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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Tai-Pan heimlich treffen wolle, »um über die Erteilung einer exklusiven Goldschürflizenz auf seinem Gebiet zu sprechen, die sich auf den größten Teil von Kwanto erstreckte, die Region, in der die meisten Ebenen und Berge rings um Edo liegen – im Austausch gegen Handelswaren: Waffen«.
    »Perfekt!« hatte Struan geantwortet. »Wenn das ehrlich gemeint ist, könnte es einen wichtigen Durchbruch für uns bedeuten. Eh, Jamie?«
    »Wenn es echt ist, unbedingt!«
    »Hier, sehen Sie! Das ist ihre Vollmacht.« Vargas hatte ihnen ein Blatt feinstes Reispapier gezeigt, das mit Reihen von Schriftzeichen bedeckt und kunstvoll gesiegelt war. »Das da ist Lord Otas Siegel, das hier das Siegel eines roju, Lord Yoshi. Zwei Bedingungen sind daran geknüpft: daß die Zusammenkunft in Kanagawa stattfindet und daß alles vor den Bakufu geheimgehalten werden soll.«
    »Aber warum? Und warum Kanagawa? Warum nicht hier?«
    »Sie haben nur gesagt, daß sie sich dort treffen müßten. Betont haben sie dagegen, daß sie bei Nacht in die Kanagawa-Gesandtschaft kommen werden. Das Treffen könne dort stattfinden.«
    »Es könnte eine Falle sein, Tai-Pan«, hatte Jamie gewarnt. »Denken Sie daran, daß Lim Eins dort umgebracht wurde, und diese Mörder…«
    Malcolms freudige Erregung war vergangen, aber er hatte die Erinnerung beiseite geschoben. »Die Soldaten dort werden uns beschützen.«
    »Sie garantieren dafür, daß ihre Abgesandten unbewaffnet sein werden«, hatte Vargas gesagt. »Nur ihre Forderung nach Geheimhaltung haben sie nachdrücklich betont, Senhor.«
    »Es ist zu riskant für Sie, Tai-Pan«, hatte Jamie gesagt. »Ich werde mit Vargas hingehen, der kann dann auch gleich dolmetschen.«
    »Tut mir leid, Senhor McFay«, hatte Vargas gesagt, »aber sie wollen mit dem Tai-Pan persönlich sprechen. Anscheinend besteht keine Notwendigkeit für einen Dolmetscher – sie werden jemanden mitbringen, der Englisch spricht.«
    »Es ist zu gefährlich, Tai-Pan!«
    »Ja, aber eine Gelegenheit, die wir nicht verpassen dürfen, Jamie. So etwas ist noch keinem von uns jemals geboten worden. Wenn wir dieses Geschäft abschließen können – im geheimen, und das wäre noch besser –, haben wir einen Riesenschritt vorwärts getan. Wie lauten die Bedingungen, Vargas?«
    »Davon haben sie nichts gesagt, Tai-Pan.«
    »Macht nichts. Akzeptieren Sie die Einladung; wir werden uns so bald wie möglich mit ihm treffen. Eine Bedingung: Ich werde Mr. McFay mitbringen. Jamie, wir nehmen das Boot, sorgen Sie dafür, daß mich in Kanagawa eine Sänfte erwartet.«
    Das Treffen war schnell und unschicklich direkt verlaufen. Zwei Samurai. Einer, der sich Watanabe nannte, sprach eine Mischung aus englischem und amerikanischem Slang; sein Akzent war amerikanisch: »Herr Ota wünscht zwei Prospektoren. Experten. Sie dürfen sich frei auf seinem Land bewegen – mit Führern. Keine Waffen. Er garantiert für ihre Sicherheit, stellt ihnen trockene Unterkünfte zur Verfügung, Lebensmittel, so viel Saké, wie sie nur trinken können, und Frauen. Ein Einjahresvertrag. Sie selbst dürfen die Hälfte des Goldes behalten, das die Männer finden, dafür müssen Sie die Schürfgeräte stellen sowie Aufseher, die seine Männer einarbeiten, falls sie auf Gold stoßen. Sie werden den Verkauf übernehmen. Falls Sie erfolgreich sind, wird er den Vertrag für ein zweites Jahr, ein drittes und mehr verlängern – falls das Noble House gut bezahlt. Einverstanden?«
    »Die Männer sollen nur nach Gold graben?«
    »Selbstverständlich Gold. Er besitzt eine kleine Mine, sagt Herr Ota; möglich, daß es in der Nähe noch mehr gibt, eh? Sie übernehmen den Verkauf. Die Männer müssen gut sein, müssen auf kalifornischen oder australischen Feldern gearbeitet haben. Einverstanden?«
    »Einverstanden. Ich brauche Zeit, um passende Männer zu finden.«
    »Wie lange?«
    »Zwei Wochen, wenn sie in der Niederlassung zu finden sind – sechs Monate, wenn wir sie aus Australien oder Amerika holen müssen.«
    »Je eher, desto besser. Und nun: Wie viele Gewehre haben Sie jetzt sofort in Yokohama zu verkaufen?«
    »Fünf.«
    »Herr Ota kauft sie, und dazu sämtliche Choshu-Gewehre, über die Sie verhandelt haben, sobald sie eintreffen. Zum selben Preis.«
    »Aber die sind bereits verkauft. Wir könnten ihm andere liefern.«
    »Herr Ota will die Choshu-Gewehre – unbedingt. Er bezahlt denselben Preis. Alle Choshu-Gewehre, verstanden? Und alle, die er sonst noch kriegen kann. In Nippon

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