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Noah: Thriller (German Edition)

Noah: Thriller (German Edition)

Titel: Noah: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Fitzek
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ausgegangen, dass der Bungalow leer sein würde, wenn er in den Wohnbereich zurückkam.
    Und das war der Fehler.
    Er war nicht alleine. Jemand war mit ihm im Raum. Jemand, der Hunger hatte.
    Ein gravierender Fehler.
    Die Dose auf der Arbeitsplatte war geöffnet, ihr aufgeschlitzter Deckel ragte wie das Blatt einer Kreissäge nach oben. Die Kante, wo der Öffner angesetzt hatte, war rotgerändert; Spritzer von Raviolisoße klebten wie Blutstropfen auf dem hellen Holz des Küchentresens.
    »Oscar?«, rief er und spähte ins Wohnzimmer. »Celine?« Das Licht im Kamin flackerte nur noch auf Sparflamme; die Lampen, die vorhin noch gebrannt hatten, waren ausgeschaltet. Was im Grunde genommen logisch war, wenn die beiden vor dem Weggehen das Licht ausgemacht hätten. Hatten sie aber nicht.
    Denn sie waren noch da. Sie saßen auf dem Sofa. Eng nebeneinander. Ohne sich zu Noah umzudrehen, obwohl er sie ansprach: »Wieso seid ihr noch hier?«
    In meiner Nähe! Seid ihr lebensmüde?
    Keine Reaktion. Sie antworteten nicht. Das übernahm der Mann im Schatten für sie. » Ich habe sie darum gebeten, noch etwas zu bleiben.«
    Der im Dämmerlicht gesichtslos wirkende Fremde trug einen dunklen Anzug, so schwarz wie das Leder des Sessels, auf dem er saß, weswegen es so aussah, als würde er mit ihm verschmelzen. Am deutlichsten noch konnte man den Chromlauf einer Pistole sehen, die er auf der rechten Armlehne abgelegt hatte.
    Noah, der eine seiner Waffen längst wieder im Anschlag hatte, drückte auf alle Schalter in der Küchenwand gleichzeitig. Warmes Licht flutete den gesamten Bereich der Wohnküche von der Spüle bis zum Kamin.
    »Sie?«, fragte er perplex. Wenn es jemanden gab, mit dem er am allerwenigsten gerechnet hatte, dann mit diesem Kerl.
    Der Mann auf dem Sessel verzog das Gesicht und schirmte mit der Hand seine Augen ab. Auf seinem Schoß balancierte er einen Suppenteller.
    »Bitte«, sagte er. »Mir geht es nicht gut. Ich habe Kopfschmerzen und bin seit kurzem etwas lichtempfindlich. Deshalb habe ich Ihre Freunde gebeten, das Licht zu löschen. Würden Sie auch so lieb sein?«
    Als Noah sich nicht rührte, seufzte er und tunkte blinzelnd ein Stück Brot in die Soße auf dem Teller.
    Oscar und Celine blickten ängstlich zu Noah.
    Was sollen wir jetzt tun?, fragten sie stumm.
    Noah trat einen Schritt näher, die Waffe fest umschlossen. »Was wollen Sie?«
    Der Mann antwortete mit vollem Mund: »Erst mal essen. Ich hab einen Bärenhunger.« Er zeigte auf die geöffnete Raviolidose auf dem Tresen. »Tut mir leid, dass die so ramponiert ist, aber mit Verpackungen hab ich es nicht so. Wollen Sie sich nicht auch etwas nehmen, Noah oder wie immer Sie heißen? Im Speisewagen haben wir beide ja nichts Ordentliches zwischen die Kiemen bekommen.«
    Er tupfte sich Mund und Nase mit einem Papiertaschentuch ab und unterdrückte ein Husten.
    »Ich habe mich übrigens noch gar nicht richtig vorgestellt«, sagte er mit dem Anflug eines Lächelns in die Runde. »Mein Name ist Adam Altmann.«

23. Kapitel
    »Wie haben Sie uns gefunden?«
    Altmann gluckste. »Über die Pistole, die Sie gerade in meine Richtung halten. Die können Sie übrigens weglegen. Das Einzige, was an ihr funktioniert, ist der Peilsender und die Abhörvorrichtung. Sie können von Glück reden, dass Sie Ihrem Willkommens-Komitee am Bahnhof einige Waffen abgenommen haben.«
    Altmann hustete trocken. Mit dem Brot in der Hand zeigte er auf die Leichen am Boden. »Mit der Attrappe da hätten Sie das sicher nicht hinbekommen.«
    Noah starrte ungläubig auf die Pistole in seiner Hand. Wenn Altmann die Wahrheit sagte, war sie eine perfekte Replik.
    »Sie haben sie mir beim Einsteigen zugesteckt!«, stellte er schließlich anerkennend fest, zielte zur Zimmerdecke und zog den Abzug. Statt eines Schusses hörte er nur ein sanftes Klicken.
    »Tut mir leid wegen der Rangelei. Damals wusste ich noch nichts von meinem Zustand. Sollte ich das Virus in mir tragen, habe ich Sie vermutlich angesteckt«, sagte Altmann und hob abwehrend eine Hand, als Noah die Attrappe weglegte und die andere Waffe aus seiner Jackentasche zog.
    »Keine Sorge, ich tue Ihnen nichts. Hier.« Altmann schmiss Noah seine eigene Waffe vor die Füße. »Jetzt bin ich unbewaffnet.«
    »Was wollen Sie?«, fragte Noah, ohne Altmann aus dem Visier zu nehmen. Dessen Waffe kickte er mit dem Fuß zu Oscar, aber es war Celine, die sie mit spitzen Fingern vom Boden aufhob.
    »Oh, zuerst wollte ich Sie töten«, antwortete

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