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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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der sich unauffällig mit meinem… Verbindungsoffizier beraten wird, bevor die Passierscheine ausgestellt werden.«
    »Beraten?«
    »Beraten wie zwischen heimlichen Verbündeten, damit man gemeinsam zu einem Ergebnis kommt.« Das freundliche Lächeln war verschwunden. »Wenn mehr als zwanzig von Ihren Männern auftauchen, übernehmen meine Männer wieder die Tore, und alle Vereinbarungen sind null und nichtig. Einverstanden?«
    Yoshis Blick war eisig geworden. Unnötig, Drohungen auszustoßen, dachte er, denn ein Trick von einem der Beteiligten würde ohnehin alle Vereinbarungen beenden. »Ich würde vierzig Mann an jedem Tor vorziehen – die Einzelheiten des Wachwechsels können wir problemlos arrangieren –, und ich besetze die Tore so lange, wie Shōgun Nobusada und Prinzessin Yazu im Palast sind.«
    Ogama hatte die Veränderung bemerkt. »Shōgun Nobusada, ja. Aber nicht die Prinzessin, die… die unter Umständen für immer bleiben wird, eh? Vierzig? Nun gut, vierzig an jedem Tor. Natürlich wird der Sohn des Himmels seinen Wunsch, daß ich die Tore verteidige, nicht widerrufen.«
    »Der Sohn des Himmels ist der Sohn des Himmels, aber ich bezweifle, daß ein Widerruf kommt, während Shōgunats-Truppen ihre historischen Rechte ausüben.«
    Sofort wurde Ogamas Miene ausdruckslos. »Vergessen wir doch dieses höfliche Hin und Her, und reden wir offen: Gegen Katsumata und alles übrige werde ich einen gesichtswahrenden Plan für die Tore akzeptieren. Ihre Männer übernehmen die Ehrenwache, Ihre Banner werden gehißt, und ich stimme fast allem zu, was Sie gesagt haben, aber ich werde meine Opposition gegen ›historische Rechte‹, Shōgunat und Bakufu niemals aufgeben…«, er hielt inne und machte, weil er, was ihm da geboten wurde, wirklich wollte, eine weitere Konzession, »… gegen das gegenwärtige Shōgunat und die gegenwärtigen Bakufu, Yoshi-donno. Bitte, entschuldigen Sie meine Offenheit, ich halte es für gut, Ihr Verbündeter zu sein, ich hätte nicht gedacht, daß es möglich wäre und daß ich irgendeinem Vorschlag zustimmen könnte.«
    Mühsam seine Genugtuung unterdrückend, nickte Yoshi. »Ich freue mich, daß wir uns einigen konnten, und erkläre Ihnen ebenfalls offen, daß wir großen Veränderungen und kleinen zustimmen können. Zum Beispiel«, ergänzte er leichthin, »daß es sich, wenn ein solcher ›Wunsch‹ des Kaisers eintreffen sollte, um eine Fälschung handeln würde.«
    Jetzt war Ogamas Lächeln aufrichtig, denn er hatte das Gefühl, einen perfekten Kompromiß geschlossen zu haben. »Gut. Und nun Katsumata.«
    Der Überfall auf das Shishi-Versteck begann wenige Stunden vor Tagesanbruch. Die Überraschung war perfekt. Im Haus befanden sich Katsumata, alle Unterführer und andere Männer. Und Sumomo.
    Die ersten Anzeichen von Gefahr registrierten die beiden Wachtposten, als eine der Hütten ein Stück weiter die vom Regen aufgeweichte Gasse entlang unter den erstickten Schreien der Bewohner und ihrer unmittelbaren Nachbarn in Flammen aufging. Augenblicklich begannen diese Männer und Frauen – allesamt heimlich durch die Bakufu eingeschleust – in vorgetäuschter Panik auf die Gasse hinauszulaufen und halfen damit, das lautlose Vorrücken der Angriffstruppen zu kaschieren. Als die Wachtposten nachsehen gingen, kamen Pfeile aus der Nacht und warfen sie nieder. Einer von ihnen brüllte noch einen Warnruf, bevor er starb.
    Sofort kam die Haupttruppe aus dem Dunkel gestürmt und umzingelte das gesamte Slumviertel. Die meisten Soldaten waren – auf sein Verlangen – Ogamas Männer; Yoshi hatte diesem Wunsch zugestimmt und erklärt, er werde eine symbolische Truppe von vierzig handverlesenen Männern unter Akeda mitschicken. Sekunden später hatten viele Männer der Angriffsgruppe Fackeln entzündet. Diese beleuchteten vorn und hinten einen Teil der Zielhütte, so daß ein Hagel von Pfeilen in jede Öffnung und jede schwache Stelle eindrang. Dann eilten unerwartet vier Yoshi-Scharfschützen auf ihre Position, zwei hinter den Hütten und zwei vorn, und feuerten mehrere Salven durch die Papierwände.
    Sekundenlang herrschte entsetzte Stille – Samurai, Shishi und alle nahen Slumbewohner waren gleichermaßen erschrocken –, denn der Lärm schnellen Gewehrfeuers war ihnen unbekannt. Dann brach das Schweigen, als alle außer der Angriffsgruppe Deckung suchten, während von drinnen die Schreie und Rufe der Verwundeten kamen. Eine an die erste Brandstelle angrenzende Hütte fing Feuer, und

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