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Noah: Thriller (German Edition)

Noah: Thriller (German Edition)

Titel: Noah: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Fitzek
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das?«
    »Vergessen Sie’s.« Er presste seine freie Hand auf die schmerzende Wunde an der Schulter und versuchte, die Informationen zu verarbeiten.
    »Aktuell sind zwei Millionen Menschen erkrankt?«
    »Tendenz steigend. Die Manila-Grippe, wie wir sie noch immer nennen, überträgt sich per Tröpfcheninfektion. Aber dank Ihrer Mithilfe werden wir die Opferzahlen sehr schnell limitieren können.«
    Noah drehte sein Handgelenk. Die Tätowierung war noch zu erkennen, wenn auch nur als farblose Narbenwulst.
    »Also veröffentlichen Sie das Video?«
    Bislang hatte man ihm noch nicht gesagt, ob er mit seiner Theorie von den flüssigen Mikrochips richtiggelegen hatte.
    »Nein«, antwortete die Frau.
    Noah lachte freudlos. Damit hatte er gerechnet.
    »Sie wollen es also weiterhin geheim halten?«
    Ihr Wissen um Room 17. Ihre Mittäterschaft durch Unterlassen. Die gesamte Verschwörung?
    »Es gibt kein Video«, korrigierte sie ihn. »Die Lösung, mit der Sie tätowiert wurden, hat uns jedoch in die glückliche Lage versetzt, ein Gegenmittel zu entwickeln.«
    Noah runzelte die Stirn.
    »Spätestens seit Baywater und die anderen VIPs geimpft wurden, hätten Sie das doch schon längst in Ihrem Besitz haben müssen, oder haben Sie etwa sein Blut nicht untersucht?«
    »Selbstverständlich haben wir das.« Die Frau schnalzte mit der Zunge und klang zum ersten Mal leicht enerviert. »Dadurch haben wir das Enzym gefunden, das den Erreger inaktiv setzt, das stimmt. Nicht aber das Mittel gegen den Ausbruch der Krankheit nach Einnahme von ZetFlu. Die Formel für den Bauplan des Gegenmittels steckt in der Flüssigkeit, die wir aus den Kristallen in Ihrer Hand extrahieren konnten. Sobald genügend Chargen produziert sind, werden wir die Inhalte der ZetFlu-Packungen austauschen.«
    »Moment mal.« Noah richtete sich so abrupt auf, dass er vor Schmerzen aufstöhnen musste. »Sie wollen die Bevölkerung noch immer im Unklaren lassen?«
    »Ja.«
    Oh nein. Das wird euch nicht gelingen. Diesmal nicht!
    »Was ist mit der anderen Aufnahme? Die, auf der Zaphire mich töten will?«
    Celine hatte sie gesehen. Mehrere Polizisten und Männer der Schweizer Garde.
    Es gab zu viele Zeugen.
    »Ein genialer Schachzug«, lobte die Frau. »Sie wären niemals in den Vatikan hereingelassen worden, und selbst wenn, wäre der Security der Kamerastift im Röntgendetektor aufgefallen. Sie mussten Zaphire herauslocken, bevor es zu spät war, also bevor er den Papst überzeugen konnte, vor die Kameras zu treten und den Gläubigen in aller Welt die Teilnahme an den Impfungen zu empfehlen.«
    So war der Plan.
    »Und Sie brauchten ihn unter vier Augen.«
    Altmanns Plan.
    »Riskant. Aber es hat funktioniert«, sagte sie anerkennend.
    Ja. Nur schon wieder in die Schulter geschossen zu werden stand nicht auf der Agenda.
    »Das Video ist jetzt weltweit via Internet im Umlauf. Es hat glücklicherweise keinen Ton, weshalb sich die wahre Bedeutung für den Betrachter nicht erschließt und wir es für unsere Zwecke nutzen konnten.«
    »Welche Zwecke?«
    »Die Reputation Zaphires zu zerstören.«
    Noah fühlte sein Bett schwanken, war sich aber nicht mehr sicher, ob es allein dem Seegang geschuldet war.
    »Bislang hatten wir keine Handhabe, ihn offiziell zu verhaften. Seine Verbindungen zu Room 17 ließen sich nie lückenlos beweisen, er selbst hat mit Hilfe der von ihm kontrollierten Medien seine eigene Organisation lächerlich gemacht. Ihre Existenz und Tätigkeit als Hirngespinste von Verschwörungstheoretikern denunziert. In der Öffentlichkeit war er ein Held, der sein riesiges Vermögen zum Kampf gegen die Armut einsetzte. Und in gewisser Weise tat er das ja auch.«
    Noah schüttelte den Kopf. »Sie hätten ihn töten sollen«, sagte er und ärgerte sich über den Stich, den ihm seine eigenen Worte versetzten. Je heftiger er sich dagegen sperrte, diesen Mann als seinen Vater zu sehen, desto mehr Angst hatte er davor, daran zu scheitern.
    »Bevor wir wussten, was das Virus aktiviert? Wie ZetFlu wirkt? Und bevor wir ein Gegenmittel hatten? Nein. Ein Anschlag auf sein Leben war das letzte Mittel, und dazu hat sich der Präsident ja schließlich auch entschlossen.«
    Viel zu spät!
    Noah seufzte. »Mit Verlaub, das ist Blödsinn. Der Präsident hat die Gefahr erst nicht wahrhaben wollen, dann unterschätzt und schließlich seine Beteiligung vertuscht. Man wollte mich töten, nur weil ich mich an Informationen hätte erinnern können, die seine Mittäterschaft und all

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