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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Feindes nun bald zur Schau gestellt werden würde.
    Gut, so zu töten, ohne Gefahr für das eigene Leben, sagte er sich, während seine Finger den Lauf streichelten, aber Yoshi hat mal wieder recht. In den falschen Händen… und alle anderen Hände würden falsch sein. Fünftausend? Eeee, das würde mir den Kampf sehr erschweren. Ich habe nur zweihundertfünfzig bestellt – woher hat er das Geld, seine Ländereien sind ebenso mit Schulden belastet wie die meinen… Ah ja, ich vergaß, er verhökert Schürfrechte. Gerissen. Ich werde das wohl ebenfalls tun. Wie sieht sein geheimer Plan aus? Hat er auch einen ›Roten Himmel‹? Wenn Yoshi fünftausend bekommt, muß ich zehn haben. Heute abend hat er vierzig Mann mitgebracht. Wieso vierzig? Um mich daran zu erinnern, daß ich ihm vierzig für jedes Tor zugestanden habe? Vierzig Gewehrschützen könnten leicht meine zweihundert dezimieren, es sei denn, wir wären ebenso gut bewaffnet.
    »Sie haben noch mehr hier?« erkundigte er sich.
    Yoshi beschloß, ehrlich zu sein. »Im Augenblick nicht.«
    Nachdenklich gab ihm Ogama das Gewehr zurück und konzentrierte seine Aufmerksamkeit auf die Elendshütten.
    Der Lärm der Schlacht ließ allmählich nach, jener der Brände nahm jedoch zu, und immer mehr Bewohner versuchten sie mit Eimerketten zu bekämpfen. Auch die Dächer der Zielhütte und der beiden Hütten rechts und links davon brannten jetzt. Wieder kam es zu einem Kampf Mann gegen Mann, als weitere Shishi die brennende Hütte verließen, die zum Teil bereits verwundet waren. »Katsumata ist nicht dabei«, sagte Yoshi.
    »Vielleicht hat er versucht, auf der Rückseite durchzubrechen.«
    Dort, außerhalb ihrer Sichtweite, lagen schon fünf Shishi zusammen mit acht Ogama-Samurai tot im Schlamm, während sechs Samurai verwundet waren. Ein weiterer Kampf zwischen drei Shishi und zehn Ogama-Samurai ging seinem unvermeidlichen Ende zu. Dreißig Choshu-Samurai erwarteten, in Reihen hintereinandergestaffelt, den nächsten Ausbruch. Rauch drang aus den Rissen in den Shoji. In der Luft lag der Gestank von brennendem Fleisch. Drinnen schien sich nichts mehr zu regen. Ein Offizier deutete auf einen Samurai. »Berichte dem Hauptmann, was hier geschehen ist, und frage ihn, ob wir warten oder eindringen sollen.« Der Mann eilte davon.
    Vorn endete der Kampf wie alle anderen. Die drei Shishi starben tapfer. Noch zwölf andere lagen hier tot, siebzehn Choshu und einer von Yoshis Männern waren über die Walstatt verteilt. Vierzehn waren verwundet, drei Shishi hilflos, aber noch am Leben. Der Hauptmann lauschte dem Bericht. »Sag dem Offizier, er soll warten, aber jeden, den wir aufstöbern, sofort töten.« Einer Reservetruppe rief er zu: »Leert diese Hütten, solange noch Zeit ist. Tötet jeden, der sich nicht ergeben will, nicht aber die Verwundeten.«
    Sofort stießen die Männer zur Hüttentür vor. Drinnen ertönten einzelne Rufe und Gegenrufe, dann herrschte Stille. Einer der Männer kam wieder heraus; aus einer tiefen Schwertwunde in seiner Seite strömte Blut. »Ein halbes Dutzend Verwundete, viele Tote.«
    »Bringt sie heraus, bevor das Dach einbricht.«
    Die Toten und Verwundeten wurden vor Yoshi und Ogama auf den Boden gelegt; die Beamten standen daneben. Neunundzwanzig Tote. Elf hilflos verwundet. Katsumata war nicht unter ihnen.
    »Wo ist er?« schrie Ogama den obersten Beamten wutentbrannt an. Yoshi war nicht weniger zornig, denn niemand wußte genau, wie viele Feinde drinnen gewesen waren, als der Kampf begann.
    Der Mann fiel auf die Knie. »Ich schwöre, Sire, daß er anfangs dort gewesen ist, und herausgekommen ist er bestimmt nicht.«
    Ogama stapfte zu dem nächstliegenden verwundeten Shishi hinüber. »Wo ist er?«
    Trotz seiner Schmerzen funkelte ihn der Mann wütend an. »Wer?«
    »Katsumata!«
    »Wer? Ich kenne keinen… keinen Katsumata. Sonno-joi, Verräter! Töte mich, damit es vorbei ist!«
    »Bald«, zischte Ogama durch die Zähne.
    Jeder Verwundete wurde befragt. Ogama hatte jedem ins Gesicht gesehen – kein Katsumata. Kein Takeda. »Tötet sie alle.«
    »Lassen Sie sie ehrenhaft sterben, wie Samurai«, verlangte Yoshi.
    »Selbstverständlich.« Beide wandten sich um, als das Dach der Hütte zusammenbrach, die Wände in einem Funkenregen einstürzten und die angrenzenden Hütten mitrissen. Das Nieseln wurde wieder zu Regen. »Hauptmann! Löschen Sie die Brände. Wenn dieser Haufen Dung kein unfähiger Dummkopf ist, muß es irgendwo einen Keller geben, ein

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