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Noah: Thriller (German Edition)

Noah: Thriller (German Edition)

Titel: Noah: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Fitzek
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hinten. »Ich bräuchte bitte die Plastiktüte, Celine.«
    Sie griff hinter ihren Sitz und reichte sie nach vorne.
    »Was hast du vor?«, fragte Altmann.
    »Du weißt doch, dass ich vorhin noch einmal bei dem Alten im Bungalow war, nachdem er sich erschossen hatte?«
    Bei meinem Vater.
    »Ja, und?«
    »Ich hab dort was mitgenommen, was uns jetzt helfen könnte.«
    Noah zeigte ihm den Inhalt der Tüte. Dann erläuterte er den dreien seinen Plan, während Altmann noch eine Runde über dem Flughafen zog.

4. Kapitel
    Die Landung glich einem Aufschlag.
    Sie schossen die einzige Landebahn Richtung Norden an dem hell erleuchteten Abfertigungsgebäude zu ihrer Rechten vorbei. Bevor sie im letzten Drittel der Piste zum Stehen kamen, riss Altmann den Steuerhebel nach links, wodurch die Cessna von dem Rollfeld auf ein freies Feld raste, das in kompletter Dunkelheit lag. Im Scheinwerferkegel des Flugzeugs wirkte das Gelände wie eine Mondlandschaft.
    Trotz der geringen Sicht und der unebenen Strecke beschleunigte Altmann die Maschine, als wollte er gleich wieder durchstarten.
    Der Motor röhrte mit einem ungesunden, rasselnden Begleitgeräusch auf, der Krach war selbst unter den schallschluckenden Kopfhörern kaum zu ertragen. Gleichzeitig meinte Noah den Geruch verbrannten Kunststoffs wahrzunehmen, aber das mochte auch eine Täuschung sein. Seine Nase war verstopft, eigentlich dürfte er gar nichts riechen können, und er fühlte sich grippig. Jedes Mal, wenn er schluckte, kratzte es in seinem Hals, was dem Schlafmangel und den Nebenwirkungen der völligen Erschöpfung geschuldet sein konnte. An die zweite, lebensbedrohliche Möglichkeit wollte er im Augenblick besser nicht denken, zumal die nahezu ausweglose Situation seine gesamte Aufmerksamkeit in Anspruch nahm.
    Noch konnte Noah nicht sehen, ob das am Flughafen stationierte Militär bereits hinter ihnen her war, aber er ging fest davon aus. Nach einer gefühlten Ewigkeit, tatsächlich war nicht einmal eine halbe Minute vergangen, stoppte Altmann die Cessna abrupt und schaltete den Motor und sämtliche Beleuchtung aus. Noah öffnete die Seitentür und stieg über die Tragfläche in die überraschend warme Nachtluft hinaus. Dann klappte er seinen Sitz nach vorne und reichte Celine die Hand. Altmann bot Oscar auf der gegenüberliegenden Seite die gleiche Hilfe an.
    »Los, los. Beeilung«, sagte er, als alle wieder festen Boden unter den Füßen hatten.
    In der gleichen Sekunde zerrissen mehrere sich überlagernde Alarmsirenen das Rauschen, das sich nach dem langen Flug in Noahs Ohren festgesetzt hatte. Er drehte sich zu den Lichtern der Einsatzfahrzeuge herum.
    »Sie kommen«, sagte Oscar unnötigerweise.
    Noch standen die Kastenwagen und Jeeps mit laufenden Motoren vor dem Hauptgebäude, aber es war mehr eine Frage von Sekunden als von Minuten, bis sie bei ihnen waren, sobald sie erst einmal Fahrt aufnahmen.
    Noah nickte Celine zu, die in dem Schutzanzug, in den sie sich – ebenso wie er – noch im Flieger hineingequält hatte, wie eine aus dem Kontrollraum eines Kernkraftwerks entflohene Aufsichtsperson aussah. Erst recht, als sie sich den Mundschutz aufsetzte. Eine Gasmaske wäre für ihre Zwecke geeigneter gewesen, aber die Auswahl auf dem Boden der Krankenstation im Waldbungalow war überschaubar gewesen, also musste es auch so gehen.
    Noah drehte sich zu Altmann, dann sah er zu Oscar. »Ihr habt fünf Sekunden Vorsprung.«
    »Kann ich nicht …«, wollte Oscar zum Protest ansetzen, aber Altmann gab ihm einen unsanften Schubs.
    »Nun quatsch nicht.«
    »Wir haben nur zwei Anzüge«, rief Noah ihm noch erklärend hinterher, da waren beide schon losgerannt.
    Keine Sekunde zu früh.
    Die Flotte der Einsatzwagen formierte sich auf dem Rollfeld zu einer Fahrzeugwand.
    Noah zählte bis fünf, dann rannten auch er und Celine los, den beiden hinterher direkt auf das rote Licht zu, das sie aus der Luft am Ufer des Tibers verortet hatten.
    Wenn Noahs Plan nicht bereits von Anfang an zum Scheitern verurteilt sein sollte, musste es sich um die Positionslampe eines Bootes handeln, vermutlich um eines der Polizei, des Militärs oder einer Einheit des Grenzschutzes, um die zum Flughafen führenden Verkehrswege auch vom Wasser aus zu sichern.
    Hoffentlich ist es kein Boot der Gesundheitsbehörde oder des Katastrophenschutzes.
    Um Gewissheit zu erlangen, gab Noah, nachdem er sich ebenfalls den Mundschutz über Lippen und Nase gezogen hatte, beim Rennen einen Warnschuss aus seiner

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