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Noah: Thriller (German Edition)

Noah: Thriller (German Edition)

Titel: Noah: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Fitzek
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Celine und griff nach dem Schlüsselbund, um den Motor wieder zu starten.
    Es dauerte eine kurze Weile, bis Kevin ihr antwortete, und als er es tat, klang seine Stimme verändert. Er sprach leiser, wie jemand, der sich von einer Gruppe Umstehender abgedreht hat, damit niemand mithören kann. Er wirkte ernsthaft besorgt.
    »Hör mir gut zu, Celine. Ich wusste, du würdest zu Hause anrufen. Nur deshalb bin ich hier.«
    »Was willst du?«, wiederholte sie ihre Frage.
    »Es ist jetzt ganz wichtig, dass du mir vertraust«, bat Kevin.
    »Dir vertrauen?«
    »Ich weiß, es ist sehr viel verlangt. Aber du musst auf mich hören, sonst bist du verloren.«
    Celine fragte sich, für wie bescheuert er sie hielt. Glaubte er wirklich, sie würde auch nur ein Wort aus dem Munde eines Mannes glauben, der sie gewaltsam hatte verschleppen lassen?
    Sie sah in den Rückspiegel. Mittlerweile war auch Noah in die Cessna geklettert und hatte neben Adam auf dem Kopilotensitz Platz genommen.
    »Du kannst deine Spielchen spielen, Kevin. Aber wenn du denkst, über mich an Noah heranzukommen, dann hast du dich geschnitten.«
    »Noah ist nicht mehr wichtig.«
    »Was soll das heißen?«
    »Die Informationen, die er hat, sind für uns nicht mehr von Nutzen. Selbst wenn er sich erinnert, wäre es jetzt schon zu spät.«
    »Zu spät, um die Epidemie aufzuhalten?«, fragte Celine.
    Kevin lachte traurig. »Du warst schon immer meine beste Reporterin.«
    Hinter sich hörte Celine den Motor der Cessna aufheulen. Die Maschine setzte sich langsam in Bewegung.
    »Was willst du von mir, Kevin?«
    »Helfen. Ich will dir helfen.«
    »Für wie blöd hältst du mich?«
    »Bitte. Du musst sofort den Flughafen verlassen.«
    Also doch. Er hatte sie während des Gesprächs mit ihrer Mutter geortet.
    »Weshalb?«
    »Weil du sonst stirbst. Sie können jede Sekunde da sein.«
    »Sie?«
    »Die Killer, die Altmann ersetzen sollen. Bitte, vergiss einfach, was ich dir angetan habe, und lass es mich wiedergutmachen. Die, die hinter euch her sind, haben nichts mit mir und unserer Organisation zu tun. Ich erklär dir alles später, aber wenn du jetzt nicht verschwindest, bevor sie kommen, dann ist es aus.«
    Sie sah zur Ausfahrt einige Hundert Meter von ihr entfernt. Sorgenvoll betätigte sie die Zentralverriegelung.
    »Nenn mir nur einen Grund, weshalb ich dir glauben sollte«, sagte sie unschlüssig.
    Was, wenn die Falle zuschnappte, sobald sie den Flughafen verließ? Andererseits war sie hier auf dem freien Gelände so geschützt wie eine Zielscheibe auf dem Schießstand.
    »Weshalb soll ich dir vertrauen?«
    Nach einigen stummen Sekunden sagte Kevin zwei Worte: »Die Blumen.«
    »Was?«
    »Denk an die Blumen.«
    »Ich verstehe kein Wort.«
    Er räusperte sich.
    »Ich weiß, es ist sicher der denkbar ungünstigste Zeitpunkt, dich das zu fragen, aber hast du wirklich nicht geahnt, von wem die Blumen waren, die in der Redaktion eintrafen?«
    »Moment mal …?«
    Die kamen doch von Steven … oder?
    Celine musste an das unangenehme Gefühl denken, das sie überkam, wann immer sie mit Kevin alleine war. An die Art, wie er ihre Hand hielt, immer einen Tick zu lange.
    » Du warst das?«
    Kevin lachte ähnlich unsicher und gekünstelt wie zuvor ihre Mutter. »Dachtest du, dein Ex kommt immer vorbei und stellt die Rosen für dich in die Vase?«
    Das glaube ich nicht. Er lügt.
    Im Rückspiegel entfernte sich die Cessna immer weiter von ihr.
    »Ich will dir nichts Böses, Celine. Wollte ich nie. Es tut mir unendlich leid, dass du hier mit reingezogen wurdest. Ich hätte dich nie mit dieser Story beauftragen dürfen. Ich dachte, das bringt uns einander näher.«
    »Näher? Es bringt mich um, du … du Arschloch.«
    In dieser Sekunde geschah etwas, was ihre Eingeweide noch mehr verkrampfen ließ: Ein dunkler Wagen tauchte in der Zufahrt zum Flughafen auf.
    »Scheiße«, entfuhr es ihr.
    »Sind sie schon da?«, rief Kevin, nicht mehr nur besorgt. Er klang panisch.
    Celine hielt vor Angst die Luft an.
    Was soll ich tun?
    Sagte Kevin die Wahrheit, dann waren ihre Sekunden gezählt. Oder war das nur eine Taktik, mit der sie dazu getrieben werden sollte, etwas Dummes zu tun?
    Vor meinen Rettern zu fliehen?
    Was, wenn Kevin darauf spekulierte, dass sie genau das Gegenteil von dem tat, was er ihr riet, weil sie ihm nicht vertraute?
    »Hau ab!«, schrie Kevin.
    Celine sah ein letztes Mal in den Rückspiegel.
    Die Cessna rollte gerade ans Ende der Startbahn, um in nordwestliche Richtung

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