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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Feind Ogamas ein Feind des Kaisers.«
    »Offensichtlich! Was soll ich machen? Was schlagen Sie vor?«
    »Schicken Sie Ogama sofort ein Schreiben, und bitten Sie ihn in drei Tagen zu einem Treffen, um die möglichen Folgen dieses Besuchs zu besprechen – er muß genauso verwundert sein wie jeder andere Daimyo. Inzwischen werden wir heute abend, nach Einbruch der Dunkelheit, unseren Schlachtplan ausführen.«
    »Aber wir können nicht fliehen, ohne daß es Ogama erfährt; wir sind von Spionen umgeben, und seine Truppen liegen nicht weit von hier. Wenn er hört, daß wir das Lager abbrechen, wird er über uns herfallen.«
    »Ja, aber wir werden das Lager genauso zurücklassen, wie es ist, und nur unsere Waffen mitnehmen – ich kann ihn überlisten, ich kenne ihn.«
    Zornig hatte Sanjiro erwidert: »Wenn dem so ist, warum haben Sie dann den Überfall nicht vorausgesehen?«
    O doch, das habe ich, hätte Katsumata sagen können, aber es war mir mehr daran gelegen, daß Ogama vorübergehend die Tore besetzt hält. Sind wir dieser Falle nicht ohne große Probleme entkommen? Ogama wird niemals mit dem Hof, den feindseligen Daimyos, den Tosa, Shōgun Nobusadas Besuch und der Prinzessin Yazu fertig werden – nicht etwa, daß Nobusada hier eintreffen wird, und so wird Ogama auch noch für seinen Tod verantwortlich gemacht werden.
    »Verzeihung, Sire«, hatte er scheinbar zerknirscht erwidert, »ich werde herausfinden, warum Ihre Spione versagt haben. Köpfe werden rollen.«
    »Gut.«
    Kurz nach Einbruch der Dunkelheit hatte Katsumata speziell ausgebildete Männer losgeschickt, welche die arglosen Choshu-Truppen, die sie beobachten sollten, lautlos dezimierten. Dann war Sanjiro, Katsumatas Schlachtplan folgend, mit dem Regiment – bis auf Katsumata und seine hundert Kavalleristen – nach Süden aufgebrochen, um alle drei ri einhundert Mann zu stationieren, die sich Katsumata anschließen sollten, wenn er den Rückzug antrat. Zuversichtlich legte sich Katsumata an der Straße nach Kyōto in einen Hinterhalt. Er war sicher, daß er die Choshu, wenn er bis zum Morgengrauen überlebte, in Rückzugsgefechte verwickeln konnte, bis sie den Kampf abbrachen und nach Kyōto zurückkehrten, um ihre Position dort zu verstärken; sie würden nur eine symbolische Truppe auf seine Verfolgung schicken. Die Gerüchte wollten wissen, daß die Ogama-Verbündeten, bestärkt durch Lügen, die von Katsumatas heimlichen Verbündeten verbreitet wurden, bereits von ihm abzufallen begannen.
    Zu seiner Überraschung hatte er feststellen müssen, daß Ogama die Verfolgung persönlich anführte und ihm sehr dicht auf den Fersen war. Karma.
    »Attacke!« rief Katsumata und riß sein Pferd aus einer vorgetäuschten Flucht herum. Sofort versammelte sich seine angeblich zerstreute Kavallerie zu einer stoßkräftigen Phalanx und brach durch die gegnerischen Reihen, die in ungeordneter Flucht zurückgeschlagen wurden, während in der kalten, feuchten Luft schwer der Geruch von Schweiß, Angst und Blut hängenblieb. Links und rechts starben die Männer, seine und ihre, aber er schlug sich kämpfend durch, und nun war der Weg zu Ogama fast frei. Aber wieder wurde er getäuscht, so daß er den Kampf abbrach und floh – dieses Mal wirklich den Rückzug antrat –, während ihm die, die noch lebten, folgten. Von den hundert waren ihm nur noch zwanzig geblieben.
    »Holt unsere Reserven! Fünfhundert Koku für Katsumatas Kopf«, rief Ogama, »eintausend für Herrn Sanjiro!«
    »Sire!« Einer seiner erfahrensten Hauptleute deutete nach oben. In der allgemeinen Erregung hatte niemand bemerkt, daß Sturmwolken fast den ganzen Himmel bedeckten. »Verzeihung, aber der Rückweg nach Kyōto ist schwierig, und wir wissen nicht, ob diese Hunde uns einen weiteren Hinterhalt gelegt haben.«
    Ogama überlegte einen Moment. »Laßt die Reserven, wo sie sind! Nehmt fünfzig Reiter und jagt sie zu Tode. Wenn Sie mir einen der beiden Köpfe bringen, mache ich Sie zum General. Kampf abbrechen!«
    Sofort eilten seine Hauptleute, lauthals Befehle rufend, davon. Finster spähte Ogama in die zunehmende Dunkelheit hinein, in der Katsumata und seine Männer verschwunden waren. »Bei meinen Ahnen«, murmelte er, »sobald ich taikō bin, wird Satsuma ein Choshu-Protektorat, die Verträge werden annulliert, und kein Gai-Jin-Schiff wird jemals meine Meerenge passieren!« Dann wendete er sein Pferd und ritt mit seiner Leibwache zusammen nach Kyōto zurück. Seinem Schicksal entgegen.
    Am

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