es richtig gut. Dale und Shirley hatten Sky gesagt, dass sie sich nie wieder hier blicken lassen sollte und dass Shirley morgen Beths Sachen bei Sky abholen würde. Dale und Shirley hatten zwar auch ihre Streitereien, aber im Grunde waren sie in Ordnung.
Beth wimmerte im Schlaf. Isaiah murmelte irgendwas und strich ihr tröstend mit der Hand übers Haar. Sie schlang die Arme fester um ihn und legte sich praktisch auf ihn drauf. Isaiah streichelte ihren Rücken.
»Wie lange bist du schon in sie verknallt, Bruder?«, fragte ich Isaiah.
Isaiah ließ den Kopf gegen die Wand sinken. »’ne ganze Weile. Ich hab einen Höllenschiss, es ihr zu sagen, aber jetzt … Ich kann doch nicht die ganze Zeit zusehen, wie sie mit Typen rummacht, die sie nur ausnutzen, oder sie zu ihrer Mom gehen lassen, wenn sie mal eine Umarmung braucht. Was soll ich nur machen?«
»Da fragst du den Falschen.« Was wusste ich schon von Liebe? Das Einzige, was ich wusste, war, dass mir Echo Emerson nicht mehr aus dem Kopf ging. Ich wollte sie haben, das stand außer Frage. Die ganze Zeit geisterten mir Bilder durch den Kopf, wie sich ihr Körper in Ekstase unter meinem rekelte. Diese Sirenenstimme, die meinen Namen flüsterte. Aber es war nicht nur Sex, da war noch mehr. Ich mochte ihr Lächeln, das Leuchten in ihren Augen, wenn sie lachte, und verdammt, das Mädchen war mir gewachsen. »Wenn du es rausgefunden hast, lass es mich wissen.«
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Echo
»Tut mir leid«, sagte ich jetzt zum dritten Mal. »Ich wusste nicht, dass du es so eilig hast.«
Luke hielt meine Hand und zog mich hinter sich her durch die Menschenmenge in der Mall. Als das Gewimmel es zuließ, zog er mich an sich. »In dem Punkt bin ich mit deinem Vater einer Meinung. Es ist doch bloß ein Auto. Na gut, ein Hammer von einem Auto, aber trotzdem bloß ein Auto. Du hättest mehr davon, wenn du es verkaufst und gut Kohle damit machst, anstatt da noch Geld und Zeit reinzustecken.«
Der Film ging bereits um acht los, nicht um Viertel vor neun, wie er mir ursprünglich gesagt hatte. Ich hatte um sechs einen Termin mit einem Automechaniker ausgemacht, der sich Aires’ Auto ansehen wollte. An diesem Vormittag hatte ich den ACT noch einmal abgelegt, war nach Hause gekommen, versehentlich eingeschlafen (üblicher Albtraum, nur diesmal tagsüber) und war zwanzig Minuten vor dem Termin mit dem Mechaniker wieder aufgewacht. Luke hatte ganze zehn Minuten lang geduldig gewartet, bevor er den Mechaniker aufgefordert hatte zu gehen, weil wir noch was vorhatten. Der Mechaniker hatte mir versprochen, einen Kostenvoranschlag zu mailen.
»Es ist das Einzige, was mir von Aires geblieben ist.« Wir hatten das Kino erreicht. Ich riss meine Hand los. »Ich dachte, du würdest das verstehen.«
Die Verabredungen mit Luke verliefen wieder genau so, wie ich sie noch in Erinnerung hatte – zumindest von den letzten zwei Monaten unserer Freundschaft, abzüglich des Gefummels. Letzte Woche, als wir ebenfalls mit der Clique zusammen ausgegangen waren, hatte ich ihm gesagt, dass ich es langsam angehen lassen wollte, und er hatte eingewilligt – was die ersten paar Dates betraf. Irgendeine Ahnung sagte mir, dass Lukes
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