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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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verkaufen Sie nur an ihn, verstanden? Ebenso Kanonen und Schiffe – soviel Sie kriegen können. Er bezahlt in Gold. Je mehr Sie finden, desto mehr gehört Ihnen.«
    Weder Struan noch McFay vermochten den Mann zu bewegen, von seiner Position abzuweichen. Schließlich hatte sich Struan einverstanden erklärt und ein weiteres Treffen in einem Monat vereinbart, bei dem Struan einen einfachen Vertrag, in dem ihre Garantien aufgeführt waren, sowie Dossiers über die beiden Männer vorlegen sollte. Als die Samurai gegangen waren, hatten sie einander beglückwünscht, und Struan hatte gesagt: »Jamie, Sie werden die beiden in Drunk Town auftreiben. Beeilen Sie sich, um Gottes willen, und seien Sie vorsichtig, damit Norbert nichts davon erfährt.«
    »Überlassen Sie nur alles mir.«
    Innerhalb weniger Tage hatte McFay zwei qualifizierte Männer gefunden, einen Amerikaner und einen Zinnschürfer aus Cornwall, die beide auf den Goldfeldern bei Suiter’s Mill in Kalifornien und den Funden von Anderson’s Creek in Australien gearbeitet hatten. Morgen sollten die beiden ihre Ausrüstung vervollständigen und die Einzelheiten ihres Vertrags aushandeln, und nun mußten Struan und McFay voller Entsetzen hören, wie Norbert Greyforth sagte: »Ich habe dieses Geschäft gemacht, Jung-Malcolm, es ist abgeschlossen, also vergessen Sie’s – und diese Schürf-Strolche ebenfalls, die haben sich auf fünf Jahre bei Brock and Sons verdingt.«
    »Sie haben was?« keuchte Struan.
    Norbert lachte. »Der frühe Vogel fängt den Wurm, alter Junge. Ich habe Ihr Angebot verbessert und sie bereits zu Samurai Watanabe nach Edo in Marsch gesetzt. Wo hat dieser Bastard amerikanisches Englisch gelernt? Hat er Ihnen das erzählt? Na, macht nichts. Halbe-halbe für alles Gold, das wir finden, ist ein gutes Geschäft.« Sein Lachen wurde noch verächtlicher. »Was William betrifft, so werde ich mit ihm sprechen, sobald er zurück ist. Dimitri, Sie sind herzlich willkommen, ich werde alles arrangieren.« Mit höhnisch gekrauster Oberlippe sah er Struan an. »Und da Sie nicht dasein werden, werde ich Jamie mitnehmen.«
    »Was?«
    Norbert rülpste abermals. »Ihre Mutter hat Ihnen doch befohlen, mit dem nächsten Schiff nach Hongkong zurückzukehren – oder nicht?«
    Jamie errötete. »Also jetzt hören Sie mal, Nor…«
    »Halten Sie sich da raus, Jamie«, fauchte Struan. »Ich rate Ihnen, Norbert, Ihre Worte sorgfältiger zu wählen.«
    »Ach wirklich, mein guter Junge? Ich hab doch richtig gehört, daß sie Sie zurückbefiehlt, daß Ihr Kapitän den Befehl hat, Sie mitzubringen?«
    »Einen Dreck geht Sie das an! Ich rate Ihnen gut…«
    »Alles, was Yokohama betrifft, geht mich verdammt noch mal was an!« fuhr Norbert auf. »Und wir nehmen keinen Rat von irgend jemandem bei Struan’s hin, schon gar nicht von einem jungen Welpen, der noch nicht trocken hinter den Ohren ist.«
    McFay sprang auf, und Struan schüttete Norbert seinen Brandy ins Gesicht.
    »Großer Gott…«
    »Das nehmen Sie sofort zurück, Norbert!« schrie Struan, während Dimitri und Jamie McFay noch sprachlos über diese Eskalation waren. »Sie nehmen es zurück, oder ich verlange Satisfaktion, bei Gott!«
    »Pistolen bei Tagesanbruch?« höhnte Norbert, der sich über diese Entwicklung freute. So unvermittelt, daß die Gläser in Scherben fielen, riß er das halbe Tafeltuch an sich, um sich das Gesicht zu trocknen. »Entschuldigen Sie das Malheur, aber Sie beide sind Zeuge dafür, daß ich nichts als die Wahrheit gesagt habe!«
    »Entschuldigen Sie sich – ja oder nein?«
    Norbert stützte beide Hände auf den Tisch und starrte wütend auf Malcolm Struan hinab, der seinen Blick, schneeweiß vor Zorn, ebenso wütend erwiderte. »Sie wurden zurückbefohlen, Sie sind zwanzig und damit juristisch minderjährig, und das bedeutet noch nicht trocken hinter den Ohren. Und hier ist noch eine andere Wahrheit: Mit einer Hand auf den Rücken gefesselt, könnte ich Ihnen den Kopf wegschießen oder absäbeln, Sie aber können nicht mal aufrecht stehen. Wie also wollen Sie sich da duellieren, eh?« Seine Stimme spie Verachtung. »Sie sind ein Krüppel, Jung-Malcolm, und das ist die heilige Wahrheit! Und hier ist noch eine: Ihre Ma regiert bei Struan’s, seit Jahren schon, und sie ruiniert die Compagnie in Grund und Boden – fragen Sie Jamie oder alle, die ehrlich genug sind, Ihnen das zu bestätigen. Sie können sich Tai-Pan nennen, aber das sind Sie nicht, und Sie sind auch nicht Dirk

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