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Noahs Kuss - - ...Und plötzlich ist alles anders

Titel: Noahs Kuss - - ...Und plötzlich ist alles anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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soll, was er für richtig hält.
    » Lifstat beyune hegra«, sagt er zum Abschied. Aber sein Tonfall gibt mir keinen klaren Hinweis. Bis bald? Viel Glück? Ruf Noah doch an?
    Keine Ahnung.
    » Yaroun«, antworte ich.
    Auf Wiedersehen. Bis morgen.
    Ich gehe zurück in mein Zimmer und mache meine Hausaufgaben fertig. Was Tony geschrieben hat, lese ich nicht durch. Ich bin sicher, da gibt es nichts zu mäkeln.
    Den Rest des Abends hänge ich benommen vor dem Fernseher ab. Das erste Mal seit langer Zeit rufe ich Joni nicht an. Und Joni ruft mich nicht an.
    Deshalb weiß ich, dass sie weiß, dass ich weiß.

Vorsichtige Annäherung
    Am nächsten Morgen suche ich Noah, finde jedoch Joni.
    » Wir müssen miteinander reden«, sagt sie. Ich argumentiere nicht lange.
    Sie zieht mich in ein leeres Klassenzimmer. Größen der Geschichte– Eleanor Roosevelt, Mahatma Gandhi, Homer Simpson– blicken von den Wänden auf uns herab.
    » Du hast uns gesehen. Ted auch.«
    Das ist keine Frage, deshalb muss ich auch nicht antworten.
    » Was läuft da?«, frage ich stattdessen, und in dieser Frage ist die noch größere Frage versteckt: Warum hast du mir nichts davon erzählt?
    » Ich war nicht darauf gefasst.«
    » Worauf? Dich in Chuck zu verlieben oder es zugeben zu müssen?«
    » Jetzt werd mal nicht gleich so aggressiv.«
    Ich seufze.
    Wenn Joni gleich so defensiv reagiert, ist das kein gutes Zeichen.
    » Joni«, sage ich, » du weißt genauso gut wie ich, wie Chuck war, nachdem Infinite Darlene ihn hat abblitzen lassen. Er hat ihr Schließfach auseinandergenommen und überall schlecht über sie geredet.«
    » Er war gekränkt.«
    » Das war total schizo, Joni.« (Ich will das gar nicht sagen, es rutscht mir so heraus. Ein Freud’scher Versprecher unter Freunden.)
    Joni wirft mir den Blick zu, den ich so gut kenne– denselben Blick, den sie mir zugeworfen hat, als sie in der sechsten Klasse ihre Haare rot gefärbt hatte und ich erfolglos versuchte, so zu tun, als sähe es toll aus; denselben Blick, den sie mir zugeworfen hat, als ich sie (nachdem sie das erste Mal Schluss gemacht hatte) davon überzeugen wollte, dass es vielleicht nicht die beste Idee war, wieder mit Ted zusammenzukommen; denselben Blick, den sie mir zugeworfen hat, als ich ihr gestanden habe, ich hätte Angst, niemals in meinem ganzen Leben einen Freund zu finden, der mich genauso liebt wie ich ihn. Es ist ein Blick, der jedes Gespräch im Keim erstickt. Ein Blick, der hartnäckig darauf beharrt: Da liegst du falsch.
    Wir sind schon viel zu lange beste Freunde, um dann noch weiterzustreiten. Wir wissen wir beide, das hat keinen Sinn.
    » Hast du mit Ted geredet?«, frage ich.
    » Ich wollte zuerst mit dir reden.«
    Ich bin überzeugt, dass sie das Falsche tut. Mein Gefühl ist da eindeutig: Das mit Chuck ist eine schlechte Neuigkeit. Aber ich weiß, dass ich nichts tun kann. Ohne einen handfesten Beweis wird sie ihre Meinung über ihn nicht ändern.
    » Also dann bist du jetzt mit Chuck zusammen?«
    Joni seufzt genervt. » Das wird sich noch herausstellen, okay? Und wie geht es dir mit deinem Mystery Boy?«
    » Bin wieder auf der Suche nach ihm.«
    » Du hast seine Spur verloren?«
    » Scheint so.«
    Ich verabschiede mich von Joni und haste zu Noahs Schließfach. Als ich Infinite Darlene entdecke, verstecke ich mich schnell, bis sie vorbei ist– ich bin mir sicher, sie hat das von Joni und Chuck inzwischen gehört, und ich bin mir ebenfalls sicher, dass sie dazu jede Menge zu sagen hat.
    Ich komme an Seven und Eight vorbei, die zärtlich die Köpfe aneinanderschmiegen. Unmöglich, nicht zu hören, was sie einander zuflüstern. Ihre wirklichen Namen sind Steven und Kate, aber seit Jahren hat sie niemand mehr so genannt. Sie sind schon seit der zweiten Klasse zusammen und daran scheint sich auch nichts mehr zu ändern. Sie sind das eine Prozent von dem einen Prozent, die früh zueinanderfinden und auch später nie jemand anders suchen müssen. Großes Mysterium. Dafür gibt es einfach keine Erklärung.
    Noah wartet bei seinem Schließfach. Nein, falsch– ich muss das korrigieren. Er steht bei seinem Schließfach. An seiner Haltung oder seinem Blick lässt sich nicht erkennen, ob er auf jemanden wartet.
    » Hallo«, sage ich und mustere aufmerksam sein Gesicht. Wirkt er überrascht? Glücklich? Sauer?
    Ich kann seine Miene nicht entziffern.
    » Hallo«, sagt er, während er sein Schließfach zuschließt.
    » Tut mir leid wegen gestern«, fahre ich fort. » Hast du

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