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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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herübergekommen, starrten die Toten an und schufen so die Lücke, die Katsumata und Saigo eingeplant hatten.
    Wieder gab Saigo ein Signal. Seine beiden stärksten Kämpfer brachen aus dem Gebüsch ganz rechts hervor und liefen zur südöstlichen Ecke. Und wurden sofort entdeckt. Fluchend eilten die beiden nächststehenden Samurai hinüber, um ihnen den Weg abzuschneiden, während andere ihnen zu Hilfe kamen. Wieder begann ein heftiger Kampf Mann gegen Mann, wobei die Dunkelheit den Angreifern nützlich war. Ein Verteidiger schrie auf und fiel, seinen halb abgetrennten Arm haltend, zu Boden. Weitere Samurai eilten von der Hecke unmittelbar vor Saigo hinzu, und kurz bevor die Samurai die beiden Kämpfer überwältigten, brachen die beiden Shishi mit einem koordinierten Manöver die Schlacht ab und taten, als flüchteten sie Hals über Kopf auf den Zaun beim Küchentrakt zu, der am weitesten von Saigo und den drei letzten Paaren entfernt war. Während der Flucht lösten sie Stricke mit kleinen Widerhaken an einem Ende von ihrer Taille. Am Zaun angelangt, warfen sie sie geschickt hinüber und begannen hinaufzuklettern, während die Verfolger ihre Anstrengungen verdoppelten.
    Inzwischen galt die gesamte Aufmerksamkeit diesen beiden. Die Wachen in der Nähe des Eingangs und der anderen Seite des Shōgun-Komplexes, die immer noch nicht genau wußten, was da vorging, sondern nur, daß sich zwei Ronin auf dem Gelände befanden und über den Zaun zu entkommen versuchten, liefen los, um ihnen den Weg abzuschneiden. Andere liefen am Zaun entlang, um sie von jener Seite zu attackieren.
    Einer der Shishi erreichte die Oberkante des Zauns, doch ehe er hinüberklettern konnte, grub sich ein Messer in seinen Körper, und er fiel rücklings in die Büsche. Der andere ließ das Seil fallen, lief zu seinem Freund und sah gerade noch, wie er sich das eigene Messer in die Kehle stieß, um der Gefangenschaft zu entgehen, bevor er unter einem Hagel von Schlägen selbst zusammenbrach. Er drehte und wand sich und kämpfte mit aller Kraft, wurde aber sogleich entwaffnet und von vier Samurai zu Boden gedrückt.
    »Also, wer bist du?« fragte atemlos ein Samurai. »Wer bist du, und was für ein Spiel treibst du?«
    »Sonno-joi… gehorcht dem Kaiser«, keuchte der Mann und versuchte vergeblich, sich ihrem Griff zu entwinden. Immer mehr Samurai versammelten sich um ihn, so daß er sicher war, seine Rolle bei dem Überfall gut zu spielen und sein Ablenkungsmanöver noch eine Weile durchhalten zu können. Vor der Gefangennahme hatte er keine Angst, denn im Kragen seines Kimonos, in Reichweite seiner Zähne, steckte eine Phiole mit tödlichem Gift. »Ich bin Hiroshi Ishii aus Tosa und verlange den Shōgun zu sehen.«
    Von dort, wo sie sich versteckt hielten, konnten Saigo und die fünf Männer, die bei ihm waren, alles hören, was ihr Freund sagte, ihre Aufmerksamkeit galt jedoch der Hecke vor ihnen und dem fernen Haupteingang. Die wenigen dort zurückgebliebenen Wachen kamen jetzt ebenfalls zu dem Gefangenen, und nun endlich war der Weg frei. »Los!«
    Die sechs Männer, mit Saigo und Tora an der Spitze, sprangen auf und liefen los. Erst als sie schon fast die halbe Distanz zurückgelegt hatten, ertönte ein Warnruf, und die Samurai, die die Toten der ersten Gruppe umringten, begannen zurückzulaufen, um ihnen zuvorzukommen. Sofort verdoppelte Ishii seine Anstrengungen, sich zu befreien; er tobte und schrie, um jene abzulenken, die ihn festhielten, dann jedoch wurde er durch einen Faustschlag in die Bewußtlosigkeit geschickt.
    »Ihr beiden bleibt hier«, keuchte der Samurai, der sich die aufgeplatzten Handknöchel leckte. »Bringt diesen Hundesohn aber nicht um; wir brauchen ihn lebend.« Damit erhob er sich schwerfällig und hinkte, eine tiefe Schwertwunde am Oberschenkel, mühsam zu den anderen hinüber.
    Einige Verteidiger kamen den sechs Shishi näher, die noch immer direkt auf die Hecke zuhielten, die sich im Bogen in beiden Richtungen erstreckte. »Jetzt!« befahl Saigo. Sofort fuhr das Paar zu seiner Rechten herum und nahm, Shuriken in der Hand, Verteidigungsposition ein. Vorsichtig bremsten die verfolgenden Samurai ihr Tempo, stoben nach links und rechts auseinander, finteten und griffen an; die Shuriken fanden zwar ihr Ziel, verwundeten aber nicht schwer genug, und so begann ein weiterer Nahkampf, sechs Samurai gegen zwei Shishi.
    Vom Haupttor kamen Verstärkungen gelaufen, andere eilten vom ersten Ablenkungsmanöver herüber, und alle,

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