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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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recht.« Dann, noch erregter: »Haben Sie Beweise?«
    Natürlich, du dummer Junge, dachte Skye, aber du bekommst nicht alles auf einmal. »Ja, in Hongkong. Ich werde Unkosten haben, um sofort hinzureisen – gegen einen Honorarvorschuß. Sagen wir fünftausend, Beweise eingeschlossen … und immer unter der Voraussetzung, daß meine Lösung Ihren gordischen Knoten zerschlägt. Bis Sie nach der Hochzeit dorthin kommen, werde ich alle Beweise haben, die Sie brauchen.«
    »Gott im Himmel, und ich dachte, ich sei verloren!« Malcolm lehnte sich im Sessel zurück. Jetzt konnte ihn nichts mehr aufhalten. Und diese Tatsache befreite ihn von vielen Teufeln, Teufeln der Nacht, des Tages und der Zukunft. »Welche weiteren ›Tatsachen‹ sind Ihnen über mich und die Vergangenheit bekannt?«
    »Viele, Mr. Struan«, sagte Skye mit einem Lächeln. »Aber die sind noch nicht an der Reihe, so kostbar sie auch sein mögen.«
    Malcolm ging zurück ins Struan-Building, glücklicher als er je gewesen zu sein glaubte; seine Krücken und die Schmerzen störten ihn weniger als gewöhnlich.
    Und warum nicht, sang er beinahe. Nächste Woche mit dem schönsten aller Mädchen verheiratet, Mutter perfekt ausmanövriert – ich kann es gar nicht erwarten, ihr Gesicht zu sehen –, heute abend gebe ich eine Einladung, die nun eine echte Feier sein wird, und Norbert ist genau zur richtigen Zeit zurück, um zur Begegnung mit seinem Schöpfer weitergeschickt zu werden. »Ayeeyah!«
    Leutselig grüßte er Passanten, die freundlich zurückgrüßten. Als Tai-Pan des Noble House respektierte man ihn, aber noch mehr beneidete man ihn als angebeteten zukünftigen Gatten des Lieblings der Niederlassung.
    Die Sonne brach durch die Wolken, was zu seiner Stimmung paßte, und ließ das Meer glitzern, während die Flotte sich in der Bucht ordnete. Sir Williams Kutter ruderte zum Flaggschiff hinaus, der Postdampfer war von anderen Kuttern umgeben. Ihr eigenes Handelsschiff, Lady Tess, das zwischen Yokohama, Shanghai, Hongkong und dann allen wichtigen Häfen bis London und wieder zurück pendelte, sollte morgen früh auslaufen.
    Ihr Kapitän würde genügen, dachte er, Lavidarc Smith, dick und aufbrausend, seit vielen Jahren bei den Struans wie die meisten unserer Kapitäne, aber ich habe ihn nie sonderlich gemocht. Ich hätte lieber, daß der alte Onkel Sheeley uns traut und segnet. Ein Jammer, daß ich, als er da war, noch nicht wußte, was ich jetzt weiß. Macht nichts. Joss! Jedenfalls kann ich Lavidarc nicht hier festhalten, und auch morgen wäre es unmöglich, zuerst muß ich mich um Norbert kümmern.
    Wie wär’s mit Vincent Strongbow von der Prancing Cloud? Sie kommt Sonntag an und legt Dienstag wieder nach Hongkong ab. Dann habe ich genug Zeit, um Norbert umzubringen und an Bord zu schleichen, ehe Sir William mir einen Strich durch die Rechnung macht. Ich darf mich hier nicht aufhalten, viel sicherer, in Hongkong zu sein, wo wir wirkliche Macht haben. Angel kann in zwei oder drei Wochen nachkommen.
    Also, alles entschieden. Und Skye hat schon wieder recht: Ich muß sehr vorsichtig sein und darf keinem etwas sagen, bis unmittelbar vorher, nicht einmal Angel. Ich kann ihm vertrauen, er hat Geheimhaltung geschworen, und sein Honorar wird über das Jahr verteilt, was dafür sorgt, daß er mir ergeben bleibt. Ayeeyah, fünftausend! Macht nichts, er hat mir die Lösung gegeben, das hat er wirklich getan! Gott sei Dank!
    Noch eine Entscheidung: Ich werde die Medizin verringern, sogar versuchen, ganz ohne sie auszukommen. Ich habe Angel gegenüber eine Verpflichtung, gesund zu werden und ohne Hilfsmittel stark zu sein. Und fit zu sein, um das Noble House zu übernehmen. Mit Angel an meiner Seite kann ich das…
    Vorbeitrabende Pferde weckten ihn aus seiner Träumerei. Er winkte den Reitern zu und sah, daß er in der Nähe der Kirche war. Sonne fiel auf den Kirchturm, und er hatte den Geruch von Meer und Pferden und Erde und Leben in der Nase. In plötzlicher Dankbarkeit wollte er hineingehen, um ein Dankgebet zu sprechen, aber da bemerkte er das Dampfboot, das die Pier ansteuerte, mit Jamie im Heck, und das erinnerte ihn an die Post. Er wechselte die Richtung und war an der Spitze der Mole, ehe das Boot anlegte.
    »Jamie!« rief er über den Lärm der Maschine hinweg und winkte, als es die Balken ansteuerte. Er sah, wie Jamie gegen den Wind die Augen zukniff und dann zurückwinkte. Ein Blick auf sein Gesicht reichte. »Ich komme an Bord.«
    Ungeschickt hinkte

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